chapter 5

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Ich wurde durch eine Bewegung auf meinem Rücken geweckt. Ich öffnete meine Augen, und musste mich erst einmal orientieren. Also war das doch real. Alles war echt. Und ich liege gerade neben Craig Tucker in seinem Bett, während er über meinen Rücken streicht.
Anscheinend hatte er die Narbe bemerkt, wodurch ich mich leicht verkrampfte. "von wo ist sie?", fragte er schließlich. "Ich..", ich musste kurz überlegen, bevor ich mich zitteriger Stimme fortfuhr, "warst es nicht du, der mich damals ins Krankenhaus brachte?" Ich drehte mich zu ihm um, und merkte wie sich seine Augen weiteten. "du warst komplett blutüberströmt, ich wusste nicht, was genau von wo kam, und ob das wirklich eine Schnittwunde auf deinem Rücken war.." gab er zu.
"Danke." "Was, weshalb?", fragte er, und ich freute mich auch mal in seinem Gesicht Verwirrung zu erkennen. "Ich hab mich nie bei dir bedankt, naja, vielleicht wäre ich heute sogar nicht mehr am leben ohne dich.", log ich. Natürlich war mir klar, dass so oder so, zumindest in South Park nicht sterben konnte, doch unbedingt ausprobieren ob das Ganze immer noch so war, wollte ich auch nicht. Craig musste leicht schmunzeln. "fällt dir aber früh auf, du ober-bitch." "Pff- wenigstens bin ich kein notgeiler Bastard wie du" "fick dich, mccormick", meinte Craig, jedoch immer noch amüsiert.
Dann stand er allerdings auf, suchte sich einige Klamotten zusammen, und verschwand mit einem "Ich geh duschen, wenn du klamotten brauchst geh einfach an meinen schrank", aus dem Raum. Langsam stand ich auf, und verfluchte mich selbst so unfassbar, als ich den stechenden Schmerz in meinem Unterleib spürte. Auf wackeligen Beinen ging ich durch den Raum, und war mir nicht ganz sicher, welcher Schrank nun für Kleidung war. Ich öffnete eine Tür, und erblickte darin verschiedene aufgebaute Lego-Star Wars-Sets, Raumschiff Enterprise Staffel 1-3, und einige DvDs von Star Trek. Ich musste laut kichern. Dass Craig etwas für Astronomie übrig hatte, wusste ich natürlich, aber das war schon echt krank nerdig. Schnell klappte ich die Schranktür wieder zu, und fand nun auch endlich hinter der nächsten Tür Klamotten von ihm, die ich mir schnell überzog. Plötzlich hörte ich Craigs Benachrichtigungs-Ton. Ich konnte es mir nicht verkneifen auf sein Display zu schauen, um die Nachricht zu lesen.
"coffee-boi💕: heyy, hättest du heute lust dich zu treffen? hab heute eh sturmfrei ;D" Mir wurde schlecht. Es war ganz offensichtlich, dass der Kontakt Tweek war, die ganze Stadt wusste, dass die beiden mal zusammen waren. Doch eigentlich war es eben so offensichtlich, dass die beiden es nicht mehr waren, sie küssten sich nicht mehr, hielten keine Händchen und kamen sich auch sonst in der Öffentlichkeit nicht näher als es beste Freunde tun würden, doch sie kamen damals genau 5 Tage, nach der Nacht zwischen mir und Craig zusammen, bei dem Gedanken an ihre achso verliebten Blicke zog sich alles in mir zusammen. Sie waren ganz sicher getrennt. Oder? Fakt ist, dass sich in mir drin wieder die Wut ansammelte. Doch diesmal würde ich nicht heulen. Wenn ich nur n kleiner Fick für ihn war, dann sei es so, ist mir doch egal. Ich hatte eh alles was ich wollte. Oder? Im Moment war es mir vollkommen egal, ich nahm meine wenigen Sachen an mich und lief aus dem Haus, wobei ich an Craig vorbeirannte, dem ich allerdings nur ein scharfes "Fick dich" zuwarf. Ich musste erstmal irgendwo meine Wut abbauen. Ich stapfte durch den frischen Schnee, und hoffte einfach nur nie wieder an den Schwarzhaarigen denken zu müssen. Fuck war ich sauer auf mich selbst. Wieso musste ich mich denn auch unbedingt auf ihn einlassen, und immer wieder die gleichen Fehler machen?!
Ich war froh, endlich an meiner Haustür angekommen zu sein, und in meinem Nachtschrank noch eine kleine Schachtel mit Gras zu finden. So schnell wie ich konnte baute ich mir einen, zog die Vorhänge zu, warf mich auf mein Bett und zog. Ich merkte wie schnell sich meine Nerven entspannten.
Irgendwann später, ich hatte komplett das Zeitgefühl verloren, bekam ich eine Nachricht.
"clyde crybb: Craig hat dir deine jacke gebracht, liegt auf deiner Fensterbank"
Ich tippte schnell ein "danke?" und öffnete meine Vorhänge, wodurch ich direkt durch das helle licht Kopfschmerzen bekam. Ich erblicke Craig mit seiner Schwester Tricia, die sich gerade mit Karen unterhielt. Der blauäugige blickte kurz monoton in meine wahrscheinlich extrem roten, tränigen Augen, und mir fiel jetzt erst auf, wie scheiße ich mich meinen Haaren, welche komplett durcheinander lagen, aussehen musste. Doch anscheinend interessierte ich Craig relativ wenig, denn er nahm einen Zug von seiner Zigarette und schaute wieder, mit dem gleichen, monotonen, fast schon müdem Gesicht zu Tricia, die gerade das komplette Gegenteil bot, und wild an Craigs Ärmel zog. Ich verstand nicht, was genau sie sagten, doch so interessieren tat es mich auch nicht. Schließlich nahm ich meine Jacke von der Fensterbank und verließ meinen Raum, um langsam mal etwas zu essen. In der kleinen Kücheninsel angekommen nahm ich mir einen Apfel und lehnte mich an die Theke. Bis dann plötzlich Karen mit Tricia und Craig hinter sich auf mich zu kam. Craig sah mich aus emotionslosen Augen an, was mir einen leichten Stich versetzte. Dabei sollte es das nicht tun. Fuck, er wollte nur mit mir ins Bett, das war mir von Anfang an klar, und ich wollte ja auch nicht mehr. "Keeeeeeeenny??", fragte meine Schwester nun unschuldig. "Was willst du?", ich musste nun doch, trotz meiner ekelhaften Emotionen grinsen. "Darf ich heute noch mit zu Tricia und Craig? Bitte bitte, ich weiß dass morgen Schule ist, aber ich kann ja mit tricia zusammen gehen und Schulsachen kann ich auch-" "komm bloß nicht wieder wenn du weiter so unschuldig tust", lachte ich trocken. "Soll ich etwa sagen 'yo kenny du bastard, hab kein bock mehr auf zuhause weils hier so nach gras riecht, ich geh jetzt zu den tuckers, fick dich, ich komm nie wieder und geh auch nicht mehr in die schule' oder was?" grinste sie. Ich lächelte. "Klar darfst du gehen, wenn du aufhörst solche begriffe zu nutzen, die Tuckers sind reich, da brauchen wir noch Eindruck", lachte ich, woraufhin Craig verächtlich schnaubte und rausging. "Was ist denn mit dem los?", fragte tricia, doch ich wusste, dass es meine Worte waren, die ihn dazu brachten zu gehen. Doch es tat mir nicht leid. Im Gegenteil, ich fühlte mich verdammt gut. Nachdem Karen ihre Sachen gepackt hatte, verabschiedeten wir uns, und sie lief mit Tricia los. Wo Craig war wusste ich nicht, es störte mich jedoch auch nicht wirklich.

"i hate you so much" | crenny fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt