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„Okay, was möchtest du spielen?", fragte Hobi, als wir das große Wohnzimmer betraten und er sich auf das Sofa schmiss.

Ich konnte immer noch nicht fassen, dass das hier sein Zuhause war und ich tatsächlich mit ihm hier war.

Nicht, weil er offensichtlich reich war und irgendwie auch ein kleines Genie... sondern weil ich so lange mehr hatte über ihn wissen wollen und ich das erste Mal das Gefühl hatte, wirklich einen Blick in sein Leben zubekommen.





„Hobi?", fragte ich leise und setzte mich neben ihn.

„Ja?", wollte er wissen, während er den Fernseher anschaltete und durch ein breites Menü von Spielen scrollte.

„Kannst du es mir zeigen?", fragte ich hoffnungsvoll.



Verwirrt starrte er mich an. „Was zeigen?"

„Das letzte Level von Daydream", antwortete ich, „ich weiß, ich müsste es selbst herausfinden... aber beim letzten Mal hast du mir deine Identität verschwiegen, weil du mich über dein Spiel reden hören wolltest und diesmal möchte ich dir dabei zusehen, wie du es spielst und mir davon erzählst, ja?"

Er überlegte einen Augenblick, dann verließ ihn ein langes, schmunzelndes Seufzen.




„Also gut", japste er, „aber nur, weil du es bist ChimChim!"

Vor Dankbarkeit verfärbten sich meine Wangen leicht rosa, als er schon auf das Daydream Cover klickte und sich ins letzte Level setzte.

„Das besondere am letzten Level ist, dass es keine Mission gibt, wie in all den anderen Welten", erklärte er und anders als ich es getan hatte, blieb er mit seinem Avatar einfach auf der Milchstraße stehen.

„Der menschliche Verstand neigt dazu, immer ein Ziel vor Augen haben zu müssen", murmelte er, „also fangen die meisten an zu rennen, ohne überhaupt zu wissen, worauf sie zu rennen."




Ich erinnerte mich daran, wie häufig auch ich losgerannt war, solange bis die Straße durchs Weltall unter mir zerbrochen war.

„Eines hast du gut erkannt Jimin", raunte Hobi plötzlich und sah mich mit einem liebevollen Lächeln an, „der Tagtraum ist keine Bedrohung, in der man gefangen ist. Er ist ein Zufluchtsort, in welchem einfach alles möglich ist."

Entschlossen lenkte er den Avatar zum Rand der Straße und sprang von dieser herunter durch all die Sterne.




„Es geht nicht darum, auf der Straße zubleiben und ein Ziel zu verfolgen", murmelte er, „es geht darum bewusst die Kontrolle abzugeben und sich fallen zulassen."

Staunend bemerkte ich, wie Hobi immer tiefer fiel, doch statt, dass der Bildschirm schwarz wurde, wie bei mir, erstrahlte er in immer kräftiger werdenden Farben und führte den Avatar in eine vollkommen neue Welt.

„Es geht darum sich von allen Sorgen, Zielen und Regeln zu trennen", offenbarte Hobi und schwebte mit seinem Avatar durch babyrosa Wolken, „es geht darum zu erkennen, dass der Tagtraum Freiheit und keine Einschränkung ist Jimin."





Mit vor Faszination geweiteten Augen starrte ich den Bildschirm an. Dann Hobi.

„So einfach?", fragte ich hauchend. Er begann zu grinsen.

„Die Antwort ist alles andere als komplex und doch haben es die wenigstens geschafft, den Sinn dieses letzten Levels zu verstehen...", erklärte er, „genau wie in der Realität..."




„Oh Mann", seufzte ich und winkelte meine Beine an meinen Körper. „Und ich bin nie darauf gekommen."

„Doch bist du", widersprach mir der Ältere. Überrascht weitete ich die Augen. „Bin ich?!"




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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 03, 2023 ⏰

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☼ 𝐋𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐁𝐫𝐞𝐚𝐤 | ʲⁱʰᵒᵖᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt