chapter 1

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pov. kenny

Verschlafen tastete meine Hand nach meinem Handy, aus dem lautstark die nervtötenden Geräusche meines Weckers drangen. Endlich hatte ich es geschafft das Ding auszuschalten, und mich wieder unter meine dünne Decke zu kuscheln, drang auch schon ein weiteres nerviges Geräusch an meine Ohren: "Keeenny, aufstehen! Es ist schon zehn nach sieben, wenn du jetzt nicht aufstehst müssen wir wieder laufen", quengelte meine kleine Schwester Karen. Da ich nun eh nicht mehr einschlafen konnte schaute ich sie nur entgeistert an. Nachdem sich meine Augen an das plötzliche Licht gewöhnt hatten, antworte ich ihr mit einem "Ich mach ja schon..", und lächelte sie an, wodurch sie meinen Raum verließ. Immer noch müde, schleppte ich mich zum Kleiderschrank, und zog mich zügig an.

Um exakt 7:29 war ich fertig mit allem, und ging zur Tür, an der Karen schon wartete. "Wir haben genau 6 Minuten", meinte ich, und sie grinste. "Gestern warens nur 4, daher wird das schon!"

Und dann stürmten wir mit unseren Taschen los. Eigentlich müssten wir uns nichtmal stressen, da wir theoretisch auch zur Schule laufen könnten, doch so konnte insbesondere Karen morgens schon ihre Freundinnen treffen, und mir würde ein bisschen sozialer Kontakt auch nicht schaden.

Im Gegensatz zu gestern schafften wir es heute den Bus zu erreichen, und ich setzte mich neben Stan, der für mich extra einen Platz freigehalten hatte. Anscheinend war Kyle heute krank geschrieben, was zwar untypisch für den Juden war, aber er konnte es sich mit seinen Noten wirklich leisten auch mal nicht in die Schule zu kommen.

Cartman hatte schon lange nur noch selten Kontakt mit uns, er hing praktisch nur noch auf Butters herum, was diesen jedoch auch nicht störte. Gerade strich der brünette schon wieder über Butters' Oberschenkel, wobei er immer mal wieder über seine Mitte rieb. Manchmal tat mir der blonde Engel schon leid, es war offensichtlich dass cartman ihn nur für Sex ausnutzte, aber bei dem Thema sollte ich mich eigentlich geschlossen halten.

Bis der Bus ankam, unterhielt ich mich mit Stan über Gott und die Welt, doch als wir ausstiegen schoss mir eine Frage in den Sinn. "Weisst du, ob dieses wochenende irgendwer ne Party schmeißt?"

"Joa, soweit ich weiss macht Clyde wieder eine, willst du hin?", fragte er interessiert.

"Ja man, safe. Hab lange kein Alk mehr getrunken, aber ich geh nur, wenn du auch mitkommst." Stan grinste und nickte. Irgendwie freute ich mich wie ein kleines Kind, so ungewöhnlich waren Partys hier eigentlich nicht, mit sicherheit geht hier jedes Wochenende irgendwo was, aber ich hab mich lange auf keiner mehr blicken lassen.

Ich quietschte erschrocken auf, als ich plötzlich eine kalte Hand an meinem Hintern spürte. "Naa, willst du kurz mitkommen, McCormick?", raunte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Obwohl ich merkte, wie in mir leichte Erregung aufkam, drehte ich mich entschlossen um. "Du weißt ganz genau, dass ich sowas nicht mehr mache, auch nicht mir dir, Craig.", ich blickte wütend in seine Augen, die von weitem fast schwarz oder braun aussehen mussten, jedoch nur ein tiefes dunkelblau waren. Obwohl seine Augen so intensiv aussahen, war der Rest seines Gesichtes monoton. Nicht eine winzige Emotion war daraus zu lesen. Plötzlich kramte er aus seiner Hosentasche einen fünfziger raus, und wollte ihn mir gerade in meinen Hosenbund schieben, als ich seinen Arm wegdrückte. Es fiel mir immer noch schwer, besonders bei ihm, das ganze abzulehnen, aber ich musste. Viel zu sehr hatte ich mir selbst in der Vergangenheit wehgetan, und viel zu viel Schmerz musste ich durch all das fühlen. Ja, ich war mal die Schulschlampe, doch ich konnte das Ganze nicht mehr. Am Anfang war es noch recht einfach, ich hatte ja eh schon immer Spaß an sex, und das Geld konnten wir wirklich gebrauchen, aber es wurde immer extremer, bis ich manchmal 2-3 Freier am Tag hatte, die mir solch ekelhafte Dinge- Ich zuckte und bekam eine Gänsehaut bei dem Gedanken an das Alles und fand wieder zurück in die Gegenwart. Der große, blauäugige wollte gerade zum Reden ansetzen, doch verkniff es sich. Er starrte mich nur kurz an, und ging dann als wäre nichts gewesen an mir vorbei, wobei er meinen Arm streifte. Ich atmete noch den letzten Rest seines Geruchs, welcher eine Mischung aus marlboro light und meerschweinchen war, ein bevor ich den Kopf schüttelte und zu meinem Klassenraum lief. Mein Kopf machte mich verrückt, warum musste mich dieser Typ immer so aus der Bahn werfen? Er wollte nichts mehr als nen Fick, also warum bilde ich mir ständig irgendnen bullshit ein? Und wo zur Hölle war Stan eigentlich?!

Die letztere Frage beantwortete sich, als ich in den Klassenraum trat. Er war bei Wendy. Die beiden standen mal wieder knutschend in der Ecke, ich verdrehte die Augen. Ich wusste, dass Kyle schon ewig in Stan verknallt war, und ich bin mir auch fast sicher, dass da von Stans Seite zumindest irgendwas ist, aber ich sollte mich nicht in alles einmischen. Mein eigenes Leben ist behindert genug, da muss ich die Scheiße nicht auch noch ins Leben von anderen bringen. Plötzlich spürte ich mein Handy vibrieren.

"Du weißt ganz genau, dass ich dich noch dazu kriegen werde, meinen Namen so zu stöhnen, dass du ihn nie wieder vergessen wirst, mccormick"

"zu deiner info, ich heiße kenny. lern erstmal meinen namen, dann überleg ichs mir nochmal", tippte ich und freute mich so bitchy zu wirken. Die ersten beiden Stunden verliefen super, craig ließ sich natürlich nicht blicken. Was mir jedoch half mich besser auf den Unterricht zu konzentrieren.

Die nächsten zwei Stunden gestalteten sich um einiges schwieriger, da ich durchgehend einen durchdringenden Blick in meinem Rücken spürte. Ich versuchte mich auf mein Blatt mit gefühlt unlösbaren aufgaben zu konzentrieren, bis mich schließlich ein papierkügelchen traf.

"EY DU WICHS-", setzte ich laut an, bis mir auffiel dass der Schwarzhaarige gerade hinter allen anderen aus dem Raum ging. Wie konnte ich denn die Klingel überhört haben? Naja, ist ja auch egal, meinte ich zu mir selbst, lief mit meinen Schulsachen in die Cafeteria und setzte mich zu Stan.
"Du bist so bescheuert", lachte er nachdem ich ihm das Ganze erzählt hatte. "Ich dachte eigentlich, dass du schon gegangen wärst, hab echt nicht bemerkt dass du da noch sitzt, sorry" "Alles super", lächelte ich selbst. "Aber eigentlich voll nett von craig, bin ich nicht von ihm gewöhnt", warf Stan noch zwinkernd ein, woraufhin ich ihn nur mit einem 'halts maul-blick' anschaute.

Im Laufe des Gesprächs kamen wir wieder auf die Party zu sprechen, und beschlossen Kyle auch noch zu fragen ob er lust hat.

Als wir dann aus der Cafeteria gingen, fiel mir auf, dass wir nun Sport hatten. Ich hasste dieses Fach wie die Pest. Zwar könnte ich mich mittlerweile vor den anderen umziehen, weil ich nicht mehr überall auf meinem Körper Verletzungen hatte, doch trotzdem.. Sport war scheiße. Und so verabschiedete ich mich vor der Umkleide von Stan und lief durch den relativ flachen Schnee hinter die Sporthalle um eine zu rauchen. Unsere Lehrer gaben zum Glück immer schon einen Fick auf uns, weshalb es sie auch nicht juckte wenn Schüler rauchten oder tranken.

Ich stöhnte genervt auf, als ich Craig erblickte. Ich wollte gerade schon wieder auf dem Absatz kehrt machen, als mein Gehirn mir mitteilte wie bescheuert es war, jetzt nur wegen so jemandem abzuhauen.

Also stellte ich mich dazu und zog eine Zigarette aus meiner Jackentasche. Als ich sie gerade anzünden wollte, fiel mir auf, dass ich anscheinend mein Feuerzeug zu hause hatte. "fuck ey" fluchte ich, bis mir der Schwarzhaarige etwas Rotes vor die Nase hielt. Schnell nahm ich es, zündete die Zigrette an, und nahm einen Zug. "danke..", meinte ich knapp, und gab ihm sein Feuerzeug wieder. Einige Momente herrschte Stille, bis ich das Wort ergriff. "hast du mir den zettel zugeworfen?", fragte ich so monoton wie möglich. "Ja", meinte er genauso knapp wie ich zuvor. "Danke, das war nett von dir", lächelte ich aber nicht ohne noch etwas hinzuzufügen, "ist mal ne Abwechslung." Ich warf meine Zigarette weg und ging mit der Nase gehoben davon, jedoch hielt er mich fest, und meinte grinsend: "du weißt schon, dass ich nicht immer nur f-" " "das hat sich vor ner Stunde noch anders angehört", unterbrach ich ihn. "ach halts maul kenny", meinte er und schubste mich weg. Jedoch durchfuhr mich ein warmer Schauer. Noch beim weggehen, hallten seine Worte durch meinen Kopf, und ich konnte mir meinen dummen Gesichtsausdruck fast schon ansehen. Er hatte mich Kenny genannt. Die Nachricht vorhin war eigentlich ein Scherz, ich wusste, dass er niemanden, ausser seine Freunde, beim Vornamen nannte. Ich check den Typen einfach nicht, im einen Moment behandelt er mich wie scheiße, und im nächsten nennt er mich kenny.

Als ich Zuhause ankam, schrieb ich kurz meiner Schwester, dass sie nicht auf mich warten bräuchte, da ich schon Zuhause bin. Daraufhin antwortete sie nur, dass sie eh mit zu Tricia fahren wollte. Für einen Tag hatte ich definitiv genug Tucker-Erlebnisse, weshalb ich nicht mehr antwortete.

Den restlichen Tag machte ich nichts nennenswertes mehr, und freute mich bevor ich abends einschlief noch auf die morgige Party.

"i hate you so much" | crenny fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt