Stolpernd verlasse ich den Saal und versuche die Rufe hinter mir zu ignorieren. "Bitte Caro! Warte doch!", schreit immer noch die Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkommt.
"Bitte.", flehte er schon fast. Das geht doch nicht!Wie soll der mich sehen? Schon fast stur setzte ich einen Schritt nach dem anderen. Die Person hinter mir holt auf und nur noch circa 10 Meter trennen uns. "Was? Was willst du? Vor ein paar Tagen hab' ich mich daran gewöhnt, dass mich niemand sehen kann! Und was ist jetzt? Du kreuzt hier auf und...", schreie ich ohne mich umzudrehen. Gerade will ich meinen Satz fertig sprechen, als er mich unterbricht. "Ich bin wie du!", meint die Stimme. Verwirrt gebe ich ein "Aber, wie?" von mir und drehe mich langsam um.
Erschrocken muss ich feststellen, dass die Person hinter mir jemand ist, den ich gut kenne. "Dave", flüstere ich leise und stehe wie erstarrt da.
Dave war es, der mich in der Grundschule immer "Die Hexe" genannt hat. Er war es, der allen Mädchen immer Streiche gespielt hat. Ich hasste ihn wie die Pest und er mich auch. Trotzdem war er es, als wir aus der Grundschule rauskamen, der mich als erster nach einem "Date" fragte. Es war nicht wirklich eins, denn wir sind nach der Schule nur schnell zum Bäcker gegangen, haben uns Brezeln gekauft und sind dann schnell zum Bus gelaufen. Es wiederholte sich öfters und immer bezahlte er. Dann wurden wir richtig gute Freunde. Nichts desto trotz, war er es, der eines Tages nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Meine Fragen ignorierte und mich mit keinen Blickes würdigte. Doch dann kamen wir andere Klassen und der Kontakt wurde völlig abgebrochen.
Manchmal sah ich noch, wie er mit einem anderen Mädchen zum Bäcker ging und danach zum Bus. Unsere zum Schluss recht gute Freundschaft, war somit vorbei. Eigentlich schade, denn ich weiß immer noch nicht wieso.
Doch bei dem Gedanke an die Grundschule, muss ich leicht schmunzeln. Dave räuspert sich und meint: "Caro? Komm wir müssen reden, es gibt einiges zu klären." Langsam folge ich ihm auf eine Bank und wir setzen uns. Erstmals sitzen wir schweigend da. "Wie bist du, also du weißt schon...", unterbreche ich die Stille.
Dave meint: "Ehm. Plötzliches Herzversagen. Es hat mich einfach im Stich gelassen."
"Tur mir leid", meine ich.
"Ist schon okay. Nur das schlimme ist, dass ich ja nicht einmal richtig tot bin. Und du? Was ist mit dir?"
"Mord.", sage ich kühl. "Aber erklär ich dir ein anderes mal."
Stumm blickt Dave auf den Boden. "Es tut mir Leid! Ich wollte das alles nicht. Damals, wir hätten für immer Freunde sein können.", platz plötzlich aus ihm heraus. "Was meinst du?"
"Damals, als ich nichts mehr mit dir zutun haben wollte! Ich konnte einfach nicht damit rechnen, dass du so beliebt wirst. Und ich dachte, da könntest du keinen besten Freund gebrauchen. Ein Kumpel von mir, hat mir auch erzählt, dass du dann einen Freund hättest. Ab da an hasste ich dich.""Kein Problem", ich will nicht darüber reden. Schweigend sitzen wir auf der Bank. Doch es war toll, wieder jemanden bei sich zu haben ...
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Etwas, zwischen Leben und Tod
FantasyCaroline Mason meinte so viel zu wissen. Sie dachte zu wissen, was es heißt zu leben. Was es heißt, Familie und Freunde zu haben. Caroline meinte zu wissen, dass ihr Leben perfekt wäre. Doch sie wusste nicht, wie es ist und was es heißt, zu sterben.