chapter 8

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Da ich nun absolut keine Lust mehr auf Schule hatte, lief ich aus dem Gebäude hinaus und machte mich auf den Heimweg. Zwar glaube ich, dass wir eh Entfall hatten, doch selbst wenn nicht hätte es mich nicht gestört.
Mit schnellen Schritten flogen meine Gedanken wieder zu Tweek und seinen Worten. Ich verstand genau, was Craig an ihm verehrte.. Diese verdammt einfühlsame, emphatische und charismatische Art war einfach nur beeindruckend. Vielleicht hätte ich mich lieber in ihn verlieben sollen, schoss es mir durch den Kopf. In mir drin zog sich etwas zusammen. War ich, Kenny McCormick, die größte Hure des letzten Jahrzents, wirklich verliebt? Als Tweek mit mir sprach, akzeptierte ich einfach dass er das sagte. Alle seine Worte hörten sich so verdammt wahr an..
Mittlerweile war ich an meiner Haustür angekommen, schloss diese auf, und ging direkt ins Bad. Ich musste auf jeden Fall duschen, bevor ich zu Craig ging. Irgendwie musste ich schief grinsen als ich mein Aussehen im Spiegelbild betrachtete. Was der Schwarzhaarige an diesem vernarbten Körper fand, verstand ich wirklich nicht. Zusammen mit meiner gebrochenen Nase, und meinen leicht fettigen und zerzausten Haaren sah ich echt ziemlich scheiße aus. Ich musste, während ich das heiße Wasser andrehte, wieder an Craigs wunderschönen, mitternachts-blauen Augen denken, wie sie mich ansahen, an dem Morgen nach dem wir wieder miteinander geschlafen hatten. Ich glaube so einen Blick hatte ich noch nie von irgendwem gesehen. Er sah einerseits so zufrieden, und andererseits so behutsam, vorsichtig und friedlich aus. Fuck, und er war so verdammt cute wenn er 'lächelte', was eigentlich nur aus dem kurzen Anheben der Mundwinkel bestand. Und von seinem Körper brauchte ich gar nicht erst anfangen, er war einfach so verdammt perf-
Ich stoppte meinen Fluss an Gedanken für einen Moment, um zu realisieren, was für eine verdammt intensive Wirkung der blauäugige auf mich hat. Nur von dem Gedanken an ihm, hatte ich gerade einfach ne Latte bekommen. Ich grinste wie bescheuert vor mich hin. 'Ich glaube, Tweek hat die Wahrheit gesagt', schoss es mir durch den Kopf.

Nach der Dusche lief ich in meinen Raum, um mir frische Klamotten zu holen, meine Schwester war anscheinend noch in der Schule. Ich zog mir lockere, aber trotzdem figurbetonte Sachen an, schnappte mir meinen Rucksack, in welchem auch die Blätter für Craig waren und mein Handy, und verließ um 13:04 das Haus. Auf dem Weg zu den Tuckers blickte ich zufrieden auf die Straße vor mir. Ich war so verdammt froh, mir das Ganze endlich eingestanden zu haben, auch wenn tief in mir drin immer noch eine ziemliche Rest-Angst verblieb. Was ist denn, wenn Tweek sich getäuscht hat? Oder die beiden es nur extrem lustig finden, mich zu zerstören?
Ich klingelte, in der Hoffnung es würde keiner aufmachen. Von drinnen hörte ich ein lautes "FICK DICH!", welches eindeutig von Tricia stammte, die mir nun auch die Tür öffnete. Freundlich lächelte ich sie an. "Ist craig da? Ich habe schulaufgaben für ihn"
"Klar, der ist oben in seinem Raum, aber fucking schlecht gelaunt. Ich musste sogar die Tür auf machen, so ein-" Sie unterbrach sich selbst durch ein Räuspern. "Wiegesagt, er ist oben, und über Schule freut er sich bestimmt besonders." Ich kicherte mit ihr, bedankte mich, und schritt nun Stufe zu Stufe zu ihm herauf. Mein Herz pochte so unfassbar stark, es verschnürte mir fast den Hals.
"Craig?", ich klopfte an seine Tür. "Was willst du denn hier?", schnaubte er gedämpft. "Ich muss dir was bringen-" "Ist mir doch egal" "Bitte craig..", flehte ich leise. "junge, geh einfach aus diesem verfickten Haus" "Aber, tweek-"
Beim Namen des Blonden öffnete sich plötzlich die Tür, und ich wurde unsanft hineingezogen, nur damit der Schwarzhaarige mich direkt in seinem Raum an die nächste Wand drückte. Viel Licht war nicht in dem Raum, und so erkannte ich nur seine Umrisse, und diese verdammten, dunkelblauen Augen. "was wagst du es, seinen Namen in meinem Haus auszusprechen?" knurrte er mir entgegen, und kam meinem Gesicht bedrohlich nah. "man, craig.." Ich wusste nicht wie mir geschah, doch plötzlich konnte ich nicht anders als in Tränen auszubrechen, alle Gefühle der letzten Tage sprudelten aus mir heraus. "Fuck Craig, du verdammtes Arschloch! Du hast mir so unfassbar wehgetan, du hast mich keines verdammten Blickes gewürdigt, weißt du eigentlich wie scheiße ich mich gefühlt hab?!" Ich musste kurz Luft holen. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel, doch in seinen Augen veränderte sich definitiv einiges. "Craig", begann ich wieder, "es tut mir unfassbar leid, was ich auch in dir angerichtet habe. Ich war einfach so verdammt verletzt-" Plötzlich spürte ich einen sanften Druck auf meinen Lippen. Fuck tat das gut. Es war, als würde sich alles in mir drin, was mich runterdrückte auflösen, als würde ich endlich vollkommen sein. Ich genoss es so sehr, und als wir uns voneinander lösten, hauchte Craig etwas gegen meine Lippen. Es war ganz leise, und doch verstand ich es. "fuck, ich liebe dich so sehr, kenny". Ich sah ihm tief in die unendlich mystischen Augen. "ich dich auch, craig.." flüsterte ich, bevor ich unsere Lippen wieder vereinte. Verdammt, wie konnte ich nur je auf das Alles verzichten?
Nach einiger Zeit, in der wir nur fest aneinander gepresst in seiner Ecke standen, löste ich mich langsam von ihm, und schaute ihm in seine glitzernden Augen. "Du, uhm, weshalb ich eigentlich hier bin", begann ich leise, "Ich muss dir die Aufgaben aus dem Unterricht bringen"
Er lächelte kurz sanft, bevor er die Rollos seines Zimmers aufzog. "Aber du weißt schon, dass ich den Stoff überhaupt nicht kann, oder?", fragte ich sicherheitshalber nach. "Ich aber. Hab nur kein bock dadrauf." "Pff- Dann musst dus mir erklären und zumindest ab und an deine Hausaufgaben machen." "Nee, ich hab gerade echt keine lust man. Aber worauf ich lust hätte..", er beugte sich zu mir hin, zog mich beherrschend an sich heran, und fuhr mir langsam unter mein Shirt, woraufhin sich bei mir eine starke Gänsehaut bildete. Doch, auch wenn ich seine Berührungen genoss, drückte ich seine Hand weg. Ich hatte es mir zum Auftrag gemacht, ihn zu den Aufgaben zu motivieren, und Kenny McCormick bekam immer was er wollte. "Och komm schon..", quengelte er. "Kannst du vergessen, aber vielleicht überleg ichs mir ja nochmal wenn du das Blatt bearbeitest..", grinste ich verführerisch und drückte ihm das Papier in die Hand. Ungläubig starrte er mich an. "Das ist jetzt nicht dein Ernst?" "Och doch", entgegnete ich ihm. Dann sah ich jedoch etwas in seinen Augen aufblitzen, was ich nicht recht zuordnen konnte. "Na gut. Aber dann will ich für jedes Mal, an dem ich mir die Scheiße antue, dass du mir was von dir gibst.."
Bei seinen Worten kochte in mir Erregung auf. Ich glaube so verdammt attraktiv konnte niemand anderes einen solchen Satz aussprechen. "Deal. Aber mit der Bedingung, dass zu "jedes Mal", die komplette Anwesenheit in der Schule inkl. der dazugehörigen Hausaufgaben gehört." Er grinste leicht. "Deal."

"i hate you so much" | crenny fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt