-Kapitel 20-

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*Traum*

Schreie. Alles was ich hörte waren Schreie. Ich war gerade im Badezimmer fertig, als ich hinunter in unsere Küche gehen wollte. Als ich mich jedoch der Küchentür näherte, wurden die schmerzerfüllten Schreie immer lauter. Sie kamen aus der Küche. Ich blieb vor der Tür stehen. Wollte ich sie denn überhaupt öffnen? Ich dachte allerdings nicht lange nach, und öffnete die Tür. Als ich sah, was dort passierte, konnte ich nicht anders und fing an zu weinen. Jedoch nur leise, aus Angst, die Person die mir den Rücken kehrte, auf mich aufmerksam zu machen. Auf dem Küchenboden einige Meter vor mir, mein fast toter Vater, welcher gefoltert wurde. ,,Dad?" fragte ich leise, aber doch zu laut, denn die andere Person hatte mich bemerkt. Sie drehte sich sofort zu mir um, und als ich sah, wer dort vor mir stand verschlug es mir die Sprache. Ich sah meiner Mutter ins Gesicht. Meiner Mutter, welche gerade, vor meinen Augen, meinen Vater gefoltert hatte. Sie lächelte mir nur böse zu, wendete sich wieder meinem Vater zu, und folterte ihn letztendlich zu tode.

*Traum Ende*

,,Katelynn wach auf!" wurde ich schreiend geweckt. Ich schlug leicht meine Augen auf, nur um zu bemerken, dass das Licht an war, welches in meinen Augen brannte. Ich setzte mich aufrecht auf und öffnete schließlich auch meine Augen. Ich atmete schwer, und meine Wangen waren nass. Hatte ich im Schlaf geweint? Ich brauchte kurz einen Moment, um mich wieder zu fangen, dann bemerkte ich, dass ich von jedem in diesem Raum angestarrt wurde. ,,Kate!" sagte Marlene. ,,Endlich bist du wach" ,,Alles gut. Ich bin ja jetzt wach" versuchte ich die ganze Situation runter zu spielen, was allerdings nicht viel half. ,,Was heißt hier bitte alles gut? Kate, du hast im Schlaf geweint und geschrien. Dann ist ganz sicher nicht alles gut" wendete sich jetzt James an mich. ,,Ich will nicht drüber reden. Akzeptiert das bitte" sagte ich offensichtlich erschöpft. Der Traum hatte an mir gezerrt, und mich nochmal trauriger gemacht, als ich es eh schon war. Das was ich gesagt hatte, war gelogen. Ich wollte darüber reden, aber nur mit James, aber ihm ging es selbst nicht bestens, da wollte ich ihn damit nicht belasten. ,,Wie spät ist es überhaupt?" fragte ich nach. ,,Kurz vor Eins" bekam ich die Antwort von Remus. ,,Gut, dann lasst uns einfach wieder alle schlafen" schlug ich vor. Nachdem alle genickt hatten, das Licht ausgemacht worden war, hatten sich dann auch alle zurück in ihre Betten gelegt, und weiter geschlafen. Nur ich nicht. Ich lag zwar im Bett, konnte, und wollte, allerdings nicht schlafen. Ich schaute auf die Uhr: 01:30. Es war halb Zwei und ich schlief nicht. Nach einigen Minuten des überlegens, stand ich auf, und ging zu James seinem Schrank, wo ich mir einen Pulli nahm, und mir über mein Schlafzeug zog. James war definitiv größer als ich, weshalb seine Sachen auch größer waren als meine, aber der Pullover war sehr viel größer. Größer als James seine sonstigen Sachen. Ich dachte nicht weiter drüber nach, und ging leise aus dem Schlafsaal, weiter durch den Gemeinschaftsraum, und letztendlich zum Astronomieturm.

Als ich die letzte Stufe hinauf stieg, hörte ich wie unten, am Anfang der Treppe, ebenfalls jemand hinauf kam. War mir etwa jemand gefolgt? Ich ignorierte das Geräusch und setzte mich vor das Geländer, sodass meine Beine hinunter baumelten. ,,Schicker Pulli. Ist meiner" hörte ich Black hinter mir lachen. ,,Nein, ist es nicht. Das ist James seiner" erklärte ich ihm. ,,Ich kann wohl meine eigenen Sachen unterscheiden. Hast du dich nicht gewundert warum der Pulli länger ist als seine sonstigen Sachen? Ich bin größer als James" das ergab Sinn. ,,Ihr habt die gleichen Pullis? Wie könnt ihr die dann unterscheiden?" fragte ich. ,,Und warum ist dein Pullover bei James im Schrank?" ,,Wir wohnen zusammen. Das wir den gleichen Pulli haben, ist also nicht sonderlich unrealistisch. Außerdem war das mein Schrank" lachte Black wieder. Ich riss die Augen auf. ,,Scheiße. Da hab ich mich wohl vertan. Sorry" gab ich peinlich berührt von mir. Black setzte sich neben mich und ließ ebenfalls seine Beine runter baumeln. ,,Ist nicht schlimm. Was war los? Also vorhin?" ,,Seit wann interessiert dich das bitte?" fragte ich nach. ,,Ich bin wegen dir wach geworden. Ich war der erste der wach war. Du hast erst nur geweint, dann hast du angefangen zu schreien. Die anderen hatte ich in der Zwischenzeit geweckt. Falls es dich interessieren sollte, ich hab dich schließlich wach bekommen" erzählte er. ,,Warte, wirklich?" fragte ich nochmal nach, um sicher zu gehen. ,,Seh ich aus als würde ich Scherze machen?" fragte er belustigt nach. ,,Nein. Nein, tust du nicht" lachte ich ebenfalls etwas. ,,Du hast mich Katelynn genannt" fiel es mir dann ein. ,,Wie soll ich dich denn sonst nennen?" fragte er dümmlich. ,,Anderson" war meine einfache Antwort. ,,Glaub mir, hab ich schon vorher die ganze Zeit versucht. Ich hab es irgendwann einfach immer mit Katelynn versucht. Ist ja schließlich auch dein Name" erklärte er wieder lachend. ,,Danke. Fürs wecken. Es war die Hölle" bedankte ich mich. ,,Kein Problem. Hör zu, ich will dich nicht drängen oder so, aber falls du es mir erzählen willst, mach einfach" und warum auch immer, aber ich fing an ihm zu erzählen was ich geträumt hatte. ,,Ich hab von meinem Dad geträumt. Ich war Zuhause, gerade im Badezimmer fertig, wollte in die Küche. Ich hörte nur Schreie. Und je näher ich in Richtung Küchentür ging, umso lauter wurden sie. Als ich die Tür öffnete sah ich meine Mutter, welche dabei war meinen Vater zu foltern. Als sie mich bemerkt hatte, grinste sie mir böse zu, richtete sich wieder zu meinem Vater, und folterte ihn schließlich zu tode. Dann wurde ich geweckt" erzählte ich ihm meinen Traum mit zitternder Stimme. ,,Aber deine Mutter würde doch niemals deinen Vater umbringen" sagte er nach einiger Zeit. ,,Würde sie auch nicht, das weiß ich ja auch, trotzdem macht es den Traum nicht schöner" er nickte nur. ,,Wieso erzählst du es mir eigentlich?" wollte er wissen. ,,Ich weiß es nicht. Ich wollte es eigentlich James erzählen, aber dem geht es momentan auch nicht gut. Ich hab die Hoffnung gehabt, dass es mir besser geht wenn ich es jemandem erzähle. Und das bist halt jetzt du geworden" wieder nickte er nur. Es war still. Wir beide waren in Gedanken versunken, bis Sirius aufstand, mein Handgelenk griff, mich hastig hinaufzog und in eine Ecke zog. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich schon seine Hand auf meinem Mund fühlte. Mit seinem Zeigefinger deutete er mir, dass ich nicht reden sollte. ,,Es kommt jemand hoch" flüsterte er so leise, dass es schwierig war ihn zu verstehen. Ich nickte nur. Als ich erkannte wer die Treppe hinauf kam, riss ich meine Augen auf, weshalb ich einen komischen Blick von Sirius zugeworfen bekam. Auch Sirius drehte sich nun um, er hatte vorher mit dem Rücken zur Person gestanden, und erkannte, dass es sein jüngerer Bruder war. Regulus hatte uns noch nicht bemerkt, jedoch wollte Sirius ihn wohl ansprechen, denn er ging aus der Ecke hinaus, ehe ich ihn hätte zurück halten können.

*Sirius P.O.V.*

Was machte mein idiotischer Bruder um 2 Uhr Nachts hier? Ich ging aus der Ecke hinaus, wo ich eine überfordete Katelynn stehen ließ, und ging zu meinem Bruder. ,,Na du Todesser? Brauchst du ruhe von den ganzen Todessern?" fragte ich spöttisch als ich neben ihm zum stehen kam. ,,Sirius, ich hab momentan definitiv andere Probleme als mich mit dir abzugeben, und mir sowas anhören zu müssen" sagte er und guckte mich nicht einmal an. ,,Was anhören zu müssen? Die Wahrheit? Das du ein Todesser bist? Ein Mörderer sein wirst? Ist es das was du nicht hören willst?" ging ich weiter darauf ein, als ich eine Bewegung um Augenwinkel warnahm, Katelynn hatte sich etwas bewegt, und deutete mir an, still zu sein, und ihn in Ruhe zu lassen. ,,Lieber bin ich all das, als der Abschaum der Familie" er guckte mir, während er das sagte, eiskalt in die Augen. ,,Regulus!" kam es auf einmal aus der Ecke, und als Katelynn bemerkte, dass sie das laut gesagt hatte, wurden ihre Augen groß und sie hielt sich die Hand vor den Mund. ,,Katelynn?" fragte Regulus ungläubig nach als er sie sah. ,,Was machst du, beziehungsweise was macht IHR hier?" Regulus musterte sie. ,,Wow. Du trägst sogar seinen Pullover. Und ich dachte du wärst schlau genug dich nicht in den zu verlieben" ,,Bitte was? Ich bin doch nicht verliebt in Sirius! Ich wollte den Pulli von James anziehen und hab mich ausversehen vergriffen! Und selbst wenn schon, hat dich nicht zu interessieren, schließlich ist er nicht so wie du und rennt einfach weg, wenn man ihm etwas erzählt!" kam es nun spöttisch von Katelynn. Ich verstand nichts mehr. Wieso interessierte Regulus es, ob Katelynn in mich verliebt war, oder nicht? Und was meinte sie mit weglaufen? ,,Du hast doch keine Ahnung!" schrie Regulus Katelynn an. ,,Regulus jetzt mach mal halb lang! Ihr gehts schon schlimm genug, da braucht sie nicht noch jemand wie dich, der sieh dann anschreit!" erhob nun auch ich meine Stimme. Katelynn sah zwischen uns beiden hin und her bevor sie die Treppe runter rannte. Sollte ich ihr nachgehen? Nein, so gut kamen wir dann doch nicht miteinander klar. ,,Was interessiert es dich eigentlich was Katelynn an hat oder ob sie in mich verliebt ist?" fragte ich gereizt nach, bevor ich ohne auf eine Antwort zu warten, Katelynn hinter her ging. Als ich wieder im Schlafsaal ankam, lag sie schon in ihrem Bett, schien aber nicht zu schlafen. Als ich mich auf mein Bett setzte, um kurz nach zu denken, spürte ich wie ich leicht von der Seite angetippt wurde, und wie das Bett neben mir etwas einsackte. Katelynn hatte sich hingesetzt. ,,Hm?" brummte ich leise um die anderen nicht zu wecken. ,,Danke. Und meinetwegen kannst du Freitag meine Begleitung sein" flüsterte sie, stand auf und ging auf ihre Matratze. Ich legte mich ebenfalls hin, und schlief zügig ein.

𝑬𝒓 𝒖𝒏𝒅 𝒊𝒄𝒉? 𝑵𝒊𝒆𝒎𝒂𝒍𝒔! (𝑹𝒖𝒎𝒕𝒓𝒆𝒊𝒃𝒆𝒓 𝑭𝑭)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt