chapter 2

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"Oh mein.. fuck craig.. ah.."
Durch lautes, und doch weit entfernt scheinendes Gekicher öffnete ich meine Augen, und wurde von dem hellen Licht beinah erschlagen. Und an meiner Tür.. "Karen.", stöhnte ich genervt auf. Doch neben ihr stand noch jemand ähnlich kleines, zuerst konnte ich das Gesicht nicht ganz zuordnen, doch dann erkannte ich die selben Augen wie die aus meinem Traum. "findest du es nicht angebracht mir wenigstens Bescheid zu sagen, wenn du deine Freundinnen-" , doch sie unterbrach mich, "Ich hab dir geschrieben, und dich sogar angerufen, aber du hast anscheinend schon geschlafen" "okay, ich geb mich geschlagen. Aber kannst du mir bitte erklären wieso zur Hölle du mit Tricia an meiner Tür stehst?!" "Du hast so laut gestöhnt, da mussten wir doch checken, ob du vergewaltigt wirst", meinte meine Schwester frech. "Ausserdem hast du den Namen von meinem Bruder gesagt, daher ist es mein gutes Recht", lachte nun auch Tricia. Sofort schossen mir wieder die Bilder aus meinem Traum in den Kopf. Gerade interessierte es mich eher weniger, mit was für Begriffen meine Schwester sprach, ich musste erstmal duschen. Zum Glück waren die Mädchen schon wieder in Karens Zimmer verschwunden. Ich verfluchte die dünnen Wände ein weiteres mal. Doch eigentlich sollte ich dankbar sein, hier fast alleine mit meiner Schwester wohnen zu dürfen. Mein Vater hatte die Familie schon vor ungefähr 6 Jahren verlassen, und seitdem arbeitet meine Mutter sogar, wodurch wir uns auch warmes Wasser und Strom leisten konnten. Ich war meiner Mutter unfassbar dankbar, dass sie so viel für uns tat. Sie war durch ihren Job auch meist nur einmal im Monat Zuhause, aber ich konnte immer schon gut auf mich und meine Schwester aufpassen.
Ich drehte das Wasser der Dusche an, und meine Muskeln entspannten sich sofort. Schließlich blieben meine Gedanken wieder an dem Traum von letzter Nacht hängen. Das Ganze ist schon über ein Jahr her, und doch kommen solche Träume immer wieder. Ich dachte wieder an seine rauen Lippen, welche sich an meinem Hals festsaugten, und seine Hand, die langsam meinen Hintern knetete- Fuck. Ich merkte wie sich bei mir etwas regte, wodurch ich die Gedanken schnell wegdrängte. Ich verstehe einfach nicht, warum der blauäugige so eine starke Wirkung auf mich hat. War das wirklich nur der Sex? Ich schüttelte den Kopf. Ich sollte mich da nicht reinsteigern, denn für ihn war es ganz sicher nicht mehr. Doch seit dieser Nacht spürte ich täglich seine Blicke auf mir, die mich fast schon von hinten erstachen, besonders wenn ich mal wieder irgendwen hinter mir in ein leeres Klassenzimmer zog- Ich schluckte. Nein, das war mit Sicherheit nur Einbildung, schon allein weil er kurz danach mit Tweek zusammen kam. Aber trotzdem, irgendwie ist es schon schade, dass es nur bei dem einen mal blieb. Ich meine, natürlich zeigte das noch mehr, dass er mich nichtmal sexuell sonderlich anziehend fand, aber es war so verdammt intensiv.. Umso mehr hasste ich ihn auch dafür, dass er mir ab dann absolut gar keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt hatte. Dieser Typ verwirrt mich so, erst behandelt er mich ein Jahr wie Luft, und dann will er plötzlich doch wieder was von mir, sogar gegen Geld.
Ich war eigentlich ziemlich froh, später durch die Party auf andere Gedanken kommen zu können, und vielleicht ja sogar ne Art Ersatz für den Traum finden. In der Zeit bis dahin spielte ich einfach verschiedene Spiele auf meiner Switch, bekam zwischendrin noch eine komplett überzuckerte und viel zu sahnige Waffel von Karen und Tricia, und wurde gezwungen mit ihnen Uno zu spielen. Aber ich mochte es Dinge mit den beiden zu machen, sie verstanden sich echt gut, auch wenn ich als Junge natürlich nicht bei allem dabei sein durfte.
Und nun zog ich mir eine schwarze Jeans und ein dunkelrotes Shirt, was mir, wie mir Stan mir schon einige Male bestätigt hatte, gut stand. Und genau dieser klingelte auch gerade, weshalb ich aufsprang und ihm und Kyle die Tür öffnete. Der Rothaarige sah tatsächlich noch ein wenig kränklich aus, versicherte mir aber, dass es ihm schon wieder gut ginge, und irgendwer uns ja fahren müsste. Das stimmte tatsächlich, und ich war verdammt froh, dass der Jude so strikt gegen Alkohol war. Ansonsten hätten Stan und ich auch schon auf so mancher Party übernachten müssen. Über alles mögliche labernd, stiegen wir in das Auto ein, bis Kyle dann doch ein Thema ansprach, was mich zum schmunzeln brachte. "Seit wann nimmst du Wendy eigentlich nicht mehr mit?", fragte er übertrieben neutral. "Sie ist schon wieder kRaNk, ich weiß echt nicht mehr wie lange ich das noch mit ihr aushalte.", Stan schnaubte verächtlich, nahm einen Schluck aus seinem Dosenbier und Kyles Mund formte sich ganz kurz zu einem Lächeln, bevor er wieder Neutralität vorspielte. "Oh, verstehe.. Hoffentlich bleibt sie nicht noch länger krank", beim letzten Wort musste ich grinsen. Es war so geil, wie die beiden sich immer wieder was vormachen.

Als wir endlich bei Clydes Haus ankamen, dröhnte uns schon die laute Musik in die Ohren. Nachdem Stan schon in das Haus ging, hielt ich Kyle noch kurz zurück. "Wenn du ihn wirklich willst, dann sorg ich dafür, dass er heute ordentlich abgefüllt ist, aber du musst es ihm wirklich sagen. Es wird keinen besseren Zeitpunkt mehr geben.", sprach ich zu ihm, und fühlte mich irgendwo auch schlecht, mich doch einzumischen. Aber fuck, die Zeit kommt nicht wieder, Wendy betrügt Stan eh mit allem was sie kriegen kann, und Kyle wartet schon so lange auf diesen Moment.. "danke..", meinte der etwas größere leise, und gemeinsam gingen wir rein. Ich ging zu allererst an die Bar, wobei mir auffiel, wie verdammt reich Clydes Familie war, und mixte ne Mischung aus viel Beam und ein bisschen Cola. Danach brachte ich es zu Stan, der gerade mit Kyle redete, und wir exten es. Der Abend verlief, und ich merkte wie gut mir der Alkohol tat.
Mittlerweile hatte ich Stan und Kyle alleine gelassen, und tanzte in dem großen Wohnzimmer zu "i kissed a girl". Ziemlich ironisch, doch ich fühlte es gerade anders. Mein Kopf war so benebelt, dass mich wenig mehr störte, was vermutlich auch an dem Joint von vorhin lag.
Plötzlich bemerkte ich die gelben Zettel, die überall im Raum verstreut an den Wänden hangen, und auf die ein Fragezeichen gemalt war. Ich nahm einen von der Wand. "Frag die Person am anderen Ende des Raums, ob sie dein Getränk halten kann, weil es für dich zu schwer ist, und trink es dann aber vorher aus", ich war einerseits verwirrt, doch gleichzeitlich musste ich lachen, und so lief ich auf Nicole zu, die das Ganze zum Glück auch ziemlich lustig fand und mir mein Glas abnahm. Danach suchte ich einen weiteren Zettel, den ich auch schnell fand. "Versuche die Person rechts von dir, so gut wie möglich davon zu überzeugen mit dir ins Bett zu gehen.", stand diesmal darauf. Verwirrt schaute ich nach rechts, wo Fabian, welcher aus unserer Parallelklasse kam, stand. Entschlossen trat ich vor ihn. "Heyy.. hast du zufällig Lust auf ne kleine Nummer?" "Was?", lachte er. "Och komm schooooon, bitte! Ich hab diesen Zettel hier bekommen, und ich möchte es so gerne schaffen!", meinte ich so unschuldig wie nur möglich. "Du, sorry, ich steh nicht so auf Schwänze, aber wir können von mir aus gerne in ein Schlafzimmer gehen, und uns aufs bett setzen." Etwas enttäuscht sah ich ihn an, eigentlich hatte ich darauf gehofft, dass er ja sagt, schon allein weil er auch schonmal meine früheren Dienste genutzt hatte, doch ich lachte trotzdem. Eigentlich keine schlechte Idee. Und so zog ich ihn verführerisch an seinem Hemd hinter mir her und drückte die Tür zu Clydes Schlafzimmer auf.
Ich musste in erregte, dunkelblaue Augen blicken, und bei dem Anblick, was diese blonde Schlampe da mit seinem Körper machte, hatte ich das Gefühl, ich würde gleich all den Alkohol wieder auskotzen. Jetzt schauten mich auch die braunen Augen des Mädchens an, welche gerade noch fest auf Craigs Schwanz fokussiert waren. Wut kochte in mir hoch, und ich rannte.

"i hate you so much" | crenny fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt