Kapitel 27

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Triggerwarnung: suicide
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Ich erstarrte. Ich weiß nicht wie lange ich aufs Handy sah und mir durch und durch die Nachricht durchließ, aber mein Herz brach nun komplett. Ich hatte immer ein kleines Fünkchen Hoffnung in meinem Körper und Herz gehabt, dass Minho mich vielleicht auch mögen würde weil mein Gott, wir hatten rumgemacht und uns Geküsst!! Aber. Das war alles wohl einfach Wunschdenken.

Chat:

No name, but Chanbin is weird

Hyunjin: ... ich hab mitbekommen wie sie zusammengekommen sind, jedenfalls hab ich das mitbekommen wo sie sich geküsst haben. Danach bin ich gegangen:DD Viel Glück euch!

Seungmin: Mensch Minho du wilder, hast dir einen Typen aufgerissen:P

Chan: Minho? Ist das wahr..?

Chanbin: Alter Minho?

Minho: Hyunjin... du hast 3 Minuten, Pack deine Sachen und zieh am besten in ein anderes Land. Ich steh in 3 Minuten vor deiner Tür.

Noch immer starrte ich auf die Nachrichten. Mein Herz war gebrochen. ‚Aber warum? Was hättest du denn gedacht? Das er dich liebt? Pah, das hast du dir wohl erhofft.'

Gerade als ich mein Handy ausmachen wollte, hörte ich es klingeln. Minho. Ich starrte auf den Namen der sich vor mir gezeigt wurde. Soll ich annehmen? Nein. Doch. Und dann hörte das Klingeln auf. Ich seufzte auf. Und dann wieder, das Klingeln. Ich nahm an. Ich sagte nichts. Ich hörte das Atmen an der anderen Leitung. „Jisung..-"
„Ich wünsche euch das beste Glück der Welt." Somit legte ich auf. Egal wie dumm das war, ich konnte gerade einfach seine Stimme nicht hören. Mein Herz konnte das nicht ertragen. ‚Du benimmst dich wie ein 10 Jähriges Mädchen was gerade erst frisch verliebt ist. Werd erwachsen.' Ich starrte auf mein Handy. Es klingelte wieder und unzählige Nachrichten kamen von der Gruppe auf. Ich machte mein Handy aus. Mir tat alles weh, und nun auch mein Herz. Es fühlte sich nun so an als hätte ich alles, aber auch wirklich alles verloren. Minho war unbewusst, einer der größten glücke meines Lebens gewesen.. und nun? Das.

5:38Uhr. Ich weinte... schon wieder.. Ich weinte schon die ganze Nacht. Mein Magen knurrte, doch ich wollte nicht aufstehen. Ich könnte mir gerade selber eine reinhauen, wie dumm und erbärmlich ich bin, ich liege hier, weine einem Jungen hinterher und beantworte nicht seine Anrufe und Nachrichten. ‚Du bist ein Feigling und dazu noch eine dramaqueen. Find dich einfach damit ab das er dich nie liebte.' Autsch. Die Wahrheit tut weh.

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07:06Uhr. Mir war nicht danach in die Schule zu gehen. Ich wollte nicht. Mir war schlecht und mir tat noch immer alles weh. Und zu meinem Glück, was ich besaß war der Verband durchblutet. Ich hatte kaum Schlaf abbekommen und war einfach tot. Ich wünschte ich wäre das.

Ich stand auf, machte mich fertig und ging in die Küche. Ich staunte nicht schlecht als ich sah dass wir Cornflakes hier stehen hatten. Ich aß etwas und nahm schon meinen Rücksack, mein Handy, zog meine Schuhe an, nahm alles wichtige mit und ging durch die Tür. Ich ging mit langsamen Schritten zur Schule. Ich schaute nach hinten. Felix kam gerade angerannt. „Jisung gehts dir gut??" „J-Ja mir gehts gut."
„Hat dein Vater irgendwas gesagt oder gemacht??" Ich schüttelte mit dem Kopf. Lüge.

„Ich kann's nicht glauben... also das mit Minho und San..wie geht es dir dabei?" „huh? I-ich? Mir doch egal, s-soll er machen was er will." Schon wieder eine Lüge. Bei diesen Worten tat mir alles weh. Mein Hals brannte. Hatte ich wirklich diese Worte gesagt? Als wäre es mir egal? „Naja ich dachte weil.. naja wie sag ich das am besten.. zwischen euch sah und spürte man immer so eine Spannung weißt du..aber so in verliebte Art."
„D-da hast du dich wohl versehen.."
„Hm scheint so.." antwortete Felix.

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An der Schule angekommen gingen wir den Flur entlang zu unseren Spinden. „Jisung? Guck mal da vorne, ich denke es ist wahr.." Ich drehte mich um und wollte direkt nach Hause. Minho und San. Sie beide standen da und hielten Händchen. Minho's Blick flog von Sans Augen zu meinen und ich brach den kurzen aber dennoch lange anfühlenden Blickkontakt ab. Wie oft will mein Herz denn noch brechen? ‚So lange bis du am Boden zerstört bist.'
„Lass uns gehen." Meinte Felix und zog mich mit sich. Kurz zischte ich auf. Mein Arm. Felix sah kurz verwundert zu mir, packte etwas weiter runter am Arm und zog mich von da an mit. Wir gingen an Minho und San vorbei, das fühlte sich wie in Zeitlupe in den altbekannten Filmen an, aber desto langsamer es sich abspielte, desto langsamer und schmerzhafter brach mein Herz. Wann habe ich angefangen so zu fühlen? Schon früh. Schon immer. Noch nie.

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Es klingelte nach zwei Stunden Deutsch zur Pause. Mir war nicht nach Pause. Ich wurde immer nervöser und ängstlicher. Ich wollte die beiden nicht zusammen sehen. Freu dich für ihn Jisung. Ich will ja. Aber es geht nicht.

„Lets gooo~~" Meinte Hyunjin und Hüpfte freudig auf und ab. Ich atmete langsam ein und aus, denn mit jedem Schritt denen wir der Cafeteria näher kamen, klopfte und brach mein Herz gleichzeitig. Angekommen sahen wir uns kurz um und gingen dann zu dem Tisch an denen wir Chan, Changbin und Jeongin sahen.

„..Sind die beiden wirklich erst seit gestern zusammen?" Fragte Seungmin und Chanbin nickte zögernd. „Scheint so, wir wusste auch davon nichts... das kam selber sehr überraschend.." Chanbin guckte kurz Chan und Felix an, nachdem er als letztes einen kurzen Blick zu mir wendete. „Wo sind die beiden überhaupt??" Fragte Jeongin und schaute sich um, genauso wie die anderen, außer ich. Ich will es nicht sehen. ‚Musst du aber bald'.

Der Schultag verlief ruhig, Minho und San sah man nirgendwo, was mich aber recht ruhiger machte. Zum Glück. Ich ging gerade die Straße alleine runter, da Felix von seiner Mama wegen einem Arzt Termin abgeholt wurde, da sah ich sie. Minho und San. Sie saßen auf der Bank. Gerade als San mich wohl bemerkte, legte er eine Hand um Minho's Kinn, zog ihn zu ihm und Küsste ihn. Jetzt war's vorbei. Ich hatte kein Herz mehr. Es war entgültig kaputt. Ich erstarrte, packte mich aber dennoch schnell und lief an ihnen vorbei. Ich hörte noch wie jemand etwas rufte, aber ich hörte nicht hin. Ich rannte und rannte. Ich ließ meine Frust raus. Ich konnte das nicht mehr. Die einzige Person von der ich im inneren gehofft hatte dass sie mich liebt. Das mich wenigstens einer liebt. Küsste gerade einen anderen jungen. Vor mir. Ich rannte weiter. Meine Augen füllten sich mit Tränen. ‚Du benimmst dich wie ein Kind. Er hat nie dir gehört. Er hat dich nie geliebt. Niemand hat dich je geliebt. Sieh's ein. Du bist alleine. Du hast nur mich.' „HÖR AUF!!" schrie ich zu mir selbst. Ich dachte diese Dinge nicht. Oder doch? Ich will einfach das es aufhört. Alles.

Nach einer Zeit kam ich an. Wo wich war? Keine Ahnung. Ich bin einfach gerannt. Ohne Ziel. Und nun stand ich hier. Auf einer Brücke. Ich ging langsam weiter, und sah dort eine Bank. Ich setzte mich hin und starrte auf den wunderschönen See vor mir. Die Sonne fing an langsam aber sicher unterzugehen und ich seufzte. Aber aus einem Seufzen, wurden Tränen. Ich weinte wieder. Ich bin einfach lächerlich. ‚Ja das bist du.'

Ich weiß nicht wie lange ich hier schon saß und einfach ins nichts schaute. Die Sonne war schon längst untergegangen und es wurde langsam Kalt. Aufstehen? Kam mir garnicht in den Sinn. Ich hatte angst. Ich konnte nicht nochmal mit Schlägen leben. Ich war Kaputt. Überall. Meine Arme. Mein Kopf. Mein Körper. Mein Herz. Alles kaputt. Und keiner wird es je reparieren können.

Sollte ich es einfach beenden? ‚Ja, du würdest niemanden mehr auf die Nerven gehen. Geh einfach. Niemanden würde es auffallen und das weißt du selber Jisung. Tu das auf das wir beide seit so Langem gewartet haben.' Ich stand auf. Ich konnte mich nicht wehren. Meine Beinen bewegten sich wie von selbst. Ich stand vor der Brücke und schaute vom Geländer nach unten. Es war hoch. Der See glitzerte schön im Mondlicht und Ich lächelte leicht. „Mama, ich hab so lange durchgehalten. Ich kann einfach nicht mehr verstehst du? Alle tun mir weh. Ich hab es verdient, ich weiß. Das ist mein Karma, aber Karma verschwindet doch irgendwann oder? Entweder beendet man es selbst, oder man wartet bis es aufhört und verdient bis zum Ende seine Strafe. Aber ich kann nicht mehr warten Mama. Es nimmt kein ende. Es tut alles weh. Bald sehe ich dich wieder. Und dann malen wir wieder Bilder.. wie früher okay? Das wird toll." Ich weinte. Wie immer.

Ich schaute runter. Bald ist alles vorbei.
Ich lächelte. ‚Ja bald haben wir es geschafft.'

Ich schloss meine Augen. Ein Kribbeln fuhr durch meinen Körper.

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lee<3

𝐶𝑜𝑙𝑑 𝑑𝑎𝑦𝑠.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt