Den Rest des Vormittags verbrachte ich mit telefonieren und Glückwünsche entgegennehmen. Die Einzigen dich sich nicht meldeten, war das Team. Seufzend blickte ich in den Kühlschrank, dieser war zwar gut gefüllt, aber weckte nicht gerade meinen Appetit. In weniger als drei Stunde meine Eltern hier aufschlagen. Ich schlug den Kühlschrank zu, zeitgleich schrillte die Klingel und ich zuckte vor Schreck zusammen. „Wer könnte das den so früh sein?", grübelnd lief ich zur Sprechanlage.
„Hallo?" „Ich bins, mach auf ich, hab Mittagessen mitgebracht", kam es von Fabi durch die Freisprechanlage. Kaum hatte ich auf den Knopf für die Tür gedrückt, hörte ich schon, wie Fabi die Treppen hochgerannt kam. In den Händen hielt er eine große Tüte, die verdächtig nach Chinarestaurants aussah. Fabi lief an mir vorbei ins Wohnzimmer, wo er sich gleich daran machte die Tüte auszupacken „Das Geburtstagsessen heute delikate Frühlingsrollen mit süßsauer Soße. Ebenfalls einfach köstlich Pekingsuppe", zählen er auf und ich holte Schüsseln und Teller so groß wie die Tüte war, würden wir mehr als einen Teller brauchen. „Und als Hauptgericht weil ich weiß wie gern du sie hast... Knusprige Ente mit Reis und gebratenem Gemüse. Soße natürlich mit dabei. Für dich habe ich keine Kosten und Mühen gescheut", erklärte er und richtet alles auf den Tellern an. Sprachlos sah ich ihm dabei zu. Jetzt erkannte ich auch das Logo der Tüte, es war das traditionelle Chinarestorant in der Stadt und dementsprechend nicht grade günstig. Fabi warf mir einen warnenden Blick zu und schob mich auf Sofa.
„Wie soll ich nach all dem noch Kuchen essen oder trainieren. Danke Fabi für das Mittagessen", sagte ich statt mit ihm zu schimpfen. Wir futterten uns durch das Essen und stießen mit Traubenschorle an. Völlig überfressen streckte ich mich auf dem Sofa aus. „Ich will mich heute nicht mehr bewegen", murmelte ich zufrieden und Fabi nickte zustimmend. Doch der Frieden währte nicht lange, den nur eine halbe Stunde klingelte mein Wecker. „Meine Eltern kommen in einer halben Stunde", seufzend erhebe ich mich um den Tisch abzuräumen und neu einzudecken wie meine Eltern es erwarten. „Bestimmt werden sie dich mit dem Thema in Ruhe lassen", meinte Fabi. „Mein Vater hat mich nach meinem Auszug in Ruhe gelassen", fügte er hinzu. Ich schenkte ihm einen aufmunternden Blick. „Sie werden damit schon zurechtkommen oder eben auch nicht", ich zuckte mit den Schultern und öffnete die Fenster. „Ich werde von meinen Plan nicht abweichen", stellte ich klar.
Pünktlich wie immer klingelten meine Eltern an der Tür. Damit war meine stille Hoffnung dahin, dass sie doch nicht kamen. Paul schloss mich als Erster in die Arme, um mir zu gratulieren. Meine Eltern traten nur zögerlich ein. Die ganze Atmosphäre war angespannt und unangenehm. Die Umarmungen meiner Eltern wirkte steif. Den Kuchen hatten sie einfach auf den Tisch gestellt. „Bleibt es dabei das wir dir heute bei deinem Training zusehen müssen, ich halte überhaupt nichts davon", fragte meine Mutter, die sich wieder dem Kuchen zuwandte. „Und hatten wir dir nicht gesagt das dieser Mann kein Umgang für dich ist?", fügt mein Vater hinzu. „Ich entscheide, selbst wer ein schlechter Umgang für mich ist. Fabian ist mein bester Freund. Entweder ihr akzeptiert das oder ihr verschwindet. Ich brauche euer Geld nicht ich werde meinen eigenen Weg gehen", stellte ich klar und schnitt den Kuchen an, um Fabi das erste Stück zu geben. Meine Eltern waren sprachlos, Paul nahm sich das zweite Stück und setzte sich neben Fabi. „Ich bin Paul", stellte er sich offiziell vor und reichte meinem besten Freund die Hand. „Fabi freut mich", erwiderte er die Geste und schüttelt seine Hand. Meine Eltern ließen es gut sein und gingen in den typischen Familiensmaltak über. Sie bezogen auch Fabi mit ein und schienen sogar mit ihm warm zu werden. „Fabian, studierst du? „, fragte mein Vater ihn und trank einen Schluck Kaffee. „Ich studiere Kunstgeschichte, interessiere mich aber auch für Spieleentwicklung und hoffe das irgendwann verbinden zu können", erklärte er und grinste. „Er arbeitet mit anderen Studenten an einem Spiel", fügte ich hinzu und schenkte meiner Mutter Kaffee nach.
Die Zeit wollte einfach nicht vergehen und oft gab es peinliches Schweigen. „Gehen wir zu Fuß zum Dojo oder wollt ihr mit Bus fahren?", frage ich in die Runde. „Wir laufen", bestimmte mein Vater ohne eine Antwort von Mama abzuwarten. Fabi griff nach seinem Handy und tippte wild darauf rum. „Dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen", meinte er abwesend und starrte auf sein Handy. Ich stand auf, um meine Trainingssachen zu holen und Paul begann mich mit Fragen zu löchern: „Kannst du mir nachher ein paar Tricks zeigen? Kannst du mir zeigen, wie du Holzbretter in zwei haust? Wie viele Mitglieder seid ihr?" „Ja ich zeig dir ein paar Sachen und nein ich werde heute keine Bretter zerschlagen. In dem Kurs in dem ich bin sind 20 Leute", antworte ich ihm und schiebe ihn zur Haustür. Der Spaziergang zum Dojo verlief überraschend entspannt. „Du wohnst echt in einer schönen Gegend mit der großen Park- und Gartenanlagen", merkte meine Mutter an. „Ja es ist wirklich schön hier", stimme ich ihr zu und komme vor dem Dojo zum Stehen. Wieder tippt Fabi wie wild auf seinem Handy rum und dann grinste er. Er öffnete die Tür, obwohl eigentlich noch keiner da sein dürfte. Wir waren 15 Minuten zu früh. Ich wollte zur Umkleide gehen, doch Fabi zog mich in die Halle. Dort war es dunkel doch, ich konnte schemenhaft Leute erkennen. Das Licht ging an und das Team rief zusammen „Happy Birthday!" Karo kam mit eine riesige Torte auf mich zu und Fabi zündete die Kerzen an. „Wünsch dir was", meinte sie und hielt Platte höher. Ich blickte in die Runde, ich hatte eigentlich alles, was man sich wünschen könnte. „Meine Eltern müssen sich von ganz alleine ändern. Ich wünschte ich hätte jemanden zum lieb haben", dachte ich und blies die Kerzen aus. Applaus dröhnte in meinen Ohren und ich wurde gedrückt und beglückwünscht. Meine Eltern lächelten heute zum ersten Mal wirklich wahrhaftig. „Mama Papa das sind meine Teamkollegen", strahlte ich und fügte hinzu: „Ich liebe es, ein Teil dessen zu sein, und hoffe irgendwann ein so tolles Team zu leiten und auszubilden bis sie ihre Ziele erreicht haben", erklärte ich „Und Karo ist meine Trainingspartnerin. Wir trainieren seit 2 Jahren zusammen", stellte ich Karoline vor. Erik trat vor und stellte sich meinen Eltern als unser Trainer und Bruder von Karo vor. „Sam wird einmal eine erstklassige Trainerin sein und ihr eigenes Studio leiten. Sie wäre als Lehrerin oder Professorin nicht glücklich. Bevor das Essen heute Abend kommt, lasst uns jeder ein Stück Kuchen essen und Sams Eltern zeigen wie ernst es ihr ist.
Wenig später standen wir alle in unseren Trainingssachen an. Fabi und meine Familie nahm auf den Bänken am Rand platz und schauten zu. Erik zog heute das gesamte Programm ab, ließ uns jede Technik zeigen. „Karo Sam Übungskampf", wies er uns an und wir traten in die Mitte. Wir verbeugten uns und lieferten einen Showkampf ab, den meine Mutter immer wieder entsetzt aufschreien ließ. Am Ende gewann aber Karo, das Essen der letzten Stunden hatten mich träger gemacht. Sie schickte mich auf die Matte und wurde zur Siegerin erklärt. Ich blickte zu meinem Vater, der mir stolz zunickte. Ein kleines bisschen Hoffnung keimte in meinem Herzen auf, dass sie mich irgendwann verstehen würden. Das Essen kam kurz nach dem Training. Zusammen wurden draußen Tische aufgebaut und der große Grill wurde eingeheizt. „Deswegen seid ihr nicht zum Training gekommen", schlussfolgerte ich und Karo nickte. „Wir mussten einen Grill organisieren die Deko und das Essen Planen", erklärte Karo. „Du uns leid dass du dir Sorgen gemacht hast", meinte Erik und schaltete die Außenbeleuchtung an. Jemand hatte seine Anlage mitgebracht, die im Hintergrund spielte. Die Party ging noch bis in die frühen Morgen und der Geburtstag wurde doch noch schön.
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Jungfrauen beißt man nicht
FantasyKassandra kehrt aus unerfindlichen Gründen immer nach 40 Jahren in ihr selbstgebautes Haus zurück, als würde ihre unterbliche Seele zurück nach Hause wollen. Von einer altem Freundin angestachelt sucht sie sich ein neues Blutopfer zum jagen aus. Jem...