Kapitel 40 - Ein letztes notwendiges Opfer

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Wir wurden auf den Chitauri Düsenjets zu dem großen Turm in der Stadtmitte geflogen. Mein Pferdeschwanz wurde aufgrund des nervigen Luftzuges umher gewirbelt und meine Augen fingen an zu tränen. Ich würde mich wahrscheinlich nie an diese Fortbewegungsmöglichkeit gewöhnen.

Keiner der anwesenden Menschen sagte etwas. Noah bereitete alles auf dem Mini-Computer auf seinem Unterarm vor und zog eine konzentrierte Miene. Die anderen Männer beobachteten uns, als wären wir Berühmtheiten oder wilde Tiere. Nur der Fahrer hatte seine Augen starr nach geradeaus gerichtet.

Angekommen an einer Seitengasse des hohen Turmes, stiegen Noah und ich ab. Die Größe des Turmes erschlug mich beinahe. Mir schmerzte es im Nacken, so sehr musste ich meinen Kopf krümmen, um bis zur Spitze sehen zu können.

Ich bin schon oft an dem riesigen Gebäude vorbeigelaufen. Habe mich immer gefragt, wie es wäre auch ein Avenger zu sein... Niemals hätte ich gedacht, dass ich nun gezwungen werde hier einzubrechen...

Das hier war nicht mehr länger das Zuhause der Avengers. Sie sind etwas außerhalb New Yorks gezogen, um etwas außerhalb des Geschehens zu sein. Und genau morgen war der letzte Tag des Umzuges.

Kingpin hatte dieses Gebäude monatelang aus dem Dunklen heraus überwachen lassen. Kannte jeden einzelnen Mitarbeiter und wusste genau, wann er kam und wann er ging. Er hatte herausgefunden, wann sich die wenigsten Menschen in dem Gebäude befanden, wann das System leicht infiltrierbar war und hatte damit erfasst, wann der beste Zeitpunkt für den ultimativen Einbruch war.

Ich verstand nicht wie, aber er wusste sogar in welchem Stockwerk sich die letzten übriggebliebenen ARC-Reaktoren befanden. Und genau das war meine Aufgabe. Unbemerkt und schnell wie eine Katze einen wertvollen Reaktor zu stehlen.

Noahs Aufgabe war es hingegen, sich in das System zu hacken und alles lahm zulegen, damit ich schnell und effektiv handeln konnte. Er hat genaue Informationen darüber, wann genau sich das Stark-System für gerade Mal eine einzige Sekunde neustartet. Das fand einmal am Tag statt und genau das war der Zeitpunkt, indem Noah eindringen konnte.

Noch vor wenigen Monaten wäre diese Mission sehr viel einfacher. Da waren Noah und ich noch ein richtiges Team und waren unschlagbar. Wir stahlen alles was uns in die Finger kam und machten Kingpin stolz.

Ich hatte Kingpins Arbeit bewundert. Ich hatte ihm vertraut und seine Weltanschauungen verstanden. Auch ich war so zornig wie er über die Welt. Mir wurden, aus welchem Grund auch immer, meine Familie und die Erinnerungen an sie genommen. Diese Wut, welche ich in mir spürte, ließ mich Dinge machen, von denen ich niemals erwartet hatte, dass ich dazu fähig war.

Doch als ich endlich begriff, was Kingpin für ein Mensch war und was wir mit unserem Handeln anrichteten, hörte ich auf ihm zu vertrauen und auch an das zu glauben, woran ich einst geglaubt hatte. Ich begriff, dass was auch immer mit mir passiert war, ich meine Wut und den Verlust nicht an unschuldigen Menschen auslassen durfte. Stehlen war falsch und das egal von wem.

Und von Tony Stark einen ARC-Reaktor zu stehlen, um damit eine Super-Waffe zu stehlen, die nicht nur die Avengers auslöschen würde, war mehr als falsch. Diese Mission musste heute schief gehen. Egal was es kosten würde.

„Ist alles klar? Gibt es noch Fragen?", fragte uns der Chauffeur, der locker auf dem Jet stand. „Nein, danke.", antwortete Noah für uns beide und nickte dem Mann zu. Er flog wieder davon und wir waren endlich allein.

Meine Augen richtete ich wieder auf das erschlagend große Gebäude, welches von innen aus hell erstrahlte. Es war mittlerweile schon 21 Uhr und der Himmel wurde mit der Zeit immer dunkler.

Mich überkam eine neue Welle an Angst. Was, wenn Peter nicht rechtzeitig hier war? Wenn er meine kryptische Nachricht nicht verstand? Was wenn es Noah und Vulture gelingen würde diesen ARC-Reaktor zu bekommen und ich nichts dagegen machen könnte?

𝑻𝒓𝒂𝒑𝒑𝒆𝒅 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝑫𝑨𝑹𝑲 ➤ ᴘᴇᴛᴇʀ ᴘᴀʀᴋᴇʀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt