Kapitel 16.

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"Also gut..."
Alle Augen waren stehts neugierig auf mich gerichtet. Ich brauchte erstmal ein paar Anläufe bis ich richtig zum Reden ansetzen konnte. "..E-es war vor ungefähr 7 Jahren, ich war dort ungefähr 9 Jahre alt und wollte mit meinen f-früheren Freunden etwas rausgehen und Fußball spielen. Meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt Psychisch Krank. S-sie litt an Schizophrenie.." Ich musste kurz meine Worte verarbeiten. Ich sah auf den Boden. Ich spürte die Blicke von den anderen, aber blendete diese aus damit ich mich besser konzentrieren kann.

Felix rutschte zu mir und legte eine Hand auf meine Schulter. Warscheinlich wollte er mir somit die Situation leichter machen. "..S-sie bildete sich jeden Tag Sachen ein, lebte in ihrer eigenen Phantasie Welt und konnte nicht alleine ohne Hilfe Leben. Sie brauchte unsere Hilfe. Sie litt auch unter Angstzustände und Sch-schlafparalysen. Es war e-eine harte Zeit für mich und meinem Vater... Ich war ja auch schließlich erst 9 und w-wusste nicht genau was das alles für Krankheiten genau waren. Weswegen...ich es manchmal einfach auf die leichte Schulter nahm.." Ich schluckte. Felix bekam nun ein paar Tränen in seinen Augen. Alles war still. Sie hörten mir genau zu. "...e-eines Tages dann war ich mit meiner Mutter alleine..-" "Jisung... Du musst nicht weiter erzählen wenn du nicht kannst!" Unterbrach mich Felix sanft. Ich merkte garnicht wie mir ein paar Tränen die Wange runterfliefen. Ich sah kurz zu Minho. Sein Blick war Besorgt aber auch überfordert.

"N-nein ich schulde euch eine e-erklärung.." Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen. "..Jedenfalls wa-waren meine Mutter und ich eines Tages alleine Zuhause. Mein Vater war a-arbeiten. Meine Mutter lag in ihrem Bett und war am s-schlafen. Ich malte gerade was in mein Malbuch bis es klingelte. Ich ging an die Tür und dort standen dann meine 6 Freunde. S-sie fragten mich ob ich mit ihnen Fußball spielen gehen will. I-ich war 9 und sagte zu." Nun fing ich wirklich an zu weinen. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Sofort wurde ich in zwei Arme gezogen. Es waren nicht Felixs Arme. Sondern Minhos. Ich schmiegte mich kurz an ihn. Körperkontakt hin oder her. Gerade brauchte ich eine Umarmung. "Psst.." Minho sah Hilfe suchend die anderen an. Ich riss mich nochmal zusammen. "S-sorry... Ehm..A-also nachdem ich mit den anderen Rausging und später vor unserem Haus stand, sah ich überall Kra-Krankenwagen und Viele Rettungsanitäter. Türen wurden zugeknallt, andere wurden zu geschoben, man hörte von überall Geräusche. Viele Nachbarn standen v-vor unserem Haus. Ich ging langsam auf unser Haus zu, da sah ich meinen Vater. Auf den B-boden liegen. W-weinen und schreien. M-meine Mutter..." Ich konnte den nächsten Satz nicht aussprechen. Ich fühlte mich so schwach. "...Sie i-ist mit ihrem Psychisch Kranken Zustand, d-die Treppe runtergefallen und falsch mit den Kopf aufgekommen... S-die ist gestorben." Nun war es raus. Ich weinte. Ich weinte mir meine Organe aus. Ich konnte nicht mehr. Ich wurde wieder in zwei starke Arme gezogen. "I-ich bin schuld an ihrem T-tot, wenn ich n-nicht gegange-" "Jisung stop..." Minho nahm seine Finger an mein Kinn und hielt meinen Kopf nach oben, damit ich in seine Augen schauen konnte. "..Du bist an nichts schuld! Es war ein Unfall. Niemand hätte das voraussehen können. Du warst fucking 9! Du warst ein Kind." Er sprach zuende. Ich sah in mit geschwollenen Augen an. Hat Minho gerade nette Worte gesagt? "N-nein ich bin schuld, me-mein Vater sagt ich bin schuld. Er sagt es mir fast jeden Tag, versteht ihr?!" Meine Stimme wurde unbewusst lauter. Ich wollte nicht so laut sein, aber es gingen einfach alle Gefühle mit mir durch. "Jisung Das tut uns so leid..." Brach Chan die Stille nach meinen Lauten Worten nun. Jeongin fing an zu weinen und umarmte mich. Danach kamen die anderen dazu.

Jetzt. Genau jetzt. Fühlte ich mich etwas geliebt. Und das von meinen Freunden! Wow das ich das mal sagen würde.

Ich weinte noch immer etwas.
"Alles wird gut Jisung du hast nun uns!", meinte Chanbin. Jetzt war es ruhig. Keiner sagte mehr was. Man hörte nur noch schlurzende Geräusche von mir und Jeongin. Felix brach die Stille. "S-sollen wir einen Film schauen? Dann können wir uns etwas ablenken von das was heute alles passiert war.", schlug Felix nun vor und alle stimmten zu. Ich ließ mich mit allen anderen, außer mit Minho auf die Couch fallen. Es wusste keiner was sie sagen sollten.

Irgendwann dann brach Felix die Stille."Minho wo bleibst du?!!?" Schrie Felix durchs Haus. "Chill deine Sommersprossen Brownie Boy. Ich war auf Klo." Antwortete Minho ihm genervt. "Wo soll ich sitzen?" Die Couch war voll mit den anderen. "H-hier ist platz" murmelte ich leise. Ich zeigte auf einen Freien Platz abseits. Ich rutschte etwas zur Zeiten, näher an Felix ran, und Minho setzte sich neben mich hin.

Ich fühlte mich wirklich etwas besser es allen erzählt zu haben. Sie nahmen es echt toll auf. Ich hatte die Geschichte mit meiner Mutter noch nie jemanden erzählt, deswegen bin ich so froh das sie nicht schlimm von mir denken. Aber gerade wollte ich erstmal nicht länger darüber nachdenken.

Felix machte den Film an und Ich versuchte mich etwas abzulenken. Ich wollte mich gerade etwas weiter abseits setzten, da der Sommersprossige Junge, der in Chanbins Armen lag, sich breit machte. Während ich etwas rutschte stieß ich gegen Minho. "Sorry" entschuldigte ich mich. Er sah mich an. Seine dunkelbraunen Augen zogen mich in seinen Bann. Ich erinnerte mich an alles was wir erlebt haben. Wie warm seine Umarmungen waren oder wie das wunderschöne Gefühl war als seine Lippen an meinem Hals hingen~ Jisung Stop! Ich wollte mich wieder auf den Film konzentrieren.

Der Film war echt spannend. Doch irgendwann war ich kurz davor einzuschlafen. Ich war echt fertig von diesem Tag und lehnte mich an Felix Schulter. Ich schloss meine Augen. Plötzlich wurde mein Kopf unangenehm aber sanft von seiner Schulter runtergenommen und ich landete auf einer anderen Schulter auf der anderen seite. Mir machte es nichts aus, da ich zu müde war um noch etwas wahrzunehmen.

"AHHH WAS IST DAS. LEUTE SEHT IHR DAS?!?!?" Weckte mich eine laute und überraschte Stimme. "mmh~ schrei nich so" murmelte ich und versuchte mich wieder schlafen zu legen. Ich spürte plötzlich zwei starke Arme die sich an meine Hüfte fest hielten. Mein Kopf bewegte sich leicht auf und ab. Es fühlte sich so an als würde jemand atmen. "Felix sei leise. Du weckst ihn auf!" Felix? Was macht Felix hier? Plötzlich streichelte eine Hand sanft durch meine Haare. Ich machte leicht meine Augen auf und hob meinen Kopf etwas an. Sofort starrte ich in zwei Braunen Augen. Die von Minho. Ich sah zu mir runter. Ein Bein von mir war um Minhos Unterleib gelegt und eine Hand war auf seine Brust gelegt. Ich kuschelte gerade mit ihm.

Sofort sprang ich auf, bereute dies aber sofort da ich wieder ins Bett fiel. Schon wieder dieses Schwindelgefühl. "Vorsicht." lachte Minho leicht. ".Auch mal wach" Minho lachte noch immer. "S-sorry, das ich ehm-"
"Alles okay, nicht schlimm. Komm Chan hat Frühstück gemacht." Minho stand auf, packte meine Hüfte und mich zur Tür zu drehen und ging mit mir in die Küche. Ich bekam wieder ein komisches Kribbeln in mein Bauch. "Na ihr Turteltäubchen? Wie habt ihr geschlafen zusammen?~" Fragte Hyunjin nun in einen sehr komischen Unterton. Minho schlug ihn hinter den Kopf und setzte sich auf einen der Stühle. Ich merkte wie das Blut in meine Wangen schoss und ich etwas rot wurde. Ich ging langsam, peinlich berührt, auch zu den Stühlen und setzte mich hin.

"Ihr saht so süß aus wie ihr da zusammen geschlafen habt-" Schwärmte Hyunjin. Mir war das gerade echt unangenehm. "Hyunjin. Lass sie jetzt mal in Ruhe und iss dein Pancake." Seungmin unterbrach ihn genervt und Jeongin stopfte Hyunjin ein Pancake in den Mund. Daraufhin schlugen Er und Seungmin sich in die Hände.

Das Frühstück verlief sehr ruhig. Niemand sprach erstmal von gestern. Bis Felix später das Thema anfing nachdem wir alle auf der Couch saßen. "Jisung, wenn du willst kannst du erstmal hier bei mir Wohnen." Meinte Felix. "Nein danke, ich gehe nach Hause. I-ich kann meinen Vater nicht alleine lassen und möchte euch keine Umstände machen!" Antwortete ich ihm. "NEIN JISUNG! Du machst keine Umstände und Ich kann doch nicht mit ansehen wie du täglich geschlagen wirst! Wir müssen das der Polizei oder dem Jugendamt mitteilen." Entgegnete mir Felix nun geschockt, nach meiner Antwort. "Das geht nicht! Das hört sich jetzt komisch an a-aber mein Vater ist der einzige den ich noch habe. Er ist mir trotzdem noch immer wichtig. Er war ja nicht immer so.." Meine Stimme wurde nun etwas leiser und trauriger. "Lasst uns ein Kompromiss machen, Jisung du wohnst jetzt erst etwas bei Felix und später gucken wir weiter okay? Wir können dich echt nicht mehr in das Haus gehen lassen." Versuchte Chan nun zu eine Lösung zu finden. Ich nickte etwas zögernd und stimmte somit zu.

Es ist bestimmt besser wenn ich erstmal getrennt von meinem Vater lebe.

"Zur Not, wenn Felix kein Bock mehr auf dich hat, kannst du gerne zu mir kommen~" Meinte Minho nun zu mir.

Alle, inklusive mir sahen ihn mit verwunderten Augen an. Mir wurde sofort überall warm.

"Chanbin gib mir doch jetzt mal meine 5 Eurooooo, es ist doch alles so offensichtlichhh~" Quengelte Felix rum. Warum 5 Euro?..

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lee<3

𝐶𝑜𝑙𝑑 𝑑𝑎𝑦𝑠.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt