Kapitel 51

197 13 2
                                    

Hermines Sicht:

Nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten, eilte ich in den Krankenflügel, um zu überprüfen, wie es Pansy ging.
Ich klopfte an die Tür und wartete einige Sekunden, bis ich ein gedämpftes „Herein", hörte.

Ich öffnete diese und sah Parkinson, an einem der hinteren Betten sitzen. Beim näher kommen, sah ich wie schlecht sie aussah. Ihr Gesicht war blass und wurde noch blasser, als sie mich sah. Die Augen waren blutunterlaufen und ihre Haare standen zu Bergen ab. Neben ihrem Bett, auf einem Nachttisch, lag ein kleines Fläschchen mit einer braunen Flüssigkeit, welche halbleer war.

„Miss Granger! Danke, dass die nochmal gekommen sind. Bei Miss Parkinson handelte es in der Tat um einen Liebeszauber", sagte Madam Pomfrey und ging dabei auf Pansys Bett zu „Ich frage mich nur, wie Sie an den mächtigsten Liebeszauber, Amortentia, gekommen sind?", sie verschränkte ihre Arme vor Parkinsons Bett und sah diese mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Wie oft soll ich Ihnen das noch sagen?! Woher soll ich das wissen?", meinte diese und rollte dabei mur  mit ihren Augen.

Ich runzelte die Stirn. Anscheinend war dieses Gespräch schon öfter vorgekommen. Langsam ging auch ich auf das Bett zu und setzte mich auf einen Stuhl, welcher neben ihr stand.

„Was macht Granger eigentlich hier?", sagte Parkinson und sah mich abwertend an „Ich wüsste keinen Grund, weswegen sie hier sein sollte." Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und versuchte genervt auszusehen, doch es brachte nichts, da ihre Übelkeit es nicht zu ließ. Kurzer Hand zückte Madam Pomfrey einen Eimer und hielt ihn ihr vor ihr Gesicht und dies war keine Sekunde zu spät.

Nachdem es ihr besser ging, säuberte Madam Pomfrey den Eimer und kam wieder zu uns. „Also Miss Parkinson, um nochmal auf ihre Frage zurückzukommen. Miss Granger ist hier, weil sie es war, die Sie hierhergebracht hat." Voller Unglauben sah Parkinson mich an. „SIE? Was ist eigentlich passiert? Ich höre die ganze Zeit nur „Amortentia" aber Sie haben mir noch immer nicht erklärt, woher ich diesen Trank habe!" Madam Pomfrey seufzte. „Miss Parkinson. Woher soll ich wissen, woher Sie den Trank haben! Ich wollte, dass Miss Granger hierherkommt, um Ihnen lediglich zu erzählen, was passiert war. Wie Sie an den Trank gekommen sind, sehen wir danach."

Ich seufzte und begann zu erzählen, wie sie mir entgegengekommen ist und die ganze Zeit nur von Draco schwärmte. „Einen Moment, Granger. ICH soll von Draco geschwärmt haben. DER Draco Malfoy?!", ihr Gesicht wurde noch blasser und ich ahnte, was kommen würde. Madam Pomfrey war ein weiteres Mal sehr schnell und hielt ihr den Eimer vor das Gesicht.

„Parkinson, ich verstehe nicht ganz. Du schwärmst doch schon, seitdem wir auf Hogwarts sind, von Draco", meinte ich, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. Ich war mehr als verwirrt. „Ja, ich stand vielleicht mal auf Draco, aber seit Weihnachten dieses Schuljahres nicht mehr. Ich mein, er hat eine Freundin", dabei sah sie mich an und ich schaute sie noch verwirrter an, als davor, „und außerdem denke ich, dass das mit Draco nur eine Phase war. Eine lange Phase. Deswegen kann es nicht sein, dass ich den Trank absichtlich zu mir genommen habe." So aufgebracht wie sie war, bezweifelte ich, dass es sich hierbei um eine Lüge handelte. „Miss Parkinson, können Sie uns, sofern Sie sich noch daran erinnern können, sagen was Sie die letzte Zeit gegessen haben?", fragte Madam Pomfrey.

Pansy zuckte nur kurz mit den Schultern. „Das Übliche. Frühstück in der Großen Halle, Mittagessen, Abendessen und das wars." „Und sonst nichts mehr? Irgendwas zwischen durch? Oder am Abend?", hakte ich weiter nach. „Pralinen am Abend", meinte sie nur und tat, als ob es nichts besonderes wäre. Doch ich fragte mich, woher diese Pralinen kamen. Diese Verunsicherung kam daher, da mich die Zeit, bei welcher das Schwärmen angefangen hatte, an etwas erinnerte. An jemanden erinnerte.

Nachdem wir mit unserem Gespräch fertig waren und wir auch wussten woher die Pralinen kamen, beschloss ich, dass es längst überfällig war ein Gespräch mit Professor McGonagall aufzusuchen. Zum einen wegen der Sache mit Draco und zum anderen, wegen des Amortentia Trankes, doch dieser Fall war auch etwas für das Zaubereiministerium.

Vor dem Wasserspeier sagte ich das Passwort und die Wendeltreppe wurde freigegeben. Nachdem ich an der Bürotür, mit dem Türklopfer in Form eines Greifers, geklopft hatte, ertönte ein leises „Herein". Ich öffnete die Tür und sah Professor McGonagall vor einem Stapel Pergamentblätter gebeugt. „Ah, Miss Granger! Was verschafft mir ihr Besuch?" Ich ging auf ihren Schreibtisch zu und setzte mich auf einen Stuhl. „Professor McGonagall, genauer gesagt gibt es zwei Gründe, weswegen ich hier bin", sagte ich und sah sie dabei unsicher an. Sie nickte nur und bedeutete mir somit anzufangen.

Ich beschloss, ihr zuerst die Sache mit dem Amortentia Trank zu erzählen. Nachdem ich endete, sah mich Professor McGonagall schockiert an. „Miss Granger, Sie wissen, dass ich das Zaubereiministerium nun einschalten muss?" Ich nickte. „Und Sie sind sich, mit Ihrer Vermutung, sicher?" Erneut nickte ich. „Nun gut, ich werde sofort eine Eule ins Ministerium schicken und Sie über alles Weitere benachrichtigen." Dankbar sah ich sie an und sie schrieb auf ein leeres Pergament eine Nachricht. „Das war aber nicht Ihr einziger Grund, weswegen Sie hier sind. Ich sehe doch, dass Sie sich über etwas sorgen machen. Was ist passiert?", sie sah mich mütterlich an und legte ihre Feder auf die Seite.

Zum zweiten Mal an diesem Tag begann ich zu erzählen, dass Draco eine Vermutung hatte, wozu der Abrogatio Zauber diente. Ich erzählte ihr auch von meinem Gespräch zwischen Blaise, Ginny und Harry und dessen Idee. „Ich stimme Mister Potter zu. Das ist das Einzige, was wir nun tun können. Doch ich denke, dass wir auch externe Hilfe brauchen werden. Ich denke, Sie wissen, wen ich meine." Ich lächelte leicht, da mir eine Idee kam, wie wir ihm den Glauben schenken konnten, dass der Zauber nichts mit dem Lösen der dritten Aufgabe zutun hatte. Ich teilte McGonagall meine Idee mit und auch diese lächelte. „Sofern nun alles besprochen ist, dürfen Sie gehen und ich werde Narzissa Malfoy eine Nachricht zukommen lassen und sie über alles aufklären. Wir müssen uns nur langsam beeilen, da nicht mehr so viel Zeit bleibt", meinte sie,  und stand auf, um ihre schwarze Eule loszuschicken. Ich nickte und bedankte mich noch einmal, bevor ich das Büro der Schulleiterin verließ. 

Reinblut ExsecratioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt