18 - Muttertochtergespräch

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Fake Relationship - Kapitel 18

Sie küssten sich.

Eigentlich sollte mich das nicht stören. Wir waren nicht zusammen, er durfte mache und tun was er wollte.

Aber leider tat es das doch. Ich drehte mich demonstrativ von ihm weg und guckte zu Josi und Emily, die erst Enrico und dann mich erschrocken musterten. "Dir macht das nichts aus?" fragten sie mich und ich schüttelte nur den Kopf und zwang mich zu einem gefakten Lächeln.

Während Josi mir glaubte, warf mir Emily einen Ich-weiß-das-etwas-nicht-stimmt-Blick zu. Ich schloss meine Augen und legte mich auf meine Decke und lauschte der Musik.

Eines meiner Lieblingslieder lief.

How to save a life von the Fray. Ich summte leise den Text mit und bemerkte wie einer der beiden kurz aufstand und weg lief. Ich öffnete eines meiner Augen, blinzelte gegen die Sonne und schaute mich um. Josi saß noch neben mir aber Emily war weg.

"Wo ist sie hingegangen?" fragte ich Josi und zog eine Augenbraue hoch. "Keine Ahnung, ich glaube was zu trinken kaufen oder so." Ich nickte nur und setzte mich auf.

Wenige Minuten später kam sie wieder. "Also echt." fing sie an los zu schimpfen. "Das Personal hier ist ja echt die Höhe. Ich wollte mir nur eine Flasche Wasser kaufen und dann hat mich dieser Typ da am Stand angebaggert. Ich hätte dem am liebsten eine rein gehauen." sie sah echt wütend aus aber Josi und ich schmunzelte nur darüber. Ich riss ihr die Flasche aus der Hand und trank einen großen Schluck. "Hey! Die hab ich von meinem Geld bezahlt, ich musste extra lange anstehen und mich einem komischen Typen stellen, der meine Handynummer wollte." protestierte sie und riss sie zurück an sich. "Ist ja gut." murmelte ich.

"Was willst du jetzt eigentlich machen?" fragte mich Emily plötzlich und deutete hinter sich, wo Enrico noch immer mit diesem Mädchen stand. "Wie was soll ich machen?" hakte ich nach und setzte mich aufrecht hin, um sie anzugucken. "Ich weiß doch, das das vorhin gelogen war, Jos hat dir vielleicht geglaubt, aber ich tu das nicht. Ich kenne dich jetzt schon über 6 Jahre." erklärte sie mir. "Ich weiß wann du lügst, und das hast du gerade gemacht. Also entweder erzählst du mir jetzt hier, was dich bedrückt, vor allen Leuten hier im Park, sodass vielleicht sogar Enrico dich hört oder wir gehen zu dir oder mir und du erzählst es mir dann." stellte sie mir die Wahl. Ich seufzte.

Sie würde keine Ruhe geben, ehe ich ihr alle erzählt habe. "Gut, dann komm halt mit zu mir." gab ich nach. Wir verabschiedeten uns kurz von Josi, die noch ein wenig im Park bleiben wollte, ehe wir zusammen zu mir nach Hause liefen.

***

"Also?" Wir waren mittlerweile bei mir Zuhause angekommen und Emily und ich saßen bei mir im Zimmer auf meinem Bett. Meine Mutter war noch einmal weggefahren, mein Vater war noch arbeiten und von Marco war weit und breit nichts zu sehen. "Ich weiß, das dir das vorhin etwas ausgemacht hat, ich hab es an deinen Augen gesehen." Ich seufzte, ehe ich ihr antwortete. Ich beschloss, ihr die Wahrheit zu sagen."

"Na gut, Du hast recht, okay? Ich hatte das Gefühl, etwas in mir zerreißt. Aber ich weiß einfach nicht warum. Ich bin doch in Niklas verliebt oder?" Ich schlug verzweifelt meine Hände vor mein Gesicht. Emily strich mir sanft über den Arm. "Weißt du." fing sie an zu reden. "Manchmal muss man tief in sich selbst hineinhören. Sei ehrlich, was sagst dir dein Herz? Was tut dir eher weh? Wenn Niklas ein anderes Mädchen küssen würde, oder Enrico?"

Seid wann war Emily denn so nachdenklich und poetisch? Sie konnte noch Kummerkasten-Tante werden. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.

Aber egal jetzt. Ich überlegte einen Moment, ehe ich ihr ehrlich antwortete. "Wenn ich so ganz drüber nachdenke, Enrico. Aber ich weiß, dass er mich nicht mag, rein freundschaftlich vielleicht, aber mehr auch nicht. Er ist mir nicht schuldig. Er kann mit jedem Mädchen rum knutschen, mit dem er will. Wir sind schließlich nicht zusammen." gab ich zu. Emily schüttelte nur ihren Kopf. "Ich bin fast genau so lange mit Enrico befreundet, wie auch mit dir. Ich kenne ihn einfach zu gut. Er empfindet auch etwas für dich. Auch wenn er es nicht zeigen will." Ihr Satz wurde von einem Klingeln unterbrochen. Ir Handy. Sie suchte es kurz in meinem Bett und ging ran, als sie es gefunden hatte. "meineMutter." flüsterte sie mir zu. Ich hörte aus Höflichkeit nicht bei dem Gespräch zu. Ich wusste, das sie es nicht immer leicht mit ihrer Mutter hatte. Ihr Vater war das komplette Gegenteil von ihrer Mutter. Er wollte Emilys Mutter anscheinend schon öfter verlassen aber jedes mal, hatte sie ihm gedroht, dass er seine Kinder dann nie wieder sehen darf, und das wollte er natürlich nicht.

Emily hatte ihr Gespräch mittlerweile beendet und ich sah sie gespannt an. "Meine Mutter will, dass ich nach Hause komme." erklärte sie mir. "Ich soll für meinen Bruder essen kochen, damit sie noch feiern durfte. Du weiß ja, mein Vater ist noch auf Geschäftsreise." Sie rollte mit ihren Augen. "Wir sehen uns dann morgen." Sie umarmte mich und als sie die Tür schloss rief sie noch. "Denk dran, was ich dir gesagt hab."

Ich stand von meinem Bett auf um mich an meinen Schreibtisch zu setzten. Ich hatte noch einen ganzen Berg Hausaufgaben vor mir. Damit diese leichter verliefen schnappte ich mir schnell mein Handy und scrollte durch meine Musikliste, bis ich das perfekte Lied gefunden hatte, mit Musik lernt es sich doch viel leichter oder?

Mittlerweile waren zwei Stunden vergangen, ich hatte alle meine Hausaufgaben gemacht, für die anstehenden Arbeiten gelernt und nun saß ich einfach nur in meinem Bett und scrollte ein wenig durch mein Handy auf Instagram und Twitter. PLötzlich wurde meine Tür aufgerissen und meine Mutter stand neben mir, in ihrer Hand ein Tablett mit zwei Tellern. Außerdem eine Flasche Wasser. "Ich dachte, da dein Vater noch arbeiten ist, und dein Bruder noch nicht zu Hause ist." den letzten teil sagte sie verächtlich, sie hasste es, wenn Marco nie erzählte, wann er nach Hause. "Können wir in deinem Zimmer essen." beendete sie ihren Satz. Ich rückte ein wenig zur Seite und bedeutete ihr, sich neben mich zu setzten. Als Abendessen hatte sie Salat mit Hähnchen gekocht. Eines meiner Lieblingsessen.

Als sie mir meinen Teller reichte versenkte ich sofort meine gabel hinein und schob mir etwas in den Mund. "Irgendetwas bedrückt dich doch oder?" ragte sie mich. Ich guckte sie nur verdattert an. "Jetzt guck nicht so." lachte sie. "Das ist ein Mutterinstinkt. Den wirst du später auch kriegen, und jetzt erzähl mir einfach was los ist okay?" sagte sie leise.

Also erzählte ich die ganze Sache erneut. "Das ist echt alles ziemlich krass." meinte sie geschockt. Dann wechselte ihr Blick aber doch zu einen grinsen. "Schon als ihr jünger wart, wussten Anne und ich, dass ihr später mal zusammen kommt." Ich stieß ihr mit meinem Arm in die Seite. "Das tat weh." beschwerte sie sich.

"Ich und Enrico sind nicht zusammen, Mama. Das werden wir auch nie, okay? Er empfindet nicht dasselbe, wie ich für ihn. Können wir jetzt über etwas anderes reden?" Sie strich sanft über meinen Arm ehe sie mir antwortete.

"Weißt du, Schatz, wenn man Jung ist, fühlt sich alles wie das Ende der Welt an, aber das ist es nicht."

Da bin ich wieder lol :D

okay, wer sollte es denn sonst sein hahahah :p

Vielen, vielen, vielen Dank an über 31k reads, ich komm da immer noch nicht drauf klar. das ist einfach so krass :o Ich wollte eigentlich morgen updaten, aber ich hab Geburtstag, also bleibt keine Zeit für Wattpad.

Jedes mal, wenn ich so etwas schreibe, wie am Anfang des Kapitels, bricht es mir das Herz, weil ich ja weiß wie toll Enrico, also der ausgedachte Typ in meiner Fantasie, wirklich ist. Aber egal. Bis nächste Woche dann, hoffe ich zu mindestens!

PS PS: Weiß jemand, wie man am PC jemanden ein Kapitel widmet? Ich komm mit dem Update nicht klar -.- Bitte, danke im vorraus❤

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