Kapitel 41 - Tiefsitzender Zorn

237 16 8
                                    

„Noch vier Minuten.", ertönte eine männliche Stimme in unseren Ohren. Noah sah zurück auf seinen Arm und dann zu dem Gebäude. „Komm jetzt." Noah nahm den Helm in die Hände, setzte ihn auf. Er packte mich am Handgelenk, um mich schließlich aus der dunklen Gasse herauszuziehen.

Geduckt liefen wir an die Seite des gläsernen Turmes entlang und hockten uns in den Schatten, an der Hinterseite. Genau an die Stelle, die uns angeordnet wurde. Es war ein toter Winkel im Sicherheitskamera-System.

Ich setzte mich auf den kalten Steinboden und versuchte trotz allem einen kühlen Kopf zu bewahren. Langsam hob ich meinen Kopf, sodass ich Noah in das angespannte Gesicht sehen konnte. „Noah...", flüsterte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel.

„Pscht!", zischte der Junge neben mir, während er konzentriert auf seinen Unterarm sah. Immerhin war er gerade dabei sich in das Sicherheitssystem von Tony Stark zu hacken.

„Noah, ich-", fing ich wieder an zu flüstern und zog ihm etwas an dem Stoff seines Anzuges. „Jetzt nicht Kat.", fuhr er mich mit gereizter Stimme an, ohne mich dabei anzusehen.

„Drei Minuten.", sprach wieder die Stimme in unseren Ohren.

Ich hatte keine Wahl. Bitte verzeih mir, Noah...

Ich richtete mich auf, sodass ich in der Hocke neben Noah saß. Mit einem einzigen Tritt meines Beines, riss ich dem schwarzhaarigen Jungen mit einem Ruck die Füße vom Boden.

Noah, der mit diesem Angriff überhaupt nicht gerechnet hatte, fiel wie ein Stein um und landete schließlich hart auf dem Boden. Er stieß ein wütendes Stöhnen aus und kniff die Augen fest zusammen.

Doch ich ließ ihm keine Zeit aufzuatmen oder auf meinen Angriff zu reagieren. Ich schnellte auf ihn und drückte ihm den Arm mit dem Computer runter, sodass er ihn nicht mehr bedienen konnte.

„Was machst du da?", schrie er mich an und zog an dem Arm. Ich hatte ihn jedoch fest im Griff und sah auf den Bildschirm. Leider hatte ich absolut keine Ahnung, wo ich drücken musste, damit alles abgebrochen wurde.

„Kat, hör auf mit der Scheiße und geh runter von mir!" Seine Stimme klang derartig wutverzehrt, sodass er mir richtig Angst einjagte. Doch ich ließ nicht locker, dank des Adrenalins in meinem Körper fühlte ich mich gerade stärker als sonst und bot ihm keine Chance sich entreißen zu kommen, auch wenn er es wirklich mit allen Mitteln versuchte.

„Katherina! Hör a-" Ich drehte meinen Kopf zu seinem und sah ihm in die gefrorenen kalten Augen. „Nein Noah! Ich höre nicht auf! Ich werde nicht zulassen, dass wir am Weltuntergang Schuld sind!", schrie ich zurück. Er zuckte ein wenig aufgrund meines plötzlichen Selbstbewusstseins zusammen.

„Zwei Minuten.", ertönte die Stimme in unseren Ohren, die von all dem hier offenbar gar nichts mitbekamen.

„Ich will dir nicht wehtun. Aber noch mehr will ich diese Mission durchführen.", zischte er zornig, regte sich unter mir, sodass er sich mit dem einen Arm ohne Computer befreien konnte und bevor ich mich versah, mir seine geballte Faust in mein Gesicht schlug.

Es folgte ein lautes Knacken und ich wurde aufgrund des heftigen Aufpralls von ihm nach hinten gestoßen. Schlussendlich landete auf dem Rücken direkt neben ihm und schlug dabei ungebremst mit dem Kopf auf dem harten Steinboden auf.

Mir kam es so vor, als hätte er mir meinen Nasenknochen direkt in das Gehirn geschossen. Für kurze, aber leider kostbare, Sekunden sah ich nichts außer Sterne und die plötzlichen Kopfschmerzen lähmten meine Nervenbahn.

Hat er mir gerade ernsthaft ins Gesicht geschlagen??

Schmerzvoll stöhnte ich auf und hielt meine Hand an die demolierte Nase. Als ich mir selbst auf die Hand sah, konnte ich deutlich das rote Blut sehen, welches aus dem wahrscheinlich gebrochenen Körperteil geflossen ist.

𝑻𝒓𝒂𝒑𝒑𝒆𝒅 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝑫𝑨𝑹𝑲 ➤ ᴘᴇᴛᴇʀ ᴘᴀʀᴋᴇʀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt