-Kapitel 30-

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"Also wir brauchen so viele Sachen vom Babyfone bis hin zum Kinderwagen. Und wir müssen einen Termin bei meinem Frauenarzt machen, beziehungsweise ich muss mir einen in Hamburg suchen und dann müssen wir da hin und er erklärt und dann alles oder sie ...", ich komme aus meinem Redeschwall gar nicht mehr raus. Bis mir eine Sache auffällt "Also, wenn du willst?", frage ich mit panischem Unterton. Was ist, wenn er gar nicht will. Aber er hat doch gerade so toll reagiert und sich so gefreut und gesagt, wir sind ein Team. Über meine Aussage lachend schüttelt Marten den Kopf "Natürlich will ich. Ich will überall dabei sein und wir sind jetzt nicht mehr allein, auch wenn es uns noch nicht so lange gibt. Ich rede mit den Jungs Tomasz und Nasty sollen immer bei dir sein, wenn ich es nicht bin." "Warum soll immer einer der Beiden um mich sein? Ich kann auf mich selber aufpassen. Ich bin kein Kind oder krank, Marten. Ich bin lediglich schwanger." Pampe ich ihn an. Auch wenn es böser über meine Lippen kam, als es gewollt war.

Er runzelt die Stirn und schaut zu mir herab. "Ich weiß, das du schwanger bist und nicht krank, aber ich bin immer noch der Vice der Angels und wir haben momentan eine angespannte Situation aufm Kiez und du bist mir wichtig und nur mit wenigen Menschen kann man mich verletzen und du bist eine davon, also wirst du nicht mehr ungeschützt das Junior, das Dolls oder diese Wohnung verlassen. Selbst zum Einkaufen gehst du nicht allein." Versucht Marten mir mit Nachdruck seine Situation zu erklären.

„Ich weiß nicht, ist das wirklich nötig?", frage ich. Doch mir wird jetzt erst so richtig bewusst, welche Stellung er bei den 81igern hat. Er ist der Vice, also kommt über ihm nur noch der Präsident und Marten ist der Stellvertreter der Hells Angels. Deswegen war Tomasz auch immer so angepisst von mir. Ich dachte, es ist immer nur, weil die beiden so gute Freunde sind und nicht wegen der unterschiedlichen Stellung im Club, aber anscheinend war es oder ist es eine Kombination aus beidem. Entschuldigen, das muss ich mich auf jeden Fall bei Tomasz. Hätte ich das gewusst, hätte ich ihn nie in so eine Situation gebracht. „Doch das ist es." Reißt mich Marten aus meinen Gedanken. Verpeilt, weil ich nicht so wirklich mehr weiß, um was es ging, brumme ich einfach ein „Von mir aus." Was ihn glücklich lächeln lässt. „Können wir ins Bett? Ich bin echt müde." Richtige ich mich an Marten, der wiederum nur nickt und wir somit alles einpacken und hochgehen.
Oben angekommen nehme ich mir sein Shirt, was er sich gerade über den Kopf gezogen hat und ziehe es einfach an. „Wird Zeit, dass ich herkomme. Du kannst nicht immer die Shirts anziehen, die ich den ganzen Tag über anhabe." Meint der Riese vor mir verständnislos. Schockiert schaue ich ihn an. „Willst du mich verarschen? Die riechen nach dir und dann fühl ich mich dir immer so nah, also lass mich tragen, was ich will." Zische ich zickig und mit schockiertem Unterton. Wie kann er nur so was sagen. „Ja, aber ich bin doch hier. Näher kommst du mir nicht." Ich mache seine Anmerkung mit einem Augendrehen und einer abwertigen Handbewegung für mich zu nichte.

Ohne große Umschweife lege ich mich zu dem zukünftigen Vater unseres Kindes ins Bett und er deckt uns zu. Ich kuschle mich an ihn. Umschlinge mit meinen Armen, seinen Körper und mein rechtes Bein lege ich angewinkelt auf seine Hüfte. Er hält mich einfach nur und küsst meinen Scheitel. "Ich, liebe euch." Flüstert Marten in die Stille und ich erwidere sein Liebesgeständnis und ergänze, dass ich ihn nie wieder gehen lassen werde.

In nur wenigen Sekunden finde ich den Weg in die Welt der Fantasien und Einhörnern. Dort träume ich von einer wunderschönen Zukunft mit Marten und unseren Kindern. Wir wohnen in einem Haus und haben einen großen Garten mit Pool, wie auch sonst. Und Chopper ist mit dabei.

030 oder 040Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt