Hallo zur Polizei!

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„Was für eine interessante Geschichte. Nur stellt sich die Frage ob sie wahr ist?" Alexander sieht zu Nicole, die ihren ehemaligen Professor am besten kennen sollte. Diese gibt aber nur den Daumen runter als wären sie im alten Rom. „Ich habe die volle Wahrheit gesagt!" Der Professor will aufstehen, wird aber von Alexander schnell wieder auf die Couch gedrückt. „Nicole, warum sollte ich lügen? Gib mir einen Grund!" Die braunhaarige erwidert nur seinen Blick, ehe sie seufzt. „Wo soll ich nur anfangen...?" Leicht lehnt sie sich nach vorn und schnaubt. „Die Stimme. Normalerweise haben Sie eine andere Stimmfarbe, nicht so zittrig oder hoch. Ihre Augenbewegungen. Sie haben ihn nur angestarrt und das machen Sie normalerweise nicht einmal in einem normalen Gespräch. Die drei Jahre in denen ich Sie als Dozent hatte war es immer so und so etwas wird sich nicht so einfach ändern. Die fehlenden Gesten. Anstatt wie normal einfach mit den Händen durch die Luft zu wirbeln und ihr Gesagtes zu untermalen haben Sie nur mit ihren eigenen Fingern gespielt. Nicht einmal unter dem größten Stress haben Sie es gemacht. Außerdem gibt es Lücken in der Geschichte die keinen Sinn ergeben." Langsam schüttelt der Professor einfach nur den Kopf. „Zu was bist du verkommen." Er klingt enttäuscht, das prallt an Nicole aber ab. „Sie meinen wohl, zu was ich es geschafft habe. Meine Arbeit war nie wichtiger als jetzt und auf mich wird psychisch und auch physisch geachtet. Ich meine..." Kichernd steht die braunhaarige auf und streckt sich leicht. „Zu was sind Sie verkommen? Was war der Grund warum SIE unbedingt zu Inanis wollten?" Für einen Moment bleibt er still, bis er das Gesicht leicht verzieht. „Um die Welt von den Dingern zu befreien die uns als Menschheit gefährlich werden könnten." Irgendwoher kennen sie doch diese Antwort. Klingt wie ein standardisierter Grund für das Eintreten bei Inanis. „Sie sind doch eigentlich so ein Verfechter der Evolutionstheorie, oder nicht?" Zumindest glaubt sich Nicole dunkel an diesen Fakt erinnern zu können. „Was hat das damit zu tun?" Die braunhaarige mustert ihn, ehe sie kopfschüttelnd die Arme verschränkt. „Sie waren schon mal frischer da oben... aber gut! Selektion, werter Professor Terryson. Jede Spezies hat einen Gegenspieler, ansonsten wird die Population dieser Spezies zu groß und bringt das natürliche Gleichgewicht durcheinander. Ich verherrliche Vampire nicht, aber sie sind die einzig richtigen Gegenspieler für die Menschen. Wobei man auch die Wertiere einschließen sollte, mit denen Inanis ja so wunderbar zusammenarbeitet." Kann er etwas gegen diese Logik sagen? Nein. Ist er deswegen wütend? Offensichtlich. „Aber wir Menschen sollten nie einen natürlichen Gegenspieler haben! Wir sind die herrschende Spezies!" Leises Lachen von Alucard, der seine Hand wieder gesäubert hat. „Und das werdet ihr auch leider bleiben. Ihr vermehrt euch wie die verdammten Karnickel, da kommt man mit dem Töten nicht mehr hinterher. Aber ein wenig dezimieren, das hat noch keiner viel zu großen Spezies geschadet. Ihr Menschen mischt euch doch sonst immer so wunderbar heldenhaft ein wenn es heißt dass eine Überpopulation vorhanden ist. Aber gegen die eigene tut man natürlich nichts! Dafür gibt es Leute wie uns. Persönliche Meinung. Wenn wir nach der Lady gehen, dann müssen wir Vampire ein wenig dezimieren."

Nach dieser kleinen ausführlichen ‚Erklärung' und dem Wissen dass Alucard die Menschheit aufgrund von Überpopulation einfach so dezimieren würde, spuckt der werte Professor endlich das richtige Zeug aus. Sie erfahren dass man sich wohl auf einen letzten großen Schlag vorbereitet. Eine Verzweiflungstat, wenn man das so sagen will. Sie haben 90% ihres VUS-Vorrats durch den Angriff verloren und es hat die Runde gemacht dass man nach Verrätern innerhalb Inanis suchen würde da man sonst die Information der Basis nicht herausgefunden hätte. Sie bekommen ein paar Adressen die Alucard aber aus dem Hirn durch auflegen seiner Hand herausholen muss, da er zwar meint es zu wissen, aber es nicht rausgerückt hat. „A-Aber wie kann ein Vampir so etwas noch können?! Ich habe das Serum in dem Glas! Das sollte alles abschirmen!" Alexander zieht eine Augenbraue hoch und zieht die Klinge seiner Waffe aus dem Tisch. „Man unterschätzt uns und die Macht des ersten Vampirs der überhaupt gelebt hat, kann das sein?" Nacheinander starrt Terryson in die verschiedenen Augen. Die grünen des Paters, die braunen Nicoles und die roten Alucards. Doch die eigenen Augen verlieren schnell den Glanz, als Anderson dieser Seele Ruhe verschafft. Innerlich betet er ein kleines Gebet. Er hatte es nicht verdient, aber der Herr wird selbst darüber entscheiden ob dieser Ungläubige in das Paradies kommen wird oder nicht. „Wir haben alles was wir brauchen. Wir sollten abhauen." Alucard sieht durch das Fenster nach unten und zieht eine Augenbraue hoch. „Vielleicht sollten wir das so machen OHNE dass wir der Polizei in die Hände laufen die sich da unten gerade sammelt." Nicole sieht zu Alucard und verzieht das Gesicht. „Geil, wir können nicht einmal durch den Schatten. Wie sollen wir hier raus?!" Alexander verstaut die Bajonette und holt sein Handy raus, ehe er eine Nummer wählt bei der sofort abgehoben wird. „Hier Pater Anderson. Wir brauchen mal kurz Hilfe." Ein wenig skeptisch sehen sich Nici und Alucard an, hoffen aber nur auf das Beste. „Ich schau mal ob der hier Kameras hat bis das hier vorbei ist." Nicole dreht sich um und Alucard schließt sich an, ehe er ihr ein paar Handschuhe gibt. „Fingerabdrücke, Füchschen. Sicher ist sicher." Schnell finden sie eine kleine Überwachungsanlage und die junge Frau kann den stillen Alarm ausmachen, den ihr ehemaliger Professor wohl ausgelöst hatte. „Wenn das so weitergeht werde muss ich noch einen Hackerkurs oder so besuchen! Meine Fresse..." Trotzdem kann sie die Aufnahmen löschen, löscht aber auch noch den Cache und ist froh, dass das System nicht mit einer Cloud verbunden zu sein scheint. „Wir können nur hoffen dass die Kriminaltechniker da nichts mehr rauskriegen, ansonsten bin ich am Arsch." Nici packt alles wieder zurück und auch Anderson gesellt sich zu ihnen. „Wohnung 852. Da können wir temporär unterkommen." Sie wissen nicht mit wie viel Glück sie gesegnet sind, aber so schnell es geht verlassen sie die Wohnung und laufen die Treppe hoch, um sofort in diese Wohnung zu gelangen und dort von einem älteren Ehepaar aufgenommen zu werden, die ihnen in aller Ruhe Kaffee, Tee und frisch gebackene Kekse anbieten. Sie haben Iskariot noch etwas geschuldet und diese Schuld ist nun eingelöst.

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