-Kapitel 34 Rückblick 1-

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Der Tag war anders und anstrengend. Jeder Mensch wünscht sich alle Probleme an einem Tag zu lösen. Na ja, alle waren es nicht, aber viele.

Rückblick

Ein mehr als anstrengender Tag steht uns heute bevor. Zuerst fährt Marten in seine Wohnung und er markiert alles was eingepackt werden soll, dann haben wir um 12 Uhr den Termin beim Frauenarzt, dann werden 14 Uhr die letzten Verträge unterschrieben und um 18Uhr beginnt das Probedinner. Ach, und irgendwann zwischendrin bringen die Jungs Martens Sachen zu uns bringen die von Lotte zu Marten. Ich liebe diesen Tag jetzt schon.

Mit einem Brot in der Hand, was ich mir eben mit Erdbeermarmelade beschmiert habe, gehe ich ins Junior. Und vor mir sehe ich schon alle herumwuseln. Lieferanten wuseln hier herum gepaart mit Kellnern und Köchen, die die ganze Wahre entgegennehmen.


„Katharina, gut, dass du da bist. Marten ist vorhin gegangen und meinte, wenn wir Fragen haben, dann sollen wir zu dir kommen." Spricht mich Elias von der Seite an. Ich nicke, da mein Mund mit einem Stück Marmeladenbrot voll ist und er erklärt mir, dass in der Lieferung ganze drei Sorten Wein fehlen und er habe etwas angst vor Martens Reaktion, was mich etwas schmunzeln lässt. Marten wäre saue, aber nicht auf ihm. Nachdem ich zu Ende gekaut haben verdeutliche ich ihm, dass er keine Angst zuhaben braucht und er mal rüber ins Dolls gehen und fragen soll, ob die die fehlenden Flaschen haben. Mit einem „Okay, danke!" dreht er sich um und redet mit seinem Azubi Jona. Wahrscheinlich soll er das jetzt machen. Grinsend komme ich keine vier Schritte, da spricht mich der Küchenchef an. So geht es bis kurz nach elf weiter, als Marten das Restaurant betritt. „Nia." Ruft er einmal durch die heiligen Hallen. „Schrei doch nicht so", schmunzelnd verdrehe ich die Augen. „Ach da bist du. Wir müssen los. Es ist zehn vor halb." Hetzt er. „Okay, ich helfe nur fix Mario mit den Kühlhäusern. Die Schlüssel sind im Büro." Und ohne seine Antwort abzuwarten, verschwinde ich Richtung Büro hole die Schlüssel und gebe Sie dem Küchenchef mit dem Auftrag, die Schlüssel, nach dem Aufschließen der Kühlhäuser, in den Briefkasten von dem Büro zu werfen und auf dem Zettel, der davor liegt, zu schreiben, dass er sie dort reingeworfen hat.

Mit einem Lächeln im Gesicht und einem Kuss auf die Stirn empfängt mich der gutaussehende Mann vor seinem Auto. Er hält mir nicht nur die Tür auf und hilft mir beim Einsteigen, nein, er macht auch die Tür zu. „Womit habe ich diesen Service, denn verdient?", frage ich ihn, als Marten eingestiegen ist. „Du trägst unser Baby in dir. Da hast du die nächsten Monate genug Probleme, da kann ich dir mal ein paar Kleinigkeiten abnehmen." Klärt er mich auf und in seiner Stimme höre ich leichte Aufregung. Wie süß er ist aufgeregt, genau wie ich.
Ich lege meine Hand auf sein Oberschenkel, knapp hinter seinem Knie „Danke." Sage ich schlicht, aber wir wissen das dieses Wort eine starke Bedeutung hat. Kurz dreht er seinen Kopf, zwinkert mir zu und fädelt sich danach in den Hamburger Verkehr ein.

„Sehen Sie Frau Blome, dort ist das Erste." Erklärt uns die Frauenärztin. „Wie das Erste?", fragt Marten verwirrt. Doch was sie und dann erzählt ist unfassbar. Da hat sich die Babyplanung ja erledigt. Sie erklärt uns alle Risiken und worauf Marten und ich in den nächsten Wochen besonders achten müssen. Im Anschluss druckt sie und noch verschiedene Fotos aus und schmunzelt erwähnt sie, dass es sie wundert, dass ich schon in der sechsten Schwangerschaftswoche bin, aber man noch nichts sieht das sei sehr ungewöhnlich. Marten meinte dann spitz darauf, dass bei uns eh nichts gewöhnlich ist und er gerade der glücklichste Mann, des ganzen Universums ist. Wir bedankten uns noch und waren, dann auch nach einer halben Stunde wieder draußen und vereinbarten den nächsten Termin.

Glücklich fahren wir wieder ins Junior und unterschreiben direkt die Verträge und Marten gibt der Küche die Anweisung etwas Leckeres zum Mittag zu machen.

Nachdem wir gegessen haben und uns um ein paar Dinge im Dolls wie im Junior gekümmert haben. Also Marten musste die ganze Zeit hin und her flitzen, nein, das ist gelogen. Er wollte mich nicht gehen lassen und musste deshalb selber gehen. Sein Pech.

Nach weiteren drei ganzen Stunden, in denen ich fast eingenickt wäre, aber mich dabei zu viele Leute gestört haben, hatte Tomasz angerufen. Die Wohnungen sind getauscht. Das war auch noch so ein Grund. Die Jungs, die von den Angels geholfen hatten, die Kisten zu packen und zu schleppen haben mich bei jeder dritten Kiste gefragt, wohin diese muss, bis ich nach dreißig Minuten gesagt, dass sie sie einfach irgendwo hinstellen sollen und Marten und ich Kartons ordnen werden. Es wird ihm glaube ich nicht gefallen, aber es war mir so egal.

Komplett ausgelaugt sitze ich mittlerweile an der Bar und nicht mehr im Büro. Das Probedinner beginnt in dreißig Minuten und ich gönne mir gerade einen alkoholfreien Sex on the Beach mit etwas Eis und einem Glasstrohhalm, denn ich habe mich regelrecht geweigert diese Plastik- oder Metalldinger zu kaufen. Es hat mich drei Stunden meines Lebens gekostet, aber Marten hatte schlussendlich nachgegeben und ich war glücklich. Er meinte dann, ich sei gemein und nutze aus das er mich liebt. Daraufhin meinte ich das es bei ihm nicht anders sei und wir hatten fantastischen Sex.

Die Kellner sind ungezogen und ich habe alle in das Restaurant zitiert. Nicht nur den Service, auch die Küche und unser Schutzpersonal. Nun stehen alle dreißig Mitarbeiter vor mir und starren mich auffordernd an. Einmal die Luft holen und die Worte zurechtlegen und schon beginne ich, neben Marten zu sprechen.

„Hallo, ich bin Katharina, aber ich glaube inzwischen ist es jedem Bekannt. Ich bin die Assistenz von Marten unserm Geschäftsführer. Ich weiß nicht, ob es jedem bekannt ist, aber eigentlich müsste es, das Dolls gehört mit zu uns. Uns ist wichtig, dass ihr einander helft und gut zusammenarbeitet.
Doch heute geht es um das Junior. Wir haben den Barbereich und das Restaurant. Für den Schutz sind: Nasty, Tomasz, Vincent, Ben, Schubbi und Seppel verantwortlich und Nasty oder Tomasz sind eure direkten Ansprechpartner, wenn sie da sind. In den Toiletten und auch hier im Restaurant sind Panikknöpfe angebracht. Die im Restaurant und in der Bar sind unscheinbar und werden im Notfall nur von euch benutzt. Sie sind direkt mit der Sicherheitsfirma verbunden. In den Toiletten sind sie auch unscheinbar, aber die Frauen werden darauf aufmerksam gemacht. Die sind direkt mit unseren Systemen verbunden und werden dem Sicherheitspersonal direkt auf ihrem Tablett angezeigt. Ansonsten könnt ihr hoffentlich alle die Speisekarte auswendig und die Getränke- und die Weinkarten auch." Den letzten Teil schmunzle ich eher, um die Stimmung etwas zu lockern.

„Gut. Ich glaube im Groben hat Nia alles gesagt, was wichtig ist. Eure Ansprechpartner sind immer zuerst euer Vorgesetzten. Ich bitte einmal vorzukommen, wenn ich euch aufrufe. Für die Bar ist es Elias und der Stellvertreterin ist Leni. Im Service sind es Mustafa und Mai, als Stellvertreterin und in der Küche sind es Mario und Axel. Heute ist es ein Probedinner. Mit Menschen, die ich persönlich kenne und ausgewählt habe. Sie werden ihre Meinung auf die Karten schreiben ohne eine Tischnummer. Nia wird sie Auswerten und mit den Teamleitern morgen besprechen, also vermasselt es nicht. Heute ist es Probe und ihr könnt mich blamieren, müsst aber mit den Konsequenzen leben. Übermorgen blamiert ihr das ganze Restaurant, also viel Spaß." Redet Marten bevor er geht und die Teambesprechung beendet ist ergänzt er jedoch „Ach ja. Ich mag keine Fehler und noch weniger mag ich es enttäuscht zu werden, also macht keine Fehler und enttäuscht mich nicht!" und schon lösen sich alle auf und gehen mit einem konzentrierten und nachdenklichen Gesichtsausdruck wieder an die Arbeit.

030 oder 040Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt