17

647 86 108
                                    

„Jimin?"

„Hallo Hobi", schmunzelte ich in den Hörer.

„Hallo", erwiderte er und ich meinte ein Lächeln auf seinen Lippen vernehmen zu können. „Wie geht's dir Jimin?"




„Gut und dir?"

„Ist das die Wahrheit?", hakte er nach, ohne mir eine Antwort zu geben. Verdutzt stand ich auf, das Handy in meiner Hand fest umklammert.

„A-also...", stammelte ich.



„Warum rufst du an Jimin?", fragte er. „Du klingst niedergeschlagen."

Nervös erstarrte ich. Tatsächlich war ich niedergeschlagen... doch es war nicht meine Intention gewesen, mich wieder einmal bei ihm auszuheulen... ich hatte einfach seine Stimme hören wollen.

Doch das als Grund zu nehmen, würde bescheuert klingen.




„Ich... ich wollte nur...", nuschelte ich. Mein 10-Sekunden-Mut hatte sich definitiv in Luft aufgelöst. Plötzlich hörte ich Stimmen in Hobis Hintergrund und zuckte erschrocken zusammen.

„Oh gott bist du beschäftigt?", fragte ich schnell. Ich hatte ganz vergessen, dass er ja bestimmt am Arbeiten oder ähnlichem war und nicht so wie ich Mittags Schulschluss hatte.

„Nein alles-."



Doch bevor er weitersprechen konnte, ging schon meine Hysterie mit mir durch.

„Tut mir leid, dass ich angerufen habe!", faselte ich schnell. „Ich wollte nur-."

„-ChimChim!"




Ich verstummte. Mit diesem von ihm kreierten Spitznamen hatte er mich erst einmal angesprochen.

„Ich hab Zeit für dich!", stellte er klar. „Wenn du möchtest, können wir uns auch treffen."



„Wirklich?", japste ich viel zu energisch in den Hörer und presste gleich darauf die Lippen zusammen, um mich selbst zu ermahnen, ruhig zu bleiben.

„Ja, kennst du einen guten Ort?"




Ich überlegte kurz. „Der Diner von neulich?", fragte ich schließlich, woraufhin der Rothaarige am Hörer einwilligte.

„Okay, ich kann in 10 Minuten dasein", rief ich glücklich. Schließlich war ich mit dem Fahrrad schnell dort. Doch durch mein Handy ertönte ein überraschtes Schnauben.

„10 Minuten?! Sagen wir in einer Stunde, ja?", fragte er amüsiert, woraufhin ich kleinlaut zustimmte.




Schon wieder war ich davon ausgegangen, dass Hoseok nichts besseres in seinem Leben zutun hatte, als Zeit mit mir zu verbringen...

Trotzdem freute ich mich riesig, ihn wiederzusehen und diese Freude war auch nicht verstrichen, als ich eine gute Stunde später das Restaurant betrat und zwei Milkshakes bestellte.

Ich lief direkt in eine der hintersten Nischen. Grundsätzlich suchte ich mir an öffentlichen Orten gerne schnell das unauffälligste Plätzchen aus.




Mit meinem Blick zur Tür wartete ich, als der Rothaarige schließlich hereintrat. Er trug mal wieder einen Hoodie, den ich noch nicht kannte. Dazu Sneaker, die perfekt zu seiner Haarfarbe passten.

Hobi wirkte nicht so, als würde er sich beim Ankleiden viele Gedanken machen und doch schienen seine Outfits immer stimmig zu sein. Besonders mochte ich, wie wenig er vor Farben zurückschreckte. Selbst wenn er ausnahmslos Hoodies trug.




☼ 𝐋𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐁𝐫𝐞𝐚𝐤 | ʲⁱʰᵒᵖᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt