Kapitel 15 Erinnerungen

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"Hallo, Dark, hörst du mich," hörte er eine Stimme, wie aus weiter Ferne, sie klang etwas vernuschelt.

"Kann er uns hören," fragte eine andere Stimme, etwas dunkler als die vorherige.

"gut möglich," sagte wieder eine Stimme, dieses Mal aber eine Frau. "Was hast du vor Garmon?"

"Wir müssen wissen, was los ist, was er sieht, ansonsten kannst du nicht bestimmen, was er genau hat." Eine Hand legte sich heiß und gewaltig auf seine Stirn.

"hör mir zu Dark," sagte die Stimme langsam, "beschreibe mir, wie es dir geht. So genau wie möglich. Versuche bitte deine Augen zu öffnen." Dark öffnete langsam und qualvoll die Augen. Dann schloss er sie stöhnend wieder, alles drehte sich vor ihm.

"Mir wird schlecht", murmelte er, rollte sich zur Seite und kotzte sich die Seele aus dem Leib.

"Kannst du ihm nicht einfach mit deiner Magie helfen, fragte die etwas undeutlichere und hellere Männerstimme.

"Nein, kann ich nicht. Irgendetwas in ihm blockiert sich gegen mich. Magier können keine anderen Magier beeinflussen, zumindest nicht ohne die ausdrückliche Erlaubnis." Die Stimme kam näher.

"Dark, du musst mir die Erlaubnis geben, dich und deinen Kopf zu untersuchen, ansonsten kann ich dir nicht helfen."

"Wer ist Dark," fragte er und kicherte schrill, "ich kenne keinen Dark. Hello Darkness my old friend..."

Die Stimmen entfernten sich leicht. "Er scheint sich ordentlich den Kopf angeschlagen zu haben, aber ich kann ihm gottverdammt nochmal nicht helfen, wenn er mich nicht in seinen Kopf reinlässt."

"Gibt es wirklich nichts, mit dem wir ihm helfen können? Wegen ihm kann ich kaum noch sprechen, mein Vater hasst mich und mein Volk steht praktisch kurz vor einem Bürgerkrieg. Das soll nicht umsonst gewesen sein. Das darf einfach nicht umsonst gewesen sein..." Die Stimme klang verzweifelt.

"Es war bestimmt nicht umsonst," beruhigte die Frau ihn, "und ich habe eine Idee." Schritte näherten sich, dann blieb jemand vor ihm stehen und setzte sich hin.

"Dark," flüsterte sie ihm leise ins Ohr, "du musst mir erlauben, in deinen Kopf sehen zu dürfen. Denk an Livia, wenn du es nicht machst, wirst du sie wahrscheinlich nie wiedersehen." Dieser Name...Livia...war wie ein Eimer kaltes Wasser. Er wusste zwar nicht genau, wer das war oder warum dieser Name ihm so wichtig war, aber er wusste genau, DASS es wichtig war.

"Ich erlaube dir, in meinem Kopf herumwühlen zu dürfen,"zitierte er sie leise. Er bekam keine Antwort, im nächsten Moment bohrten sich glühende Eisen in seinen Kopf und er fing an zu schreien. Dann kam die Dunkelheit...

Die Sonne weckte ihn. Orientierungslos blinzelnd erhob er sich langsam und sah sich verwirrt um. Er lag an einem ausgebrannten Lagerfeuer, in einem kleinen...Wald. Außerdem war er völlig alleine. Halt, nein, war er nicht. Neben dem Feuer, praktisch genau unter ihm, lag noch jemand, fest eingewickelt und schlafend. Dann war in weiterer Entfernung plötzlich das Krachen brechender Äste zu hören, und die Gestalt fuhr hoch. Es war eine junge Frau, bewaffnet mit einem Bogen und mehreren kurzen Messern. Das Gewieher von Pferden war zu hören, dann brach eine Gruppe Reiter aus dem Unterholz und umkreiste sie. Fasziniert betrachtete er die Szene und wunderte sich gleichzeitig, warum ihn die Reiter so ignorierten. Er war vielleicht unbewaffnet, aber sie sahen einfach an ihm vorbei. wo WAR er denn überhaupt?

"so schnell sieht man sich wieder," spottete ihr Anführer, ein hochgewachsener Mann mit einer Hakennase. "Vor uns kann man nicht fliehen, das solltest du doch gerade am besten wissen."

Ein Königreich in TrümmernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt