Kapitel 46

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Dracos Sicht:

Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und ich öffnete langsam meine Augen. Es dauerte einige Sekunden, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Langsam, ohne Hermine zu wecken, stand ich auf und ging in meinen Schlafsaal, um mir etwas anzuziehen.

Seit Langem sollten wir heute wieder am Unterricht teilnehmen. Zuerst hatten wir eine Doppelstunde Verwandlung, dann wieder eine Doppelstunde, doch diesmal Zaubertränke, danach folgten Kräuterkunde und Arithmantik. Ich hatte den Schulalltag vermisst. Dieser brachte wenigstens Normalität in mein Leben. Ich verstand nicht, wie die anderen so entspannt bleiben konnten. Aber vor allem brachte mich Hermines Aussage, von gestern, zum Nachdenken.

Hatte sie eine Lösung, wie ich die dritte Aufgabe schaffen konnte? Wenn ja, warum sagte sie mir das nicht? Das sie sich versprochen hatte, schloss ich aus. Blaise, Ginny, Harry und sie wirkten die letzten zwei Tage so entspannt und glücklich, davor hatten sie sich viel mehr Sorgen und Gedanken über die dritte Aufgabe gemacht.

Nachdem ich meine Schulrobe anhatte, ging ich wieder zurück in den Gemeinschaftsraum. Doch Hermine war nicht mehr da. Die Decke lag ordentlich gefaltet auf der Couch und die Vorhänge, die vorhin nur einen Spalt offen waren, waren aufgezogen.

Ich ging vor ihre Zimmertür und klopfte an, bevor ich eintrat. „Hermine bist du hier?" Suchend sah ich mich in ihrem Zimmer um und fand sie auf einem Sessel sitzen, mit einem Buch in der Hand. Verschmitzt sah sie auf. „Ja, ich bin hier", sagte sie, während sie das Buch zuklappte. „Und ich habe Hunger. Gehen wir runter? Das Frühstück hat vor 15 Minuten angefangen"

Als wir das Frühstück beendet hatten, begaben wir uns in das Klassenzimmer für Verwandlungen, in welchem Professor McGonagall schon auf die Schüler wartete. „Ah da sind sie ja! Miss Granger, Mister Malfoy und ihr anderen-", dabei zeigte sie auf Blaise, Ginny und Harry. „Ihr bleibt bitte nach der Stunde noch kurz da." Wir nickten und begaben uns auf unsere Plätze. Sie begann mit ihrem Unterricht, welcher aus einer Stunde Theorie über den neuen Zauber und einer Stunde praktischer Übung bestand. Unsere Aufgabe war es einen Tisch in einen Sessel zu verwandeln. Hermine schaffte es gleich beim dritten Anlauf. Ich brauchte noch fünf weitere, bis es auch bei mir klappte.

„Die, die es heute nicht geschafft haben, üben diesen Zauber bitte bis zur nächsten Unterrichtsstunde! Ich werde die Ausführung benoten, deswegen legt euch bitte ins Zeug. Bis übermorgen." McGonagall beendete die Stunde und wir warteten, bis alle draußen waren.

„Danke, dass sie geblieben sind. Da sie einige Zeit weg waren, müssen sie einiges nachholen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass es für sie alle machbar sein wird." Sie sah einmal jeden an, ihr Blick blieb aber etwas länger auf mir liegen. Dieser war durchdringend und hoffnungsvoll? Als wollte sie sagen, dass mein Leben von jedem Fach abhängen würde. Ich hatte ehrlich gesagt besseres zu tun, obwohl mir der Schulabschluss wichtig war. Doch die Frage war, ob ich bis dahin überhaupt am Leben sein würde.

„Es gibt einen sehr wichtigen Zauber, den sie am besten in den nächsten zwei Tagen beherrschen sollten. Der Abrogatio- Zauber." Ich bemerkte, wie Hermine ihre Haltung, bei dem Namen, verstärkte. Ich kannte viele Zauber, doch dieser Zauber sagte mir gar nichts. „Und für welche Verwandlung ist dieser da?", fragte ich ein bisschen genervt, nachdem sie nicht mehr weitersprach. „Leider kann ich Ihnen diese Frage nicht ganz beantworten. Der Abrogatio-Zauber dient zur Verwandlung von den unterschiedlichsten Dingen. Die Aufgabe von den Schülern, also von euch, ist herauszufinden, was sich alles mit dem Zauber verwandeln lässt."

Verwirrt sah ich sie an. Es klang schon fast, als wüsste sie nicht, was es mit dem Zauber auf sich hatte. Ihre Antwort ließ darauf schließen, dass man alles Mögliche verzaubern konnte. Aber das machte keinen Sinn. „Und auf welcher Seite finden wir die Ausführung des Zaubers?" Sie kramte an ihrem Pult herum und zog fünf Pergamentblätter hervor. „Der Zauber wurde neu in den Lehrplan hinzugefügt, deswegen steht dieser nicht im Buch. Hier können sie den Zauber, anhand von Pfeilen, die ihnen die Bewegung ihres Zauberstabes anzeigen, lernen." Sie händigte jedem ein Blatt aus. „Und ich bitte sie, dass sie diesen Zauber anständig lernen. Sie müssen ihn im Schlaf beherrschen können. Egal in welchem Zustand. Der Zauber ist wichtig!"

Ich war verwirrt, dass die andern nichts sagten und stattdessen einfach nur auf das Pergament starrten Wenn dieser Zauber so wichtig war, warum wusste dann McGonagall nicht genau wozu dieser diente? Sie hätte uns wenigstens eine etwas genauere Anweisung geben können.

„Ich werde Ihnen heute Abend, hier im Klassenzimmer, zur Verfügung stehen, falls etwas unklar sein sollte, oder die Ausführung nicht funktioniert. Sie sind entschuldigt für das Zuspätkommen bei Professor Slughorn und dürfen jetzt gehen."

Auf dem Weg in die Kerker, wartete ich darauf, dass die anderen was sagen würden. „Kommt euch das Ganze nicht suspekt vor? Wir wissen nicht genau welchen Nutzen dieser Zauber hat und ihr habe nicht einmal nachgefragt. Kennt ihr den Zauber etwa?"

Die Vier schüttelten den Kopf. „Nein. Aber McGonagall wird sich schon etwasdabei gedacht haben", beantwortete Blaise meine Frage. Doch das stellte mich nicht zufrieden. Wir setzten schweigend unseren Weg in die Kerker fort und ich überlegt, was es mit diesem Zauber auf sich haben konnte.

***

Ach, wie toll es ist, dass ich endlich mal regelmäßige Uploads habe! ;D
Hoffentlich forscht Draco nicht zu sehr nach, was den Abrogatio-Zauber angeht. ^^(Übrigens ist das ein selbst ausgedachter Zauberspruch und kommt aus dem Lateinischen. Was soviel bedeutet, wie: Abschaffung, Aufhebung.)

Ansonsten kann ich nur hoffen, dass es euch gefallen hat.
Bis nächste Woche, bleibt gesund! xx

Reinblut ExsecratioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt