Kapitel 24 - Nur ein Alptraum?

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Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, blickte ich mit verschwommener Sicht auf eine kahle weiße Wand. Das Licht in dem Raum war gedimmt, doch aufgrund unterschiedlicher technischer Geräte wurde er trotzdem vollständig erhellt.

Mein Kopf brummte wahnsinnig, tat jedoch nicht wirklich weh. Es fühlte sich so an als hätte ich eine ganze Flasche Vodka auf Ex getrunken und ich wäre noch total im Rausch.

Langsam setzte ich mich in dem Bett auf und versuchte mich zu orientieren wo ich eigentlich war. Jeder Blick von mir war wie in Zeitlupe, ich war kaum in der Lage irgendetwas zu fixieren.

Ich umfasste die brummende Stelle an meinem Kopf und fühlte nichts außer weichem Verband. Dass ich in einem Krankenhaus war, begriff ich dann doch schnell. Aber in welcher Stadt? Das letzte Mal bei Bewusstsein war ich in Washington...

Der bloße Gedanke an die Ereignisse in diesem Monument jagte mir einen Haufen Angst ein. Dieses Gefühl wie ich einfach fiel und fiel, diese Panik die mir bis in die Knochen ging und diese Machtlosigkeit, dass ich in dem Moment nichts tun konnte.

Das EKG neben mir schlug wilde Haken und ließ schnelle Geräusche in Form eines Piepen ertönen. Mein Herz raste, ich spürte es bis in den Hals hinauf. Die Lungen verengten sich und ließen keinen Platz zum Atmen übrig.

Okay Kat, jetzt bleib ganz ruhig. Du lebst und es gibt keinen Grund zur Panik. Es ist alles vorbei, du bist hier in Sicherheit (glaube ich) und du kannst dich entspannen.

Doch diese beruhigenden Worte in meinem Kopf lösten keine Reaktion aus. Mein Herz rannte weiterhin unaufhaltsam und die Panikattacke nahm ihren Lauf.

Die Tür wurde aufgeschlagen und ein bekanntes Gesicht betrat den Raum. Seine blauen Augen waren voller Sorgen und weiteten sich noch ein Stück mehr, als er mir in das Gesicht sah. „Scheiße, Kat.", keuchte er und rannte um das Krankenhausbett.

Noah umfasste meine mit Kabeln geschmückte Hand und drückte sie leicht zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich Tränen in meinen Augen gebildet hatten. Doch diese flossen gerade unaufhaltsam meine Wangen entlang.

„No- Noah.", stotterte ich, mein Blick traf den seinen. Mein bester Freund schüttelte leicht den Kopf, bevor er seinen Arm schützend um mich legte und mich zu sich heran zog.

„Alles gut, ich bin da. Du brauchst nicht zu weinen." Sein Geflüster beruhigte mich. Ich ließ meinen Kopf an seiner Schulter sinken und versuchte mich zu entspannen.

So verblieben wir für einige Minuten, Noah streichelte mir sanft über meinen Hinterkopf und zog mich noch fester an sich heran. Die Geräusche wurden allmählich auch langsamer und die Tränen trockneten sich auf meinen Wangen.

„Du bist wirklich wahnsinnig, weißt du das.", meinte er, als wir uns aus der Umarmung lösten.

Langsam setzte er sich auf das Bett und legte dabei den Kopf schief. „Dein Leben aufs Spiel zu setzen, für Menschen, die dir wahrscheinlich am Arsch vorbei gehen."

Ich ließ meinen Blick auf die dicke Bettdecke sinken. „Egal welche Menschen in diesem Aufzug gewesen wären, ich musste helfen und ich wusste, dass ich es konnte." Da lag so viel Unsicherheit in meinen Worten.

Meine Stimme klang klein und verletzlich. Genau so fühlte ich mich auch, wie ein zerbrechliches kleines Kind.

„Kat, du musst niemanden retten. Wäre Spider-Man nicht gewesen, dann wärst du jetzt tot.", Noah blickte mich mit strengem Ausdruck an, seine Stimmfarbe war ebenfalls sehr kühl. Als ich nicht antwortete, brach er den Blick zu mir ab und fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten Haare.

𝑻𝒓𝒂𝒑𝒑𝒆𝒅 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝑫𝑨𝑹𝑲 ➤ ᴘᴇᴛᴇʀ ᴘᴀʀᴋᴇʀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt