Thor

16.3K 101 6
                                    

Schon seit vielen Jahren machen wir fünf Mädels immer viel zusammen und hängen auch viel  miteinander ab. Wir gehen öfters gemeinsam Shoppen, treiben viel Sport, und gehen natürlich auch gerne auf die Piste. Wir machen meist einmal in der Woche einen Frauenabend. Nicht selten ist das eine Pyjama-Party, bei der wir uns auch oft und gerne über Sexuelles auslassen. Und untereinander sind wir uns auch für nichts zu schade. Bereits zu Laura's 18. Geburtstag hatten wir schon so eine Party gemacht, damals bekam sie vor versammelter Mannschaft einen Vibrator geschenkt. Die Bilder von damals habe ich heute noch im Kopf. Oder meine Party, wo ich eine männliche Gummipuppe bekam. Oder auch das Geschenk für Nadin einen Bikini, dessen Nähte sich im Schwimmbad lösten nur dieses Feature kannte sie nicht und bei der Generalprobe hatten wir viel Spaß im Bad, vor allem mit dem Bademeister. Überhaupt sind wir, wenn wir zusammen auftreten, nicht unbedingt leise.
Aber eins war schon lange aufgefallen: Nadin, Sarah und ich schleppten öfters Typen nach Hause. Natascha liebte ihren Freund und war deswegen treu. Doch Laura traute sich nie, dabei hatte sie von uns allen die größte Klappe. Aber die Ausreden waren immer abenteuerlicher: zottelige Männerhaare gingen gar nicht, ein leichter Bauchansatz war ein No-Go, ein Typ ohne gepflegte Fingernägel müsste wohl auch einen ungepflegten Schwanz haben, auf gegelte Haare stand sie gar nicht.
Doch es konnte doch nicht sein, dass Laura trotzdem keinen Mann fand auch mit den gehobenen Wünschen. Ihr Äußeres konnte sich doch sehen lassen: eine sportlich, schlanke Figur, Blond-Braune Haare, die bis zu den Oberarmen reichten, funkelnde blaue Augen und auch ihre Oberweite war in der richtigen Proportion. Aber manche Leute muss man wohl erst zu ihrem Glück zwingen, unser ausgewählter Typ, Thor, erfüllte zumindest alle bisher bekannten Anforderungen. Vielleicht war sie auch heimlich verliebt gewesen, nur wir wussten nichts davon? In den drei verbliebenen Wochen hatten wir nun alle Hände voll zu tun. Wir buchten Thor, wir organisierten die große Partytorte. Tony sollte den DJ spielen  und vor allem Freunde einladen und das Ablenkungsmanöver planen. Da die Party auf einen Samstag fiel, musste Laura auch nicht zu ihrer Ausbildungsstelle fahren. Aber Natascha und Sarah luden sie zum Brunch ein. Wanda und Nadin mussten leider verreisen. In Wirklichkeit hatten sie alles vorbereitet und wir ließen uns alle Zeit der Welt beim Brunchen. Es war lecker. Als wir gegen 15 Uhr da rausgeschmissen wurden, hatten wir noch gut drei Stunden zu überbrücken auf jeden Fall durften wir nicht eher nach Hause und ich bekäme auch ein Signal, wenn alles bereit wäre. Also gingen wir shoppen. Eher spontan sind wir zu den Dessous gegangen und machten uns über einzelne Ausstellungsstücke lustig. Am Ende kauften wir ihr spaßeshalber einen C-String: eine Unterhose, bei der es keine Seitenschnur gibt und wir uns kichernd vorstellten, wie der wohl halten sollte.
Als wir die Dessous-Abteilung verlassen hatten, vibrierte mein Telefon und ich bekam eine Kurzmitteilung: „Wir sind fertig!“ Ich schlug also vor, dass wir zu Laura gehen und uns da stärken sollten. Auch wenn Laura lieber noch durch die Straßen ziehen wollte, konnten wir sie überstimmen wir bestanden da drauf, dass sie uns den C-String vorführen sollte. Wir erreichten ihr Haus und gingen in ihren dritten Stock, dann öffnete sie die Tür:
ÜÜÜÜÜBBBEEERRRASSCHHHHUNNNNGGGGG
Laura erschrak zunächst völlig. Nach ein paar Sekunden hatte sie sich aber wieder gefasst und ich sah bei ihr eine Freudenträne. Sie war gerührt. Laura trat hinein, wir folgten. Gut 40 Leute waren bereits eingetrudelt und ich sah bereits in der Mitte des Raumes die Riesentorte. Nun begann eine Umarmungszeremonie und sie hatte Tränen in den Augen. Einige stimmten ein Lied ein, sie sollte dreimal Hoch leben  Steve, Sam und Bucky hoben sie nacheinander kurz hoch. Dann kamen wir zum eigentlichen Höhepunkt der Party: wir zündeten die Kerzen auf der Riesentorte an. Diese Torte war natürlich nicht komplett essbar, lediglich die oberste Schicht. Aber sie war sehr dekorativ gestaltet. Natascha war es, die dieses Mal eine kleine Rede halten durfte. Über unsere Freundschaft.  Das letzte Jahr. Über Dick und Dünn. Wir forderten Laura auf, sich etwas zu wünschen und anschließend die 20 Kerzen auszublasen.  Der nun einsetzende Applaus war auch für den Thor das erwartete Zeichen.
Mit einem lauten Plopp hoben sich die obersten beiden Schichten des Kuchens  und Thor sprang hervor. Er war sehr sportlich. Bekleidet war er mit einem weißen Hemd, der Rest war noch in der Torte verhüllt. Er sah sehr attraktiv aus. Wir applaudierten alle. Und auch wenn er ein Typ war: normalerweise müssten die Frauen eher kreischen, doch die Herren überboten uns mit ihrem Gegröle. Und Laura war sichtlich noch geschockt und zugleich gerührt.

Marvel SmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt