Kapitel 12 - Auf Verwirrung folgt Angst

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Ein schrilles Handyklingeln riss mich aus meinem festen Schlaf. Erschrocken öffnete ich meine geschwollenen Augen und zuckte etwas nach oben, sodass ich mich mit einem Ruck aufrichtete. Mein Kopf brummte so sehr, als hätte man gerade einen Ziegelstein dagegen geschmissen. Automatisch fasste ich mir an die Schläfen, um das Pulsieren irgendwie zu stoppen und schloss erneut die Augen.

Schließlich öffnete ich sie wieder und musste mit Erschrecken feststellen, dass ich keine Ahnung hatte wo ich war. Irritiert sah ich mich in der fremden Umgebung um... Scheiße, wo bin ich?

Mein Blick richtete sich auf die Person die neben mir lag. Noah schaltete gerade den Handywecker aus und rieb sich verschlafen durch das Gesicht. „Wieso hast du an einem Samstagmorgen einen Wecker aktiv?", fragte er mit gequälter Stimme und legte seine Hand auf die Augen.

Was ... wo ... Was???

Ich sah auf seinen nackten Oberkörper und blickte ebenfalls an mir herunter. Bloß ein schwarzer BH und ein passender Slip verdeckten meine Haut. Schnell legte ich mich wieder hin und zog mir die dünne Decke bis zum Hals hoch.

Noah nahm die Hand vom Gesicht und drehte den Kopf so, dass wir uns ansahen. „Wie geht's dir?", fragte er, seine blauen Augen durchbohrten regelrecht. Immer noch verwirrt rieb ich meine Augen. Jedoch bereute ich es sofort, da nun meine Hand voller alter Mascara war.

Ich will nicht wissen wie mein Gesicht aussieht...

„Ziemlich scheiße ehrlich gesagt.", antwortete ich ehrlich und machte die Augen wieder zu. Vielleicht war das ja auch alles nur ein ganz komischer abgedrehter Traum.

Leise fing Noah neben mir an zu Lachen. „Das sieht man.", meinte er lachend. „Hey.", stieß ich aus und gab ihn einen Klaps gegen die Schulter. Mein Blick richtete sich wieder an das fremde Zimmer.

„Ich habe viele Fragen... wo sind wir, was ist passiert... und wieso liegen wir zusammen in einem Bett?", fragte ich den Jungen mit etwas Angst vor der Antwort. Noah setzte sich auf dem Sofa auf und musterte mich mit prüfendem Blick.

„Du kannst dich an nichts mehr erinnern?" Seine Stimme klang verletzt, in seinen Augen konnte ich ganz deutlich Schmerz erkennen. Ich schüttelte langsam den Kopf und setzte mich ebenfalls auf. „An... ähm... an was sollte ich mich denn erinnern?", fragte ich mit schiefgelegtem Kopf. Irgendwie versuchte ich aus Noahs Gesichtszügen schlau zu werden.

Noah wich meinem Blick aus und sah lächelnd auf die Decke. Er antworte nicht sofort und zögerte. „Noah?", hakte ich nach. So langsam bekam ich wirklich Angst. Was war passiert?

„Du warst ziemlich betrunken und ich habe einen Kumpel angerufen, der nicht weit von Liz entfernt wohnt, damit wir nicht nachhause müssen.", erklärte er kurz mit dem Blick weiterhin auf die Decke gerichtet. Das war aber doch nicht alles...

Es kamen auf einmal Erinnerungsfetzen in mein Gehirn. Joanne, der Pech-Blick, das Tanzen, MJ, Ned und .... Oh Gott.

Fassungslos ließ ich mich zurück auf das Sofa fallen und drehte meinen Körper so, dass ich mit dem Gesicht in einem Kissen lag. „Was?", fragte Noah nach und legte sich ebenfalls wieder hin.

„Ich habe euch nicht wirklich erzählt, dass ich vielleicht auf Peter stehe... oder?" Meine Stimme klang angespannt, fast schon verzweifelt. Das war übel... so richtig übel. Ich drehte meinen Kopf und sah Noah in die blauen Augen.

Er hatte die Mundwinkel hochgezogen, doch das war das wahrscheinlich traurigste Lächeln, das ich jemals gesehen hatte. „Doch hast du.", antwortete er mit einem gequälten Lachen. Schnell wischte ich mir alle Haare aus dem Gesicht und sah ihn ernst an. „Das war natürlich ein Witz. Ich war wirklich betrunken... und da redet man doch immer viel Unsinn... oder?", meinte ich und kratzte meinen schmerzenden Kopf.

𝑻𝒓𝒂𝒑𝒑𝒆𝒅 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝑫𝑨𝑹𝑲 ➤ ᴘᴇᴛᴇʀ ᴘᴀʀᴋᴇʀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt