Alte und neue Freunde

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Ein lautes Geräusch riss mich aus dem Schlaf. Kerzengrade saß ich im Bett und horchte und versuchte auszumachen, woher das Geräusch kam. Aus den unteren Stockwerken war ein Streit ausgebrochen. Anscheinend war unten etwas runtergefallen. Seufzend erhob ich mich aus dem Bett. An Schlafen war jetzt sowieso nicht mehr zu denken. Die Sonne war schon aufgegangen, eilig zog ich die Gardinen zu. Im Haus war wieder Altagsgebrumme zuhören. „Dann werd ich mich mal fertig machen und mir einen Imbiss holen", dachte ich und kramte in meinem Koffer nach meiner Kulturtasche. Nach einer entspannenden Dusche cremte ich mich dick mit Sonnencreme ein. „Zum Glück zerfall ich nicht wie in den ganzen Gruselfilm zu staub", während die Creme einzog, putzte ich mir die Zähne und zog mir dünn aber lange Sachen an. Schritte näherten sich meinem Zimmer und es klopfte. „Wer klopft den so früh?", ich öffnete die Tür und vor mir steht das Mädchen von gestern wieder mit Halstuch aber auf jeden Fall mit mehr Farbe im Gesicht als gestern. „Entschuldigen Sie die Störung, aber ich hab über das nachgedacht, was Sie gestern gesagt haben. Ist es wirklich so schlimm ein Vampir zu sein?", sie knetete ihre Hände und wirkte unentschlossen. „Glaub mir, ich wäre damals lieber gestorben. Die Lieben sterben zu sehen sich immer wieder jünger auszugeben zu müssen, nirgendwo wirklich zuhause zu sein. Glaub mir, bleib lieber ein Mensch. Ich würde gern mit dir tauschen. Ich bin nicht freiwillig so geworden", erzählte ich ihr. Ihr Blick wurde traurig. „Ich liebe Elias und er sagt er tut es auch", sie schlang ihre Arme um sich. „Wie lange seit ihr schon zusammen?",wollte ich wissen und überlegte schon mit ihm zureden.

„Fast drei Jahre", meinte sie. Für einen Menschen war das vielleicht lange, aber für einen Vampir war dies nur ein Wimpernschlag. „Für uns ist das nicht lange, wenn du möchtest, rede ich mit ihm. Wie lange ist er schon ein Vampir?", fragte ich sie und bad sie ins Zimmer. „10 Jahre und das wäre wirklich nett, wenn Sie mit ihm reden würden", sie zog sich das Tuch ab und legte ihre Haare beiseite. „Sie haben doch sicher Hunger. Sehen Sie es einfach als Dankeschön", sie kam näher.

„Wie lang ist her, dass er dich gebissen hat?", ich wollte ihr wirklich nicht schaden. „Knapp ne Woche er hat auch nicht viel getrunken", sie roch wirklich gut und mein letzter Biss war schon lange her. „Ich nehm nicht viel, danke", ich überbrücke die letzten Meter und schloss meine Lippen um ihren Hals. Das Mädchen atmete tief durch und ich biss zu. Ihr Blut schmeckte so, wie es roch. Augenblicklich fühlte ich mich besser und ließ ihre Wunde verheilen. Behutsam setzte ich sie aufs Bett und griff zu meiner Handtasche, um Blutpillen raus zu holen. „Hier nimm zwei das regt die Blutbildung an", erklärte ich ihr. Verwundert sah sie mich an. Tat aber, was ich ihr sagte. „Behalt sie ich hab noch welche immer wenn er dich beist nimmst du zwei das hilft", dankend fiel sie mir um den Hals. „Bring ihn heute Abend zu mir", meinte ich zu ihr. Sie nickte eilig und verabschiedete sich. Ich hoffte sehr, dass er es wirklich ernst mit ihr meinte. „Ich habe sie gar nicht nach ihrem Namen gefragt", kopfschüttelnd schloss ich die Tür und griff meine Sachen. „Als Erstes muss ich ein Internetkaffee finden", nahm ich mir vor. „Ich brauche einen Innenarchitekten einen diskreten", eilig lief ich die Treppen hinunter in der Hoffnung, niemanden zu begegnen, doch ich hatte Pech. „Ach Frau Betrof, schön sie zu sehen möchten sie frühstücken?", fragte mich eine sehr vertraute jedoch gealterte Stimme. Als ich mich umdrehte, blickte ich in ein Gesicht, was ich trotz des Alters sehr gut kannte. „Ach sie sind ja ihrer Großmutter wirklich ähnlich", begrüßte mich, Emilia sie war würdig gealtert. Ich hatte jedoch nicht damit gerechnet, sie noch einmal wieder zusehen. „Wissen Sie ich war mit ihr gut befreundet, als wir jung waren", erklärte sie mir und ich lächelte. Ja wir waren wirklich gute Freundinnen gewesen. Das wir sogar mehr als nur Freundinnen waren, wird sie mir wohl nicht beichten. Jetzt wo sie denkt ich, seih die Enkelin. „Sie hat mir von Ihnen erzählt, ich soll Ihnen noch etwas von ihr geben. Ich komme nachher zu Ihnen deshalb", erklärte ich ihr. Sie freute sich und entschuldige sich, damit weiter arbeiten zu müssen. Wehmütig verließ ich das Haus. „Ob ich noch mehr alt gewordene Freunde treffe?", überlegte ich und zog mein Handy aus der Tasche. „Internetkaffes 10 Minuten entfernt wenn ich in meiner Geschwindigkeit laufe", stellte ich fest und rannte los.

Jungfrauen beißt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt