Die verschwundenen Teamcollegen

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Sams Sicht Montag

Die Sonne kitzelte mich aus dem Bett. Die Vögel sangen schon und ich freute mich auf die Uni. Streckend lief ich in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte ich mir meinen O-Saft und Milch. Die Milch landete mit meinem Obstmüsli in meiner Lieblingsschüssel. Durstig nahm ich einen großen Schluck aus der Saftflasche und angelte einen Löffel aus der Besteckschublade. Mein Handywecker klingelte. „Tja ich steh früher auf als du", dachte ich und stellte die Flasche neben mein Müsli. „Guten Morgen Guten Morgen", trällerte mein Handy und wurde noch, bevor es Sonnenschein singen konnte zum Schweigen gebracht. Fabi hatte noch nicht geschrieben, wahrscheinlich schlief er noch. „He Schlafmütze warte heute nicht auf mich. Ich fahre mit Fahrrad", schrieb ich ihm. In aller Ruhe aß ich mein Frühstück und spülte das Geschirr auch gleich ab. Während ich meine Zähne putzte, blinkte die Antwort von Fabi auf mein Handy auf. „OK", ich spülte mir Mund aus und schüttete mir noch eine Hand voll Wasser ins Gesicht. Das Handtuch auf der Heizung war warm und fühlte sich weich auf meiner Haut an. Fabian hetzte sicher grade unter die Dusche. Auf dem Weg ins Schlafzimmer fuhr ich mir mit der Bürste durch die Haare und zog mein Nachthemd aus. Keine 10 Minuten später griff ich meine Tasche und meinen Fahrradhelm. Als ich die Treppe runter lief, ging die Tür meines Vermieters auf. „Ah Samantha du musst mir noch die Miete geben", meinte er und schaute grimmig. „Ich hab meinen Lohn noch nicht bekommen es tut mir echt leid", meinte ich und fluchte innerlich über meinen Chef. „Studenten", grummelte er und zog die Tür wieder hinter sich zu. Ich laufe die Stufen hinunter in den Fahrradkeller. Mit wenig Kraftaufwand trug ich es die Treppen hoch und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Ich hatte noch viel Zeit, weswegen ich langsam fuhr und die immergrüner werden Pflanzen betrachtete. Es war echt ein schöner Morgen.

Während ich gemütlich und tiefenentspannt 20 Minuten später in der Uni ankam, kam Fabi völlig abgehetzt neben mir zum Stehen. „Bus verpasst?", er nickte nur und versuchte wieder Luft, in seine Lungen zu kriegen. „Du musst echt mal mit mir laufen", ermahnte ich ihn wieder und schob ihn in das riesen Gebäude. Dort trennten sich aber unsere Wege auch schon. Fabi studierte Kunstgeschichte. Während ich Sport sudierte. Ich lief Richtung Sporttheorie, eines der langweiligesten Dinge an meinem Studium aber es half nichts. Ich ließ mich in einer der mittleren Reihen nieder und holte ihr Notizbuch raus. Ohne richtig aktiv zuzuhören, schrieb sie einfach nur mit was der Professor vorne runterleierte. Er schaffte es, ein das Fach noch zäher machte, als es e schon war. Meine Gedanken wanderten schon zum Nachmittag zum Kampfsporttraining.

Die nächsten Seminare zogen sich zum Glück nicht so. In der Mittagspause traf ich wieder auf Fabi, dieser sah genauso motiviert aus, wie ich mich fühlte. „Wieso studier ich nochmal?",fragte ich und stellte mich mit ihm in die Schlange der Essensausgabe.

„Du studierst weil dein Trainer dich erst dann zur Trainerprüfung zulässt. Was nimmst du heute?", fragte Fabi mich. „Die drei"

„Was auch sonst Hühnchen"

„Na und?"

„Übertreibst du es nicht ein wenig?"

„Gericht 1 ist Spinat und Gericht 2 ist diese dubiose Matche die Milchreis sein soll. Wer macht Fleisch in Milchreis?"

„Ok da bleibt echt nur das Hühnchen", pflichtete er mir bei und nahm sich eins der Tabletts. Eine gefühlte Ewigkeit später sitzen wir endlich in der viel zu vollen Mensa. „Was machst du heute noch so?", will ich wissen und schneide mein Hähnchen klein. „Ich geh ins Museum, die haben ne neue Ausstellung", er strahlt und fängt an zuessen. „Hat er sich nochmal gemeldet?", erkundige ich mich und schiebe mir Kartoffel und Erbsen in den Mund. „Ja hat er und wir treffen uns morgen. Vielleicht wird das je endlich was mit einer Beziehzung", hofft er und schaufelt sich weiter Essen in den Mund. „Was Kassandra grade macht?", frage ich mich und nahm einen Schluck aus meiner Wasserflasche. „Ich hab Kassandra gestern getroffen. Sie ist, hier weil sie das Anwesend geerbt hat", erklärte ich und aß weiter. „Oh das ist sicher keine angenehme Sache. Das Haus ist ja uhralt. Jemanden zu verlieren muss schlimm sein", meinte Fabi und ich stimmte ihm leise zu. „Wir hatten sie beide ganz falsch eingeschätzt", dachte ich. Die Mittagspause war wie immer viel zu kurz und wieder trennten sich unsere Wege. Zum Glück vergingen die nächsten Kurse schneller und ich konnte mich endlich auf dem Weg zum Dojo machen. Fabi wollte natürlich wieder mal nicht mitkommen.

Die anderen waren wohl noch nicht da, den die Mädchenumkleide war leer und auch aus der Jungsumkleide kam nicht ein Mucks. „Dabei war ich doch nur zehn Minuten früher da als sonst. Aber einer der Trainer musste schon da sein, sonst wäre nicht aufgeschlossen", grübelte ich und zog mich um. Verwundert das immer noch niemand kam, betrat ich die Übungshalle, aber es war niemand zusehen. „Hallo ist schon jemand da?" , rief ich aber keine Reaktion. Nun fing ich mir doch an Sorgen zu machen und lief zu den Umkleiden der Trainer und klopfte. Nichts es war totenstille. Ich öffnete die Tür, aber auch hier sah es aus, als wäre noch niemand da gewesen. Eigentlich hätten hier drei paar Schuhe stehen müssen. „Wer hat heute die Tür aufgeschlossen?", fragte ich mich nun ernsthaft und öffnete jede Tür aber das gesamte Dojo war leer. „Eigendlich müssten die anderen doch längst da sein?", akribisch ging ich meine Nachrichten und Mails durch. Nichts, was darauf schließen ließ, dass das Training abgesagt wurde. Also schrieb ich in die Trainingsgruppe. „Wo seid ihr alle das Dojo ist offen aber niemand ist hier?", ich wartete, dass aus einem Harken 2 wurden, aber niemand bekam die Nachricht. Meine Mobilendaten waren an und auch die Textnachricht an Fabi kam an und wurde bestätigt.

Besorgt erzählte ich ihm in einer Sprachnachricht, wie ich alles hier vorgefunden hatte. „Seltsam das alle aus dem Kurs kein Netz haben. Morgens sind doch auch Kurse hat jemand vielleicht einfach nur vergessen abzuschließen?", schrieb Fabian zurück. „Der Kurs hat seit ner halben Stunde angefangen wo sind die alle?" ,schrieb ich zurück. „Keine Ahnung ich würde noch nie halbe Stunde warten und dann nach Hause gehen, oder du machst deine Übungen alleine", schlug er vor und ich stimmte zu.

Ich blieb länger als eine halbe Stunde und ging meine Übungen durch. Immer noch kein Lebenszeichen der Anderen. Besorgt wählte ich die Nummer des Besitzers und dieser ging zum Glück tatsächlich ran.

„Guten Tag es tut mir leid, Sie stören zu müssen, aber ist das Training heute ausgefallen?", fragte ich und lief zurück zu den Umkleiden. „Nein nicht das mir bekannt ist", meinte dieser, was mich noch mehr verwunderte. So kurz wie möglich erklärte ich ihm die momentane Situation. „Ich komme vorbei und schließe ab. Machen Sie sich einfach in Ruhe fertig", meinte er und verabschiedete sich. Ich beeilte mich trotzdem mit dem Duschen und umziehen.

Der Besitzer des Dojos, der sich als ein Herr Jakobs vorstellte, sah eher aus wie ein Mathelehrer aus alten Filmen als ein Dojobesitzer. „Ich habe keinen der Trainer erreicht weder Privat noch auf dem Diensthandy ich werde mich bei Ihnen melden wenn ich was genaueres weiß", bot er mir an und schloss hinter mir ab. „Es ist komisch, dass ich die Anderen nicht erreicht habe. Es war auch kein Ausflug oder so geplant aber selbst wenn hätten sie doch abgeschlossen", meinte ich und checkte daraufhin nochmal meine Nachrichten, die immer noch nicht angekommen waren. „Das verstehe ich auch nicht, aber sicher gibt es dafür eine logisch Erklärung", meinte Herr Jakobs und verabschiedete sich wieder.

Nur was sollte ich jetzt machen?", niedergeschlagen mache ich mich auf dem Weg zum Fitnessstudio. Dieses war brechend voll. „Heute ist echt nicht mein Tag", seufzte ich und nehme den Schlüssel für den Spind endgegeben. „Was den los?", fragte die Empfangsdame. Ich erzählte ihr von dem Training, das komischerweise ausgefallen war und das ich jetzt auch nicht richtig trainieren könnte. „Da hattest du wirklich Pech aber die meisten werden bald gehen hab noch ein wenig Geduld. Der Turnraum ist fertig vielleicht kannst du dort deine Übungen machen", bot sie an und ich nahm das Angebot mit Freude an.

Der Boden hatte eine ähnliche Beschaffenheit wie bei uns in der Halle. Ich atmete durch und ging meine Positionen und Tritte durch. Schon bald leerte sich das Studio und ich konnte mich doch noch auspowern. Es Tat gut die Muskeln anders zu beanspruchen als sonst und ich beschloss öfter zu kommen.

Wieder prasselte warmes Wasser auf mich herab und ich war erschöpft, aber zufrieden. Es war spät geworden und ich beschloss, mir unterwegs einfach etwas zu holen. Der Dönerladen um die Ecke hatte zum Glück keine lange Schlange.

Völlig erschöpft kam ich zuhause an und ließ mir meinen Döner schmecken. Es war schon spät. Keiner der Truppe hatte sich gemeldet. „Dann eben nicht die dürfen sich das nächste mal was anhören", murmel ich und putze mir die Zähne. Völlig erschöpft kuschel ich mich in meine Kissen.

Jungfrauen beißt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt