Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|

Lesenacht: Mary und Remus

"Lily?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!"
Begann der Brief, der heute früh eingetroffen war. Widerspenstig bin ich gestern nach Hause gefahren, weil meine Eltern wollten, dass ich mich in den Ferien noch mal bei ihnen blicken lasse.
Durch eine Eule, die aufgeregt an mein Fenster geklopft hatte, war ich heute morgen aus dem Schlaf gerissen geworden.
Heute ist der 29.12. das heißt, dass ich in 2 Tagen sowieso zurück zu den Potters fahren würde. Diesmal allerdings mit meinen Eltern im Schlepptau.
Zu meiner Verteidigung, das war nicht mein Plan gewesen. James' Eltern schmissen eine große Party und fanden, dass es an der Zeit war, die Eltern der Frau kennen zu lernen, die ihren Sohn den Kopf verdreht hatte.
Ich fand, dass das eine gar nicht so schlechte Idee war, ein Fan war ich zwar nicht und vor allem hatte es viel Überredung gebraucht, bevor ich die Einladung an meine Eltern überhaupt weiter gegeben hatte, aber schließlich wäre es sicherlich toll, wenn sich unsere Eltern kennenlernen würden.
Mein Dad brannte schon darauf mal richtige Zauberer kennenzulernen, wobei ich ihn bei dieser Bemerkung wütend in Grund und Boden gestarrte hatte, auch wenn ich wusste, dass er mich nur aufziehen wollte.
Die Rumtreiber und Mary würden kommen. Sicherlich würde es ein toller Abend werden, wenn ich ihn mit all meinen Liebsten verbringen werden Darf. Natürlich reift unter der Überlegung der Plan, ob ich Black nicht einfach verhexen sollte, sodass er weg ginge und keine Chance bekommen würde mir den Abend zu versauen. Ja auch Sirius hatte ich wirklich ins Herz geschlossen, aber ich konnte unsere Freundschaft einfach nur kritisch beachten, sonst würde vermutlich sein schlechter Einfluss auf mich abfärben.

Ich schüttelte den Kopf und lies somit meine Gedanken schweifen, damit ich mich somit auf den Brief in meinen Händen konzentrieren konnte. Ich las weiter. "Remus und ich hatten ein Date! Heute! HEUTE!!!!! Ich muss dir alles erzählen und kann einfach nicht noch zwei Tage warten!"
Der Text endete. Sie hatte einen großen, roten, fetten Pfeil gemalt, der andeutete, dass ich umblättern sollte.
Auf der nächsten Seite ließ sie schließlich die Bombe platzen.

"Wir sind uns mehr oder weniger zufällig begegnet. Oh und ich weiß, was du jetzt denkst, aber es war wirklich nur zufällig und haben uns angestarrt." Bis dato nichts neues. Remus und Mary starrten sich immer nur an, wenn sie sich begegneten, weil es keiner von ihnen beiden schaffte einen klaren Gedanken zu fassen, um auch nur annähernd etwas mitzuteilen, was nicht daraus bestand, dass ihnen Sabber aus den Mundwinkeln lief. Ich zog die beiden zwar regelmäßig damit auf, aber das war eigentlich ziemlich gemein, schließlich wussten die beiden genau, wie gut ich dieses Gefühl doch kannte und wie sehr ich jedes Mal beim Gedanken an James abwesend in die Luft gestarrt hatte, als wir noch nicht zusammen waren. Und zugegebener Maßen hatte sich daran noch nicht viel geändert.

"Es war dieses Starren, bei dem Niemand so recht weiß, was man denn so wirklich machen sollte. Du kennst es, streite es ja nicht ab, ich meine dieses Knistern."
Ich musste einfach unwillkürlich lächeln, wie jedes Mal, wenn Mary mir von ihrer Schwärmerei für meinen besten Freund erzählte. So unschuldig und so süß.

"Okay und jetzt raste bitte nicht aus, denn eine Person die hier ihre Feder beim Schreiben fast abbricht reicht! Er hat mich einfach geküsst."
Ich gab einen Siegeslaut von mir. Das hatte ja auch lange genug gedauert. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte getanzt und gejubelt. Damit würde alles beginnen, jetzt darf es keinen Rückzieher mehr geben.

"Wir standen da auf der Straße und er hat mich einfach geküsst. Es war so überrumpelnd und unerwartet. Für eine Sekunde auf jeden Fall, denn, bei Merlin hast du Remus jemals geküsst?"
Ich zog meine Schultern mit einem Schaudern nach oben. Nein! Und ich war einfach nur so unendlich dankbar dafür.
Ich liebte meinen besten Freund wirklich, aber Freundschaft hatte Grenzen.
"Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass er es tun würde. Du kennst ja Remus. Eigentlich ist ja er eher der Schüchterne und würde sich sowas niemals trauen, aber da hast du es! Remus ist ein richtiger Macho geworden."
Ich lachte. Wahrscheinlich wird er sich in nächster Zeit Klamotten von Sirius leihen und irgendwann gänzlich nur noch in Lederjacke und zerschlissenen Jeans rumrennen.
Bibliothek? Ba! Remus war doch jetzt ein Frauenmagnet und da konnte er ja schließlich nicht in die Bibliothek. Den Job würde James in Zukunft übernehmen müssen, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass ich mich dann gar nicht mehr konzentrieren könnte und schließlich gemeinsam mit James die Bibliothek verlassen müsste oder gar derer verwiesen werden würde.
Nein! Besser nicht! Remus sollte ruhig er selbst bleiben. Wer weiß, wie viel Mut er hatte aufbringen müssen, um Mary küssen zu können. Ich werde ihn definitiv an Silvester ausquetschen müssen.

"Ich meine ich hatte sowieso nichts besseres zu tun und was wäre überhaupt besser gewesen, als mit ihm auszugehen und dabei immer wieder an seinen Lippen zu hängen?
Wir wollten erst was essen gehen, aber sind dann einfach in ein kleines Café gegangen und haben heiße Schokolade getrunken und die besten Kekse gegessen, die ich jemals gegessen habe und jemals essen werde.
Und dann haben wir noch eine halbe Ewigkeit gequatscht. Er hat gesagt, er hätte ein Weihnachtsgeschenk für mich und hatte es tatsächlich später am Abend noch geholt. Also eben vor wenigen Augenblicken.
Ich bin gerade erst zu Haustür rein und musste dir einfach direkt schreiben. Oh Gott ich bin wirklich aufgeregt!
Und ich glaube wir sind jetzt sowas wie zusammen. Ich weiß noch gar nicht, wie ich mich an Silvester verhalten soll. Soll ich ihn einfach küssen zu Begrüßung, als wäre es das normalste der Welt? Heut fühlte es sich auf jeden Fall so an.

Wir sehen uns dann am Samstag
Ich hab dich lieb
Mary!!!!!!!"

Ich hatte meine verrückte Freundin auch lieb und konnte meine Freude, die ich über ihre Freude empfand, gar nicht in Worte fassen.
Remus und Mary endlich vereint. Einen besseren Abschluss hätte das Jahr gar nicht haben können. Das nächste konnte also nur besser werden!