Fake Relationship - Kapitel 12
Am nächsten Morgen wurde ich von einem leisen Stöhnen geweckt. Als ich meine Augen aufschlug entdeckte ich Enrico, der auf dem Boden lag und sich seinen Kopf rieb. Ich verkniff mir ein leises Lachen ehe ich ihn fragte" Was machst du denn da?" Er rollte nur mit seinen Augen. "Ich freunde mich mit dem Boden an. Nach was sieht es denn aus? Eine Gewisse Person hat mich ja gestern aus dem Bett geschmissen." er funkelte mich wütend an. Ich hob nur abwertend die Hände.
"Sorry. Aber du hast so viel Platz vom Bett eingenommen."
Er schüttelte nur seinen Kopf und stand auf, um kurze Zeit später im Badezimmer zu verschwinden. "Wann fängt die Hochzeit an?" fragte ich ihn durch die Tür. Ich wollte sie nicht aufmachen, wer weiß was er gerade machte. "Du kannst ruhig reinkommen. Ich bin fertig." Ich hörte förmlich das Grinsen aus seiner Stimme und öffnete zögerlich die Tür. Von wegen er war fertig. Er stand halbnackt, nur in Boxershorts gekleidet vor dem Spiegel und putze sich seine Zähne. Ich schlug schnell meine Hände vor meine Augen. Er lachte nur und zog sie weg, sodass ich freie Sicht auf seinen Oberkörper hatte. Wenn ich sagen würde, er sieht nicht gut aus, wäre das glatt gelogen. Er sah einfach umwerfend aus.
"Du starrst. Ich weiß selber das ich gut aussehe." mit diesen Worten riss er mich zurück in die Wirklichkeit. "Jaja. Jetzt beeilen dich, ich hab Hunger." mit diesen Worten schloss ich die Tür und schmiss mich zurück aufs Bett.
Eine halbe Stunde später hatten wir es dann doch endlich geschafft, fertig zu werden und liefen schweigen in den Teil des Hotels, wo es das Essen gab.
Als wir den Raum betraten, entdeckte ich schon von Weitem ein Büffet mit allerlei leckeren Sachen. Von Erdbeeren über Spiegelei bis hin zu Nutellabrötchen. Am Ende entschied ich mich dann für Fruchtsalat und ein Brötchen zu dem ich ein Spiegelei und Nutella aß.
"Wann genau fängt die Zeremonie heute an?" fragte ich Enrico mit vollem Mund. "Keine Ahnung, auf jedenfall sollen wir um 13 Uhr unten stehen. Meine Mutter nimmt uns dann mit zu dem Park." Ich stopfte mir weiter Erdbeeren in den Mund und trank ein Schluck Orangensaft um alles runter zu schlucken, ehe ich nickte.
"Okay. Was ziehst du eigentlich an? Mein Kleid kennst du ja." Er schien kurz zu überlegen ehe er mir antwortete:"Ich hab einfach meinen einzige Anzug eingepackt. Der ist auch schwarz, dann passt das ja zu deinem Kleid." Wir aßen schweigend zu Ende und ich ließ meinen Blick durch den großen Raum schwingen. Überall saßen essende Familien oder Pärchen. Sicher denken sie alle, dass ich und Enrico auch eins sind. Streng genommen waren wir das ja auch.
***
"Beeil dich mal, ich muss noch duschen." rief mir Enrico durch die verschlossene Badezimmertür zu. Ich war gerade dabei meine Haare zu föhnen. Das Kleid hatte ich mir bereits auf einen Bügel gehängt und die Schuhe, die ich anziehen wollte, standen neben dem Bett. "Jaja. Gib mir 15 Minuten." Als meine Haare dann fast trocken waren machte ich mich an mein Make-up. Ich wollte nicht übertreiben, also benutze ich nur Concealer, Wimperntusche und einen leichten Lippenstift. Ich konnte mich glücklich schätzen, das ich eines dieser Mädchen war, was im Allgemeinen eine ziemlich reine Haut hat. Meine Haare fielen glatt über meine Schulter als ich das Kleid anzog und als ich mich im Spiegel betrachtete war ich sogar ziemlich zufrieden.
"Bist du dann endlich mal fertig?"drang eine genervte Stimme durch die Tür. Ich öffnete sie und Enrico lief an mir vorbei und zog sich noch während dem laufen fast aus. Ich schloss schnell die Tür und suchte meine Schuhe, die komischerweise nicht mehr dort standen wo sie vorhin waren. Ich stellte das ganze Zimmer auf den Kopf, ab nicht. Ich hatte sogar unter dem Bett nachgeguckt. Nach 15 Minuten erfolglosen suchen kam Enrico aus dem Badezimmer und guckte mich entgeistert an. Okay, vielleicht hatte ich ein wenig Unordnung verbreitet? Okay, ein wenig war untertrieben.
Überall lagen Klamotten und Kissen rum. "Was zur Hölle hast du gemacht? Ich war vielleicht eine viertel Stunde duschen?" fragte er halb wütend, aber auch halb amüsiert. "Ehm..also..." stotterte ich. "Naja ich hab meine Schuhe gesucht."
"Waren die schwarz?" fragte Enrico und wurde leicht blass. Ich nickte. "Ehm naja, also das ist echt eine witzige Geschichte. IchhabdiederPutzfraumitgegebenweilichdachtediegehörendemvorgängerderhierwar." ratterte er runter. "Wie bitte?" fragte ich ihn verwirrt.
Er atmete kurz einmal ein und wieder aus ehe er fortfuhr. "Ich sagte, ich hab die vorhin der Putzfrau mitgegeben, weil ich dachte, dass die dem Vorgänger gehören. Bist du sehr sauer?" er kratzte sich am Kopf und schaute mich aus seinen großen, braunen Augen an. Er sah aus wie ein Babywelpe. "Dein ernst? Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt anziehen?" fuhr ich ihn sauer an. Er schaute sich ratlos im Zimmer um, ehe er sich meine Air Max schnappte und vor mich hinstellte. "Das wird jetzt der ganz neue Trend, glaub mir." Widerwillig zog ich diese dann auch an während Enrico seinen Anzug fertig anzog. "Wenn mich deine Verwandten komisch angucken, weil ich Air Max zu so einem Kleid anziehe, ist das deine Schuld und ich werde ihnen sagen, dass du das heiß findest."
Lachte ich und er schaute mich nur komisch an, ehe er dann aber auch anfing zu lachen. "Du bist so seltsam, weißt du das eigentlich?" flüsterte er gegen meine Haare, als er mich an sich zog und kurz umarmte. Seine Lippen waren meine ganz nah. Genau in dem Moment bevor sich unsere Lippen fast berührt hätten klopfte es an der Tür und diese wurde schwungvoll aufgerissen:
Amy stand dort in einem kleinen niedlichem pinken Kleid und strahlte uns an, ehe sie auf Enrico zulief, der sie hochhob und einmal kurz in der Luft rumwedelte. "Du siehst hübsch aus." flüsterte sie mir zu und drehte sich kichernd wieder weg. Die kleine war einfach zu goldig. "Du auch." flüsterte ich zurück und sie vergrub ihr Gesicht in Enricos Brust. Dieser ließ sie dann aber runter und nahm sie bei der Hand. "Wo wartet denn die Mama?" fragte er sie. "Die ist unten. Sie meinte ich soll euch abholen." erklärte sie mit ihrer hohen niedlichen Stimme. "Na dann wollen wir sie aber mal nicht warten lassen oder?"
Wir schlossen die Tür ab und liefen gemeinsam die Treppe runter in die Lobby, wo Anne bereits auf uns wartete. Wo Enricos Vater war, wusste ich nicht. Sie umarmte mich kurz, und gab mir ein Kompliment für mein Kleid ehe sie meine Schuhe anschaute. "Bevor du fragst, Enrico hat meine richtigen Schuhe der Putzfrau mitgegeben, Ich weiß um Himmels willen nicht warum, aber jetzt musste ich halt die anziehen." seufzte ich und deutete auf meine Sneakers.
Sie lachte nur und Enrico zuckte mit seinen Schultern. "Mehr als entschuldigen kann ich mich auch nicht." Ich verdrehte nur meine Augen. "Außerdem waren sie eh hässlich. Sei froh dass sie jetzt weg sind." Für diesen Kommentar verdiente er sich einen Schlag gegen die Schulter. "Aua. Das hat wehgetan." beschwerte er sich, als wir gerade in Anne's Auto einstiegen. "Selbst Schuld." antwortete ich herzlos. "bereits unsere verrückte Familie weiter kennen zu lernen?" fragte mich Anne. "So schlimm kann es ja nicht werden, ich kenn euch ja schon." Sie guckte mich kurz entgeistert an, ehe sie bemerkte das es nur ein Witz war. "Na dann alle anschnallen. Wir fahren los." verkündigte sie und drehte den Schlüssel um.
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Fake Relationship ✔
Teen Fiction[FINISHED AT 101K READS] "Wir sind zusammen." wiederholte er, ergriff meine Hand und erntete so viele geschockte und verwirrte Blicke unserer Freunde. Maja und Enrico können sich nicht wirklich leiden und keiner weiß so genau warum. Höchstwarschein...