Kapitel 24

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„Jisung?" langsam nickte ich. „Also stimmt das?" wieder nickte ich zögerlich. „Erzähl mir was genau tut er? Wie hat das angefangen? Erzähl mir alles, ich werde dir helfen." Diesmal guckte ich auf. Jemand möchte helfen? Mir? Wirklich? Ich sah ihn ungläubig an. „Ist es ok wenn Minho hier bleibt oder soll er lieber gehen Jisung?" Fragte Herr Wang mich, ich schaute zu Minho. Er sah mich an, ich war kurz davor mich in seinen dunkelbraunen Augen zu verlieren und an den Kuss zu denken, bis ich zur Realität kam. Ich benehme mich wie ein 8 Jahre alt verliebtes Mädchen. Aber ich bin garnicht verliebt. Gerade als meine Gedanken sich streiten wollten hörte ich wie Herr Wang hustete, so als würde er auf eine Antwort warten.

„E-Er kann bleiben." Warum sage ich das? Keine Ahnung. Ich möchte nicht alleine sein. Das bist du aber schon immer gewesen Jisung. Du bist daran gewöhnt. Herr Wang setzte sich auf eines der Betten und ich, gefolgt von Minho setzten uns gegenüber von Herr Wang. Minho saß etwas hinter mir. „Erzähl mir alles Jisung." Ich schnappte nach Luft. Sollte ich es echt sagen? Würde alles besser werden? Nein wird es nicht. Doch wird es. Wo soll ich anfangen? Ich hatte alles immer für mich behalten, aber seitdem Felix mit dem Rest gekommen ist, ist alles anders. Werde ich mutiger? Werde ich verrückt? Bin ich dumm? Warum tue ich das? Denke ich wirklich das es mir helfen würde? Vielleicht. Was ist wenn alles schlimmer wird?

„Yooohh~ määnn gehts dir bess-„ Changbin hörte Augenblick auf zu reden und blieb vor der Tür stehen, gefolgt von den 5 anderen Personen. „Herr Seo was fällt ihnen ein einfach hier in das Zimmer reinzuplatzen?" Alle waren augenblicklich ruhig. „Sorry" Meinte Changbin und trat langsam mit den anderen ins Zimmer rein. „Jisung gehts dir besser?" Felix kam zu mir und hockte sich vor mich. Ich nickte. „Da sie alle ja hier sind- Jeongin? Was machen sie denn hier?" Herr Wang schaute verblüfft aber auch zornig den jüngeren an der neben Hyunjin stand. Wir alle schwiegen. „Ist ja auch erstmal egal.. Darüber sprechen wir später. Jisung.." Ich schaute Herr Wang an. Mir war sofort komisch im Bauch. „..Macht es dir was aus wenn die anderen hier sind oder soll ich sie rausschicken?" Ich schüttelte mit dem Kopf. „Sie können bleiben." Wenn Herr Wang es wissen sollte dann können es die anderen auch jetzt wissen. Ich möchte dass das alles endet. Und heute ist dieser Tag. Ich hoffe ich werde es nicht bereuen.

„E-es hat alles ungefähr v-vor ungefähr 4 Jahren angefangen, Baekhyun und Ich waren viele Jahre über B-beste Freunde gewesen. An einem Tag hatte ich ihm etwas erzählt was er n-nicht akzeptieren und verstehen wollte. S-somit hatten wir irgendwann keinen Kontakt mehr und hielten uns voneinander fern. Irgendwann hat er die Stadt und die Schule v-verlassen ohne etwas zu sagen. Ein Jahr darauf hatte ich auch mit meinem V-Vater die Stadt verlassen, weil wir es in unserem alten H-Haus nicht mehr ausgehalten haben..." Alle hörten zu. Herr Wang sah mich gespannt an. Felix und die anderen teilten sich einen Blick. Ich spürte das. Ich schnappte nochmal nach Luft. Jetzt gibts kein Zurück mehr Jisung. Jetzt musst du alles sagen. „..Ich bin auf diese Schule gekommen. Man hat mich nicht b-beachtet was ich gut so fand. Einmal saß ich in der C-Cafeteria und saß dort meine Pausen zeit ab, bis ich Baekhyun mit seinen Freunden sah. W-wir teilten einen Blickkontakt und ich war überrascht ihn hier zu sehen, er kam dann zu mir und fragte was ich hier machen würde und v-versuchte ein Gespräch aufzubauen. Ich hingegen ging nicht drauf ein, denn bevor er in eine andere Stadt zog und wir mehr Kontakt verloren als wir eigentlich schon v-verloren hatten, hat er mich wegen der Sache die ich ihn anvertraut habe schon geärgert und r-runtergemacht, weswegen ich nicht mit ihm reden wollte.." Ich stoppte. Es war ruhig. Jeder hörte zu, und es machte mich nervös. Ich fummelte an den Ärmeln von meinem Hoodie rum. „..jedenfalls hat er dann öfter wieder angefangen mir b-blöde Sprüche zu zurufen, schlimme Sachen über mich zu verbreiten, mich zusammenzuschlagen seis in oder außerhalb der Schule, mich einfach zu sagen zu m-mobben. Später kam es dann auch dazu das er mich e-erpresst hat, er meinte dass er jedem mein Geheimnis, das was ich ihm vor Jahren anvertraut habe, erzählt wenn ich nicht seine H-Hausaufgaben oder andere Aufgabe für ihn erledige und m-meinte dass wenn er mein g-Geheimnis jeden erzählt, mich dann auch alle so behandeln wie er es tut.. somit hab ich alles geheim gehalten. Er hat sich letztens auch an m-mir vergriffen.." Ich seufzte. Es war raus. Ich fühlte mich etwas besser. Nicht ganz, aber besser als zuvor. Es war noch immer ruhig. Ich schaute mit dem Blick nach unten auf meine Hände. War es doch eine scheiß Idee es allen zu sagen? Ja. Jisung du bist so dumm. Ich hasse mich. Warum bin ich so. Warum. Du hättest es lassen sollen. „Wow Jisung.. das schockt mich jetzt gerade wirklich.." ich sah nach oben. Herr Wang setzte erneut zum Reden an. „..Ich werde und muss das alles mit dem Schuleiter besprechen. Genauso werden wir die Sache mit Baekhyun, seinen Freunden und dir nochmal besprechen.. ich danke dir wirklich dass du das mir anvertraut hast und ich werde, sowie das andere Lehrerpersonal, einspringen wenn wir irgendwie sehen wenn Baekhyun und die anderen dich auf irgendeiner Weise belästigen. Wenn Baekhyun oder andere Schüler etwas noch machen dann streue dich nicht zu mir zu kommen okay? Wir werden die Sache klären sobald wir wieder in der Schule sind." Ich nickte und bedankte mich. Herr Wang stand auf und ging aus dem Zimmer.

Felix sprang auf und umarmte mich sofort. Körperkontakt. „Ich wusste ja nicht dass das alles so schlimm ist, es tut mir leid." Felix fing leicht an zu weinen. Was tat ihm leid? Ihm muss nichts leid tun. „Alles gut." Die anderen kamen auch zu der Umarmung hinzu. Außer Minho. Er schaute auf den Boden.

„Ich denke wir sollten jetzt mal gehen, es war ein langer Tag und wir sollten schlafen gehen." Somit gingen die anderen, ausgeblieben von Seungmin, Felix und Hyunjin aus dem Zimmer.

03:45 und ich konnte wieder nicht schlafen. Würde sich wirklich alles ändern? Oder doch nicht? Wird alles schlimmer oder besser? Und was ist mit meinen Gefühlen?

Ich stand vom Bett auf und ging wieder nach draußen auf den Hof um mich auf die Bank zu setzten. Ich schaute in den Himmel. Die Sterne standen schön am Himmel. Ich liebte schon immer den Mond und heute schien er besonders schön.
„Mama.. wie war dein Tag? Ich hoffe er war schön. Weißt du.. ich hab heute alles rausgelassen, zwar nicht alles, aber schonmal mehr als ich jemals geglaubt habe zu erzählen, ob es eine gute Idee oder eine n-nicht so gute Idee war weiß ich nicht. Ich hoffe dass-„ Ich wurde durch ein Geräusch unterbrochen. Ich schaute mich um. Nichts.

Ich wollte gerade wieder zum Reden ansetzten als sich jemand neben mich setzte. Ich drehte mich ruckartig zu der Person und erstarrte. Mein Herz pochte langsamer und ich bekam augenblicklich Schweißausbrüche. Mir wurde komisch.

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lee<3

𝐶𝑜𝑙𝑑 𝑑𝑎𝑦𝑠.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt