Tony Stark

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DN war eine 22 Jahre alte Bürokraft, welche in einer kleinen aber gut laufenden Firma arbeitete. Sie hatte diese Tätigkeit erst vor kurzem begonnen. Zwei Monate, um es genau zu sagen, arbeitete sie nun in ihrem Job und war noch etwas unsicher, denn es war ihre erste Tätigkeit nach der Ausbildung. Dass DN nicht wusste was zu tun war, verwunderte nicht, denn sie war ein typischer Fall von 'ungeschicktes Mädchen’. Schon in der Schule wurde sie von den anderen Mädchen dafür gehänselt. Sie vergeudete ihre meiste Zeit damit nicht irgendwo anzuecken und hielt ständig ihren Blick nach unten gerichtet, um den Augenkontakt zu den Mädchen zu meiden, welche sie unvermeidlich kritisieren würden.

Umso überraschender war es, dass sie überhaupt einen Job wie diesen bekommen hatte. Ihre Eltern hatten sie dazu gedrängt, welche sie über alles liebten, obwohl sie genug Geld hatten ihr ein Leben im Luxus zu ermöglichen. Doch das hatten sie nie im Sinn, denn ihre Tochter sollte unabhängig von ihnen sein. Sie sollte ihr Leben auf eigenen Füßen meistern. Nur über Beziehungen war es den Eltern gelungen ihr diesen Job zu ermöglichen.

Tatsächlicherweise passte diese Tätigkeit zu ihrer Persönlichkeit, denn es kam selten vor, dass Besucher bis zum Büro vordrangen. Mit Ausnahme eines sonderbaren Kunden und gelegentlichen Unterbrechungen eines der Arbeiter von unten, kam kein Fremder vorbei.

Ihre Bürotätigkeit beinhaltete nur den üblichen Schreibkram und die Organisation der umfangreichen Geschäftspapiere. Außerdem musste sie Briefe und Rechnungen schreiben, und dem oft abwesenden Chef, Mr. Stark, Kaffee in sein Büro bringen.

An einem jener typischen Tage saß DN voller Unlust an ihrem Schreibtisch und versuchte ihre Fingernägel mit einer Büroklammer zu säubern. Sie sollte das Chaos, welches ihr ihre Vorgängerin hinterlassen hatte, wieder in Ordnung bringen. In Wahrheit machte sie ihre Tätigkeit auch nicht besser als ihre Vorgängerin, aber das war auch nicht so wichtig, so lange sie immer rechtzeitig die erforderlichen Papiere fand. Ihr Chef sah das ebenfalls nicht so eng. Sie hatte sich gerade einen Kaffee geholt und versuchte Kekskrümel von ihrem knöchellangen Baumwollrock abzubürsten, als der Chef nach ihr rief: „Miss DNN, wären sie so nett und würden in mein Büro kommen?“

Seine Stimme schallte durch die offene Tür.

„Sofort, Mr. Stark“, rief sie zurück und sprang hastig auf. Dabei verteilte sie die Reste der Kekskrümel auf dem Schreibtisch. Sie versuchte schnell die Reste der Krümel von ihrem dunklen Rock und dem weiten Pullover abzubürsten. Dabei stellte sie sich an wie eine dieser pedantischen Frauen. DN wollte gegenüber Mr. Stark ordentlich und ansehnlich erscheinen, obwohl er fast 20 Jahre älter war als sie. Immerhin hatte er immer noch eine ansehnliche Figur, ohne den üblichen Bauchansatz, den Männer um die Vierzig leicht bekommen. DN bewunderte insgeheim seinen adretten und mächtigen Körperbau aber es käme ihr nie in den Sinn ihn offen anzusehen. Ihre verinnerlichte Scheu würde ihr das niemals ermöglichen! Sie trippelte hastig in sein Büro. Dabei schlurfte sie wie gewöhnlich mit ihren braunen flachen Schuhen auf dem Fußboden.

‚Ich muss mir bald ein neues Paar kaufen’, dachte sie dabei. ‚So bequem wie sie sind, sie sind dennoch ein bisschen abgetragen.’

„Ein wenig schneller beim nächsten Mal, Miss DNN", sagte Mr. Stark mit einem Blick, der die Schärfe seiner Wortwahl milderte.

Verschüchtert stammelte DN mit leiser Stimme und gesenktem Kopf: „Es tut mir leid Mr. Stark. Ich werde in Zukunft schneller sein.“

„Ist schon O.K., Miss DNN, es ist ja nichts passiert.“ Mr. Stark sah sie nah an, und lächelte über ihr offensichtliches Missbehagen. „Miss DNN, würden sie bitte in der nächsten Zeit vorrangig den Aktenraum unseres Büros wieder auf Vordermann bringen? Der Raum ist viel zu groß für seine Verwendung, und ich habe keine Ahnung was sich alles da drinnen befindet. Sortieren sie bitte die Ein- und Ausgänge, das Archiv und beschriften dabei alles korrekt, damit wir uns wieder zu Recht finden. Ich befürchte, ihre Vorgängerin war nicht so ordentlich wie sie und hat uns ein heilloses Durcheinander hinterlassen.“

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