Fake Relationship - Kapitel 21
"Du weißt ja, Schatz, das wir immer alles respektieren, was du machst, aber denkst du nicht, dass das ein wenig zu viel des Guten ist?"
Ich saß zuhause in unserem Wohnzimmer auf unserer Couch und meine Eltern beäugten misstrauisch meine neue Haarfarbe.
"Das geht doch voll klar." schmatzte Marco während er in seinen Apfel biss. Meine Mutter warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu, sodass er sofort verstummte. Meine Vater hatte sich zu der ganzen Sache noch nicht geäußert, sah aber auch nicht besonders begeistert aus.
Meine Mutter stieß einen lauten Seufzter aus, ehe sie anfing zu reden. "Ich finde es nicht sonderlich schlimm, dass du dir deine Haare gefärbt hast, sondern das du uns nicht einmal um unsere Erlaubnis gefragt hast."
Langsam machte sich ein Schuldgefühl in mir breit. "Es tut mir leid." gab ich schließlich zu. "Aber Enrico hat es schlimmer getroffen." kicherte ich, bei der Erinnerung an seinen pinken Undercut.
"Ich weiß." lachte meine Mutter jetzt auch. "Anne hat mich vorhin schon angerufen, bevor ich nach hause gekommen war. Pink steht ihm sicher."
"Wenigstens hast du ihm eine gute Farbe ausgesucht." murmelte mein Vater und grinste, ehe ein Telefonklingeln unser Gespräch unterbrach.
Er stand schnell auf und verließ den Raum, während meine Mutter nur mit den Augen rollte. Seid dem mein Vater befördert wurde, musste er ständig außerhalb seiner Arbeitszeiten zu seine Büro fahren, was meine Mutter tierisch nervte. Verständlicherweise. Sie was aufgrund ihres Jobs sowieso selten zuhause und wollte ihre freie Zeit mit uns oder unserem Vater verbringen.
"Ich geh später noch zu Enrico." informierte ich meine Mutter kurz, die daraufhin ihre Augenbrauen zusammenzog.
"Bitte." schmollte ich und versuchte meine Mutter zu überreden, bis sie schließlich nachgab. "Na gut. Aber ich sag dir, keinen Sex." Ehe ich ihr antworten konnte war sie schon aus dem Wohnzimmer verschwunden und ließ mich verwirrt zurück.
Marco brach in Gelächter aus und verschluckte sich kurzerhand an seinem Apfel. "Tja, sowas nennt man Karma, Brüderchen." lachte ich und legte meine Füße auf unseren Couchtisch. "Jaja." murmelte er.
"Kannst du mich heute Abend bei Enrico abholen?" Marco war kurz in der Küche verschwunden um sich ein Glas Wasser zu holen kam aber wenige Sekunden später wieder und ließ sich neben mich auf die Couch plumpsen. "Bist du dumm?" fragte er mich und schüttelte seinen Kopf. "Was denn?" fragte ich ihn und er kassierte einen Stoß in die Seite für seinen Kommentar. Er rieb sich seinen Arm und tat als so, als hätte ich ihn stark verletzt.
"Enrico wohnt ein paar Meter von uns entfernt?!" sagte er.
"Ich weiß? Aber ich hab Angst im Dunkeln. Biiiteee! Ich bin doch deine kleine Schwester." schmollte ich. Marco rollte nur mit seinen Augen und seufzte. "Man könnte meinen du bist drei Jahre anstatt siebzehn. Aber gut, ausnahmsweise, dafür aber schuldest du mir dann etwas." Er grinste dreckig.
***
"Ich geh dann mal, bis später." rief ich vom Flur aus durchs ganze Haus, schnappte meinen Schlüssel, schulterte meine Tasche und wartete auf eine Antwort meiner reizenden Familie. Natürlich kam keine Antwort. Ich schmiss die Tür zu und machte mich auf den Weg zu Enricos Haus.
Seine Eltern waren mit Amy bei seinen Großeltern, weswegen er und ich sozusagen alleine waren. Die paar Meter waren schnell gelaufen, sodass ich nach kürzester Zeit vor Enricos Tür war und klingelte.
Er hatte wohl vergessen, dass ich noch zu ihm komme, denn als er die Tür geöffnet hatte, natürlich nachdem ich so oft geklingelt hatte, das warscheinlich selbst der alte nahezu gehörlose Nachbar das gehört haben musste, hatte er nur eine Boxershorts und ein Tshirt an.
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Fake Relationship ✔
Teen Fiction[FINISHED AT 101K READS] "Wir sind zusammen." wiederholte er, ergriff meine Hand und erntete so viele geschockte und verwirrte Blicke unserer Freunde. Maja und Enrico können sich nicht wirklich leiden und keiner weiß so genau warum. Höchstwarschein...