Fassungslos

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Meine Mutter lief gleich durch ins Schlafzimmer und fing an, den Kleiderschrank auszuräumen. „Was zum Teufel tust du da?", fragte ich sie und nahm ihr einen Stapel Kleidung aus der Hand. „Du kommst mit nach Hause die Stadt hier hat dich völlig verdörben", meinte sie. „Das ist nicht wahr. Ich wollte hier studieren, damit ich mir nicht immer dieses Muttervaterkindgelaber anhören muss. Ich steh nicht auf Männer noch nie und daran wird sich nichts ändern. Niemals werde ich Sport oder sonst was auf Lehramt machen wie oft muss ich euch das noch sagen?", versuchte ich es nochmal. „Wie kommst du nur darauf, dass dein Gedanke ein Dojo aufzumachen eine Zukunft hat? Du solltest altgenug sein um zu begreifen, dass das völliger Blödsinn ist", fängt Mama an zu schimpfen und öffnet meinen großen Koffer.

„Wir haben dir hier nicht alles finanziert damit, du dich mit so einem Mist verschuldest und dann noch dieser Quatsch, dass du auf Frauen stehst. Wir bekommen das hin Schatz es gibt Ärzte und Berater. Die werden dir schon zeigen das du dich irrst. Das ist doch alles nur Einbildung", warf mein Vater ein und jetzt platzt mir der Kragen.

„Ich gehe nicht zu einer dieser homophoben Quacksalber. Wisst ihr überhaupt was ihr da sagt!", rief ich empört und erinnerte mich an die Artikel, die ich über solche "Ärzte" gelesen hatte. „Die Arbeiten mit Elektroschocks und sonst was. Wie könnt ihr mir so was antun wollen? Ihr seid meine Eltern ihr solltet mich unterstützen", redete ich auf sie ein.

„Wir werden dich natürlich unterstützen und besorgen dir die Hilfe die du brauchst", Papa klang als wäre ich todkrank. Entsetzt ich sah ihn an. „Raus beide!", schrie ich meine Eltern einfach fassungslos an. Ich riss meiner Mutter die Sachen aus der Hand und schob sie zu Tür. „Beruhig dich erstmal wieder und denkt darüber nach. Wir wollen nur das Beste für dich", versuchte meine Mutter es nochmals.

„Ihr wollt das Beste für mich? Ihr seid krank", antwortete ich ihr und verstehe die Welt nicht mehr. „Wir kommen morgen wieder und dann hast du deine Sachen gepackt, ich werde keinen Cent Miete mehr für diese Wohnung zahlen", ordnete mein Vater an und griff den Arm meiner Mutter. Diese hatte zu weihen angefangen. Ich blickte fassungslos auf die sich schließende Tür. Mit dem Gedanken daran das meine Eltern mich für krank hielten. Ich ließ mich auf den Boden sinken und ignorierte das Klingeln meines Telefons. Nie hätte ich gedacht, dass meine Eltern so reagieren würden.

Erst als es zögerlich an die Tür klopft, erhob ich mir wieder. Meine Beine waren steif und mein Gesicht war feucht. Ich öffnete langsam die Tür und blickte in das Gesicht von Fabi und Kassandra. Fabian nahm mich gleich in den Arm. „Ich hab Kassandra getroffen und keine Ahnung sie wollte nach dir sehen", erklärte er und schob mich in mein Wohnzimmer auf meinen Lieblingssessel. Kassandra setzte sich mir gegenüber und musterte mich, wie ich es nur von Ärzten her kannte. „Wie geht es dir?", fragte sie. Fabian lief in die Küche und wühlte in den Schubladen und Schränken.

„Meine Eltern halten mich für krank und wollen mich zu einem Quacksalber schicken. Ich bekomme von ihnen kein Geld mehr und ich soll wieder zu ihnen ziehen", fasste ich zusammen. Fabi hatte anscheinend Tee gekocht und drückte mir und Kassandra eine Tasse in die Hand. „Soll ich mit ihnen reden?", schlug Kassandra vor und ich fragte mich wirklich, was sie hier wollte. „Warum bist du hier?", fragte ich statt ihr zu antworten, sie und nippte an der Tasse Tee und erklärte: „Ich habe den Streit mit deinen Eltern gehört und wollte nach dir sehen. Ich bin Ärztin und wollte sichergehen das es dir gut geht. Da du schon Lavendeltee trinkst und dein Freund da ist, werde ich mich verabschieden. Was deine Eltern angeht lass sie morgen besser nicht rein. Ihr seid zu aufgeheizt. Deine Eltern sind die jenigen die Hilfe brauchen und vielleicht hilft da eine Therapi zusammen.", meinte sie und stand auf. Ich nippte an meinem Tee und beobachtete Kassandra wie sie in ihrer Tasche kramte. Sie reichte mir eine Visitenkarte und lächelte. „Wenn du noch was brauchst ruf an", murmelte sie und sah dabei aus, als würde sie sich selbst fragen, wieso sie mir das anbot. In großen Schlucken trank sie ihre Tasse leer. Kassandra ging einfach und ließ uns fragend zurück. „Was war das grade?", fragte Fabi und nahm die Karte. „Die ist Psychologin und Ärztin", las er vor. „Kannst du heute abend hier bleiben?", bad ich griff nach meiner Kuscheldecke. Ich fühlte völlig ausgelaugt.

Kassandras Sicht

Auf dem Weg nach Hause dran ein Streit an mein Ohr und wieder einmal hasste ich es so ein gutes Gehör zu haben. Ich lief weiter und versuche, den Streit auszublenden. Ich erkannte Sams Stimme und es klang ziemlich verzweifelt. Ihr Freund stand haareraufen vor der Tür. „Was los?", fragte ich ihn und mischte ich mich nun doch ein. „Ihre Eltern sind gekommen und wie du hörst, sind die gegen ihre Zukunftspläne. Plötzlich knallte oben die Tür und ihre wahrscheinlichen Eltern kamen aus dem Miethaus. Sie waren so in ihrem Streit vertieft, dass sie uns gar nicht wahrnahmen. „Daran bist nur du schuld, du hättest sie nie zu diesen Sportarten schicken sollen", schimpfte sie ihn an und sie meckerte zurück: „Und du hättest dich besser um sie kümmern müssen, mehr Muttertochtersachen machen müssen" , so ging das immer weiter, während sie zum Auto liefen und davonfuhren.

„Sie geht nicht ans Telefon", murmelte ihr Freund, desen Namen ich vergessen hatte. Immer wieder rief er an und klingelte, doch niemand reagierte. „Geh mal beiseite", meinte ich, kramte in meiner Tasche und holte meine Metallkarte raus. Mit geübten Handgriffen öffnete ich die Tür. „Ich bin Ärztin, da ist es gut, wenn man in Häuser reinkommt, wenns notwendig ist", erklärte ich und folgte ihm die Treppen rauf. Das schluchzen musste sogar ihr Freund hören. Er klopfte und endlich öffnete sie. Sam sah furchtbar aus. Ich folgte den beiden einfach ins Wohnzimmer und setzte mich ihr gegenüber. „Was tuh ich hier eigendlich?", fragte ich mich und musterte sie genauer. Sam sah nach einem Nervenzusammenbruch aus. Lavendelgeruch stieg mir in die Nase, anscheinend wurde Lavendeltee gekocht. Auf die Frage hin, wie es ihr ging, antworte sie mit ziemlich brüchiger Stimme, was grade passiert war. Sie wirkte ziemlich verloren und abweisend mir gegenüber. Ich war hier nicht willkommen. Auch meinen gut meinen Rat nahm sie nur mit einem Kopfnicken zur Kenntnis. Ich reichte ihr meine Visitenkarte und verlies die Wohnung. „Warum hab ich mich da eingemischt?", murmelte ich und lief Richtung Point. Die Straßen waren leer und ich konnte rennen. Schließlich brauche ich noch eine Begleitung für heute Abend.

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Sorry das so lange nichts kam aber ich hatte viel um die Ohren. Haussegen der schief hing, auf Arbeit war viel Stress hoffe es wird jetzt wieder besser.

Jungfrauen beißt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt