Der Ball

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"Du siehst so toll aus Lily." Quietschte Mary, als ich aus dem Bad kam und mich umgezogen hatte. Sie steckte bereits in ihrem grünen Kleid. Sie hatte sich sogar solche Flügelchen besorgt, die man damals immer als Kind getragen hatte und sah nun wie eine waschechte Fee aus. Sie hatte sich extra High Heels besorgt.
"Irgendwie muss es ja so aussehen, als würde ich schweben." Hatte sie sich gerechtfertigt, als ich gefragt hatte, wie sie denn den ganzen Abend in diesen Schuhen aushalten sollte.
Wenn sie morgen keinen Schritt mehr tun konnte, war sie selbst Schuld. Ich hatte sie gewarnt.

"Bei Merlins Bart Lily!" Schrie sie. "Das kannst du doch nicht machen!" Ihr Blick war zu meinen Schuhen gewandert. Meine abgetragenen Turnschuhe, die ich schon seit über drei Jahren hatte und von denen Mann nicht mal mehr den gröbsten Dreck abbekam.
"Bitte tu mir das nicht an." Flehte sie. "Du kannst unmöglich diese Schuhe anziehen!" Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah mich tadelnd an. "Was ist denn, wenn heute Abend Fotos gemacht werden?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Das Kleid wird es schon überdecken. Ich habe sowieso keine andern Schuhe."

Sie stöhnte genervt auf. "Das kommt gar nicht in Frage, dann bekommst du eben welche von mir."
Mit diesen Worten eilte sie davon. Mich wunderte es, dass sie nicht bei jedem Schritt hin fiel. Mit diesen Schuhen war sie fast so groß wie Remus.
Ich hoffte, dass sie mir nicht auch solche Treter holen würde, denn ansonsten würde ich keine drei Schritte aushalten, ohne mir die Beine zu brechen. Das wäre sicherlich weniger vorteilhaft für die Fotos, die ganz eventuell gemacht werden könnten, als die Turnschuhe.

"Okay. Hier bitteschön. Schwarze Pumps, passend zu deinem Kleid." Ich wollte protestieren, aber ich kam gar nicht erst zu dem Versuch was zu sagen, denn sie drückte mir die Schuhe in die Hand und sagte: "Kein wenn und aber! Die sind gerade mal fünf Zentimeter hoch und vor allem haben die einen breiten Absatz. Zieh die an, sonst lasse ich dich nicht auf den Ball."
Ich stöhnte genervt auf, schlüpfte aber ohne weitere Widerworte in die Schuhe. Mary hatte sich was in den Kopf gesetzt und wie wir bereits gelernt haben, brachte es ja sowieso nichts zu argumentieren.
Sie waren überraschend bequem und ich hatte nicht das Gefühl, als könnte ich mir die Füße hier drin brechen, aber ich glaubte auch nicht, dass ich den ganzen Abend darin aushalten würde.
Ich schleich mich einfach irgendwann raus und zieh mir die Turnschuhe an. Wenn sie mit Remus zusammen war, würde sie schon nicht merken, dass ich kurz mal weg war.

"Du meinst wirklich, dass er auch was grünes trägt?" Fragte sie mich und ließ sich auf die Couch fallen. In einer viertel Stunde würden die Jungs unten auf uns warten und Mary wurde seit einer Stunde immer nervöser. Sie war den ganzen Tag die Ruhe selbst gewesen und als ich sie einmal gefragt hatte, ob sie denn nicht aufgeregt wäre, hatte sie nur mit einem Schulterzucken abgewunken und gesagt: "Was soll denn passieren?"

Ich nickte. "Ich habe extra dafür gesorgt, dass es zu deinem Kleid passt."
Remus trug heute einen schwarzen Anzug mit grüner Fliege. Die hatte ich für ihn ausgesucht, damit sich die Farben nicht beißen würde. Er hatte mich gefragt, ob Blumen zu viel wären, aber ich hatte nur gelächelt und gesagt, das hinge davon ab welche Blumen.

Mary mag Blumen, aber von Rosen Hält sie nichts. "Niemand kann Rosen wirklich mögen. Die sind zwar schön und sowas, aber sie sind eben nichts besonderes." Hatte sie mir einmal erzählt. Da waren wir dritte Klasse und hatten uns stetig über diejenigen lustig gemacht, die versucht hatten sich an Potter und Black ranzuschmeißen.
Als Mary dann schließlich in der fünften auch zu denen gehörte, die sich bei jeder Gelegenheit an Black ranschmissen, lachte ich sie aus.
Das war nicht böse gemeint. Sowas macht man nun mal unter besten Freunden. Und ich war ganz froh, dass ich sie damals von Black abwenden konnte. Wer weiß wo der schon überall gewesen war.
Und heute war ich eine von denen, die sich bei jeder Gelegenheit an James Potter ran warfen. Mein damaliges Ich würde mich dafür auspeitschen, aber ich würde mir einfach sagen, dass ich dann doch gefälligst mal diesen Idioten küssen sollte. Dann würde young Lily schon sehen, dass sie nicht verrück geworden war.

Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt