Ich weiß nicht wie lang ich hier schon auf dieser Kalten Bank saß und einfach in das leere starrte. Es fühlte sich so an als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich fühlte nichts. Nur leere.
Irgendwann stand ich auf. Ich ging durch die Dunklen Gassen. Meinen Kopf in meine Kapuze versteckt und meine Hände in meiner Hoodie Tasche versteckt. Ich wollte gerade einfach alleine sein und meine Gedanken ordnen. Ich ging und ging immer weiter durch Straßen und Gassen, bis ich an einem Friedhof ankam. Wieso ich hierher kam wusste ich nicht, warscheiblich bin ich unbewusst hierher gekommen. Doch nun kam ich auf die Idee meine Mutter besuchen gehen.
Ich ging durch die Wege durch, überall waren Gräber und der Gedanke das ich gerade über Tote Menschen gehe, ließ mich erschaudern. Angekommen am Grab meiner Mutter ließ ich mich auf den Kalten Boden voll mit Kieselsteine fallen. "Hallo Mama..." fing ich schwach an. "... Ich hoffe du hast mich nicht allzu sehr vermisst..." Ich schmunzelte leicht. "... Ich hoffe dir geht es gut da oben. I-Ich vermisse dich so so sehr weißt du. Ich weiß garnicht warum ich jetzt hier sitze und dich so bemitleidend voll laber aber, ich kann einfach nicht mehr verstehst du? Ich kann nicht. Ich enttäusche jeden in meiner Nähe, weißt du ich hab letztens neue Freunde gefunden und gerade wo sie mir h-helfen wollten ließ ich sie links liegen und bin wie ein weichei weggerannt. Ich hab ihre Zeit verschwendet. Und Papa? Tja was ist mit Papa... Er hat sich sehr verändert weißt du.." Ich lächelte schwach mit Tränen in den Augen. "...E-er ist auch sehr gekränkt das du nun nicht mehr bei uns bist. Er zeigt seine Trauer nur anders als es andere machen." Ich stoppte in meinen Worten um mich kurz zu fassen. Ich atmete zitternd ein und aus. Ich sah weiterhin auf den Grabstein vor mir. "Er hat angefangen mir weh zu tun. So verdrängt er bestimmt seinen Schmerz...Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.. Ich will nicht mehr verletzt werden aber Papa verlassen will ich auch nicht. Er ist der einige den ich noch habe. Ja Ich hab noch Yuna, Papa's Schwester aber sie ist warscheinlich nicht besser als er.. Ich möchte einfach jemanden haben der mich liebt. Weißt du? Jemmand der mich liebt so wie ich bin. Mit meinen Narben oder meiner Vergangenheit. Jemand der mich versteht. Der mich zum Lachen bringt... Doch daraus wird nichts..."
Langsam stand ich auf. "..Danke das du mir zugehört hast Mama, ich vermisse dich und irgendwann sehen wir uns wieder. Ich liebe dich." Mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte gerade wieder vom Friedhof gehen, da stand ein Minho mit Tränen in den Augen ein paar Meter weiter vor mir. Ich blickte ihn verblüfft an. Er ging auf mich zu und nahm mich sofort in seine Arme. Es blieb still zwischen uns. Es waren nur er und ich. Der Mond schien hell auf uns drauf. Der Moment war Wunderschön. Ich fühlte mich gerade einfach wohl. Ich roch seinen Duft ein. Doch zu schnell endete der Moment, denn Minho entfernte sich wieder langsam von mir doch, seine Hände hielten immer noch sanft meine Hüfte fest. Er sah mir tief in die Augen. "Da bist du ja..komm lass uns zu den anderen gehen.." Sprach er sanft zu mir. Er nahm meine Hand in seine und verschränkte sie miteinander damit er mich im nächsten Moment mit sich ziehen konnte.
Wir gingen Hand in Hand vom Friedhof runter und gingen nun die Straße entlang. Die Sterne standen hell am Himmel, es sah wunderschön aus. Mein Bauch schien gleich zu platzen, bei dem Gefühl das Minho und ich gerade Händchen halten.
Ich starrte in den Himmel. Ich sah kurz eine Sternschnuppe vorbeiziehen und blieb Augenblicklich stehen. Ich löste meine Hand aus Minhos Hand und machte schnell meine Augen zu, dabei verschränkte ich meine eigenen Hände miteinander. Ich wünschte mir was. Es war bestimmt dumm von mir zu glauben das mein Wunsch in Erfüllung gehen könnte, doch ich hoffte es.
"Jisung?" Unterbrach mich eine lachende Stimme und ich machte langsam meine Augen auf um in die schönsten Augen die ich je gesehen hatte zu schauen. Warum fühle ich mich gerade so komisch? Ich bewunderte Minho schon lange im Stillen, aber ich würde nie sagen das ich das tue da ich ihn liebe. Doch jetzt gerade, in diesem Moment, fühlte ich etwas, was ich sonst nie gefühlt hatte.
"Lass uns weiter..." unterbrach Minho die Stille zwischen uns und kam wieder näher. Er nahm meine Hand wieder in seine und ging voraus. Sofort bekam ich wieder ein Kribbeln im Bauch. Während wir weiterhin durch die Straße gingen brach Minho die angenehme Stille ab. "Wie geht's dir?" Kam es von ihm. Wie geht's mir denn? Gerade einfach Scheiße.
"Gut..mir geht's gut." Antwortete ich ihm hoffentlich glaubwürdig. Er blieb stehen und wollte gerade zum sprechen ansetzen, da wurde er unterbrochen. Und darüber war ich sehr froh. "JISUNG!!!" Minho und ich drehten uns um. Sofort kamen uns 6 Jungs stürmisch entgegen. Felix umarmte mich sofort, danach folgten Seungmin, Hyunjin und die anderen. "Was rennst du denn Weg und bereitest uns so eine Panik?" Felix schlug mich gegen meine Schulter und ich zischte sofort Schmerzerfüllt auf. "Oh Tut mir leid" Felix strich entschuldigend über die Stelle. "Gehts dir gut? Tut dir noch was weh? Hast du deinen Vater gesehen?! Was-" Felix wurde von Chan unterbroche. "Felix calm down..Da wir Jisung wiedergefunden haben, auch wenn Minho uns nicht Bescheid gesagt hat.." Chan sah Minho kurz vorwurfsvoll an. "...Können wir dann ja jetzt zu Felix gehen und dort weiter reden, es ist schon spät." Alle nickten und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Ich war froh das mich keiner auf dem Weg wegen der Sache ansprach. Ich konnte jetzt wirklich nicht mit den darüber reden. Meine Freunde redeten durcheinander wirres Zeug, warscheinlich da sie sonst nicht wussten wie sie mit dieser Situation sonst umgehen sollten. Ich ging still hinter ihnen her. Ich wurde zum glück erstmal in ruhe gelassen von ihnen, und konnte somit etwas nachdenken. Felix prüfte aber ab und zu ob ich noch hinter ihnen war.
An Felix Haus angekommen ließ er uns rein. "Meine Mutter ist gestern spontan nochmal zu meiner Tante gefahren weswegen wir alleine sind. Apropro..." Felix sah die anderen, ausgeschlossen von mir an. ".. wenn ihr anderen nicht mehr so spät nach Hause gehen wollt könnt ihr hier auch mit übernachten." Die anderen stimmten zu. Wir gingen alle in das Wohnzimmer und alle ließen sich auf die Couch fallen, außer ich. "F-Felix?" Alle Augen waren auf mich gerichtet. "Ja?" "Kann ich vielleicht duschen gehen? " Fragte ich den Blondhaarigen. "Ja natürlich. Ich suche dir eben was zum anziehen raus und den erste Hilfe Kasten für deine Wunden ok?...Minho?" "Hm?" Der angesprochene hatte seinen Blick stehts aufs Handy gerichtet. "Kannst du Jisung eben alles zeigen? Also wo die Handtücher liegen und all das?" Fragte Felix Minho mit einem Grinsen im Gesicht. "Warum ich?" Fragte der Braunhaarige ihn nun unerfreut und genervt. Dieser Ton in seinem Satz tat irgendwie weh. Gerade wollte Felix Minho anschnauzen da unterbrach ich ihn. "Ich kann das auch alleine m-machen" Somit ging ich durch den Flur um das Badezimmer zu suchen. An einer Tür angekommen machte ich sie auf um einen kurzen Blick reinzuwefen. Es war das Badezimmer. Ich schaltete das Licht an und schließte die Tür. Ich schaute in ein paar Schränke bis ich letztendlich Handtücher fand. Ich legte das Handtüch auf den geschlossenen Klo Deckel und zog mir meinen Hoodie über den Kopf. Ich machte das Wasser an und stieg wenige Sekunden später in die Dusche. Das heiße Wasser prasselte auf meine Wunden. Ich hatte ein paar Blaue Flecke an meinem Bauch und mein Gesicht schien auch Schrammen ab bekommen zu haben, denn das heiße Wasser tat im Gesicht weh.
Die Schmerzen hörten auf und ich fing gerade wirklich an mich zu entspannen. Die Wärme tat nach einer Weile wirklich gut. Meine Gedanken schweiften wieder zu meinem Vater: 'wie es ihm wohi gerade geht?..Wo ist er?' Ich dachte noch eine Weile nach, bis ich dann das Wasser ausmachte und langsam aus der Dusche trat.
Ich wickelte mich in das Handtuch. Und schaute nach Links und Rechts. Gerade wollte ich nach Felix rufen, da wurde schon an die Tür geklopft. Ich machte sie langsam auf. Ich hatte mich hinter der Tür versteckt so das man nur meinen nassen Kopf sehen konnte. "Hier" Minho drückte mir ein paar Klamotten und einen Verbandskasten in die Hand und ging monoton weg. Ich zog mich an. Es waren meine Klamotten. Warscheinlich die, die Felix eingepackt hatte. Ich versorgte meine Wunden und föhnte mir noch kurz meine Haare. Ich schaute in den Spiegel. 'So hässlich, schäm dich Jisung. Du hast die ganzen Wunden verdient.' Ich konnte meinen Kopf nicht abhalten so zu denken. Es passierte einfach.
Ich seufzte kurz und ging aus dem Badezimmer raus. Ich ging den Langen Flur bis ins Wohnzimmer entlang. Angekommen waren alle Blicke auf mich gerichtet. "Jisung komm her" Felix zeigte auf eine freie Sitzfläche neben sich auf der Couch. Ich ließ mich neben Felix nieder. Noch immer waren alle Blicke auf mich gerichtet. Ich fühlte mich wie ein Tier in einem Zoo. Unwohl.
"Jisung..." Fing Chan langsam an. "...Erzähl uns alles." Er sah mich behutsam an.
'Erzähl uns alles' wollten sie denn wirklich alles wissen?
"I-ihr wollte wirklich alles wissen?" Fragte ich daraufhin unsicher alle. Sie alle nickten besorgt.
"Also gut.."
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lee<3
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𝐶𝑜𝑙𝑑 𝑑𝑎𝑦𝑠.
FanfictionEs war eine Kalte Nacht. Und trotzdem sitze ich hier. Draußen. Alleine. Und weiß nicht wohin.. - - - - - - - - - - - - - - - - - - trigger warnung ⚠ -minsung lee<3