Er stellte sich neben mich und legte tröstend seinen Arm um meine Schulter. Eigentlich hätte ich ihn jetzt von mir schubsen sollen, aber ich brauchte gerade eine Umarmung. Auch wenn sie von Bryce kam.Ich umarmte ihn einfach. Erst war er etwas überrascht, doch schließlich erwiderte er meine Umarmung. Und es fühlte sich wirklich gut an. Ich hatte einfach zu lang keinen Menschen umarmt oder gar mit einem geredet.
Vorsichtig löste ich mich von seiner Umarmung und wischte mir meine Tränen weg, was aber nichts brachte, weil gleich neue Tränen in meine Augen stiegen. „Willst du nach Hause?", fragte Bryce vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf.
„Ist-ist schon okay", schluchzte ich und ging langsam in Richtung des Schuleingangs. „Äh, haben wir nicht eine Freistunde?", meinte Bryce auf einmal. Ich zuckte mit den Schultern und war froh heute die ersten zwei Stunden keinen Unterricht ertragen zu müssen. Beziehungsweise vor der ganzen Klasse zu heulen.
„Komm mit", sagte Bryce und nahm vorsichtig meine Hand. Langsam zog er mich durch die Schule und schließlich stoppte er bei der Cafeteria. Ich saß einfach stumm da und schmollte vor mich hin. „Warte kurz hier", flüsterte Bryce und verschwand.
Ich holte mein Handy aus dem Rucksack und öffnete Instagram. Plötzlich sah ich einen neuen Beitrag von Victoria. Mir klappte die Kinnlade herunter. Es war ein Bild mit Tyrell, wie sie sich auf einem Baum küssten. Auf unserem Baum. Dasselbe Bild hatte auch Tyrell gepostet.
Ich steckte mein Handy zurück in den Rucksack und starrte wütend auf den Tisch. Was bildete sich Tyrell ein? Aber ich war nicht sauer. Ich war einfach nur enttäuscht von ihm.
„Abilein?", unterbrach Bryce meine Gedanken und ich bemerkte, dass er mittlerweile schon vor mir saß. „Hm?", fragte ich und sah zu ihm auf. „Alles in Ordnung?", fragte er mich. „Ja...", murmelte ich. Er hob eine Augenbraue und sah mich skeptisch an.
„Nein, natürlich ist nichts in Ordnung!", schluchzte ich und vergrub den Kopf in meinen Armen. „Hey...", versuchte er mich zu beruhigen und setzte sich neben mich. Tröstend legte er seine Hand auf meinen Rücken.
„Ich hab hier was für dich. Es...ist vielleicht nichts besonderes, aber mich tröstet Essen immer", sagte er und ich hörte wie er etwas vor mich legte. Leichter Muffig Duft kroch in meine Nase und ich richtete mich auf.
„Ich liebe Muffins", lächelte ich und biss herzhaft in ihn hinein. Bryce lächelte sanft. „Freut mich", sagte er und tätschelte mir sanft den Rücken.
Ich schniefte dankend.
„Willst du mir vielleicht erzählen was los ist? Vielleicht kann ich dir helfen?", bot Bryce mir an aber ich schüttelte den Kopf. „Du kannst mir da nicht helfen, Bryce. Das ist eine Sache zwischen mir und Ty..." Ich hielt inne. Vorsichtig sah ich Bryce ins Gesicht, der mich erwartungsvoll ansah.
„Zwischen dir und Ty...?", fragte er. „Äh, egal. Vergiss es einfach u-und lass mich in Ruhe", stammelte ich schließlich, stand auf, und ging.
Bryce' poV:
Nun ließ sie mich schon das dritte Mal stehen.
Ich seufzte, wie jedes mal, wenn sie einfach so verschwand. Na ja, diesmal hatte sie wenigstens ihren Rucksack mitgenommen. Ich ging zum Sekretariat und meldete wieder Abigail ab, woraufhin ich dann raus in den Schulhof ging und mich seufzend auf die Bank fallen ließ.
Ich machte mir wirklich sorgen um Abigail. Es war so schade, dass einem Mädchen wie sie, so mies ging. Sie war so Unglaublich....
Abigails poV:
Ich rannte nach Hause.
Die Schule war mir sowas von egal. Heulend fiel ich in mein Bett und überschwemmte mein Kissen.
Als ich mich ausgeheult hatte (und das dauerte etwas länger), entschied ich raus zu gehen. Ich brauchte frische Luft.
Draußen lief ich einfach durch die Straßen New Yorks. Mir war übel und ich hatte Kopf- und Bauchschmerzen, weil irgendwie alles drunter und drüber ging. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Bryce, Tyrell, Bryce, Tyrell....nichts anderes war mehr in meinem Kopf.
Ich musste mich hinsetzen. Ich fand eine leere Parkbank und setzte mich hin. Mir liefen die ganze Zeit Tränen die Wange hinunter, und so oft ich sie wegwischte, floßen die ganze Zeit welche weiter. Ich kuschelte mich in meine Jacke, da mir kalt war und biss die Zähne zusammen.
Plötzlich fühlte ich etwas warmes an meiner rechten Wange. Erschrocken drehte ich mich um und sah Bryce, der behutsam meine Träne weggewischt hatte. „Hey", flüsterte er, aber ich antwortete nicht. Es war wie, als hätte jemand meinen Mund zugebunden.
Ich hatte nicht bemerkt, dass er neben schon mir saß.Regungslos sah ich ihn an. „Geht es dir sehr schlecht?", fragte er leise. Ohne ein Wort zu sagen, nickte ich. „Soll ich dich nach Hause fahren?", bot er mir an. „N-nein, ich geh' schon", stotterte ich. Bryce nickte aufmerksam.
„Wenn du etwas brauchst, dann ruf' an, okay?", rief mir Bryce noch hinterher, als ich ging. Ich nickte ohne mich noch einmal umzudrehen.
Mir war heiß, obwohl mir vor ein paar Minuten noch kalt war. Mein ganzer Körper prickelte und ich spürte förmlich die Röte in meinem Gesicht. Was war denn nur los mit mir? Die Stelle an der Bryce meine Träne weggewischt hatte, prickelte am allermeisten. Ich konnte kaum klar denken.
Ich musste jetzt erstmal nach Hause.
Ich schloss die Haustür auf und...ach du heilige Scheiße.
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Feelings
Romance„Warum bist du immer so...angepisst von der ganzen Welt?!", schrie Bryce mich an. „Wenn mich die Welt anpisst...", antwortete ich locker, obwohl ich innerlich schon heulte. „Weißt du was? Ich denke du tust nur so als ob du die Coole wärst, aber in...