Als er sich wieder ein kleines Stück zurücklehnt, wirkt er überrascht. Offenbar ist er es nicht gewohnt, dass man ihm Kontra bietet.
Er ist definitiv ziemlich attraktiv, da er einen muskulösen Körper hat und zudem ein extrem hübsches Gesicht. Nicht zu vergessen die stechend blauen Augen, welche sicher schon einige Frauenherzen zum Schmelzen gebracht haben. Dennoch ist er zu weit gegangen. Hübsch hin oder her. Er ist und bleibt ein selbstverliebter Idiot, weil er offenbar der Meinung ist, sich alles nehmen zu können, was er möchte. Aber nicht mit mir. Ich werde ihn bestimmt nicht heiraten!
"Wir werden sehen", lautet sein trockener Kommentar nach einigen Augenblicken.
"Was soll das denn bitte heißen?", frage ich ihn deutlich empört. Seine Reaktion ist, dass er erneut näher an mich herantritt und mich unverhohlen von oben bis unten mit einem herablassenden Blick mustert.
"Das soll heißen, dass du mir gefällst. Und ich will dich heiraten", raunt er und ich kann bei diesen Worten seinen heißen Atem auf meinem Gesicht spüren. Das sorgt dafür, dass sich erneut eine Gänsehaut auf meinem Körper abzeichnet. Dies scheint Prinz Ash auch nicht zu entgehen, denn er lächelt wissend, ehe er fortfährt. "Außerdem lasse ich dir gar keine andere Wahl. Solltest du dich weigern, wird der König erfahren, wer sein neuer Gast im Schloss in Wirklichkeit ist. Er wird dich entweder zu seiner politischen Gefangenen machen oder dich auf der Stelle mit mir verheiraten. Auch gegen deinen Willen." Ich muss schwer schlucken bei seinen Worten.
Dennoch antworte ich mit möglichst fester Stimme: "Es nützt dir nur überhaupt nichts, dem König zu erzählen, dass ich die Prinzessin bin, wenn dem nicht so ist." Erneut schleicht sich das herablassende Lächeln auf seine Lippen.
"Jeder, der Augen im Kopf hat, würde auf Anhieb die äußerliche Ähnlichkeit zu deinen Eltern erkennen."
"Menschen sehen sich ähnlich. Das muss nichts bedeuten." Ich zucke gelassen mit den Schultern und halte seinem stechenden Blick stand, obwohl mir das Herz bis zum Hals schlägt. Aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen.
"In diesem Fall hast du doch auch nichts zu befürchten, wenn ich meinen Vater davon erzähle und in aller Öffentlichkeit verlange, dass du deine rechte Schulter entblößen musst. Um zu sehen, ob sich besagtes Königsmerkmal auf deiner Schulter befindet." Er grinst hämisch. Ich schlucke nervös. Es sieht so aus, als könnte diese Situation nicht gut für mich ausgehen, egal wie ich es drehe und wende. Sollte ich meine Schulter entblößen müssen, würden sie dort zweifelsohne das königliche Muttermal deutlich sehen können.
Er beugt sich nun ganz zu mir und flüstert mir ins Ohr, wobei ich sein Lächeln dort spüren kann: "Du musst lediglich einwilligen, mich zu heiraten und ich werde deine Identität nicht verraten." Danach lehnt er sich wieder etwas zurück und mustert mich prüfend. Ganz so, als ob er keine meiner Reaktionen verpassen will.
"Das ist Erpressung", krächze ich und ärgere mich gleichzeitig, dass meine Stimme dabei so verunsichert klingt.
"Ganz genau", bestätigt er trocken. "Du hast die Wahl. Entweder du wählst den leichten Weg oder du wirst es auf die harte Tour machen." Wieder muss ich schlucken, während ich mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen lasse. Ich will Prinz Ash auf gar keinen Fall heiraten, denn sein Charakter ist absolut widerlich. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt eine Wahl habe.
Der König scheint derzeit offenbar noch nicht zu wissen, wer ich bin und ich möchte auch, dass es so bleibt, da ich glaube, dass meine Karten weitaus schlechter sein werden, sollte er es erfahren. Meine derzeitige Situation ist jedoch auch nicht viel besser. Ich stecke in einer kniffeligen Zwickmühle.
"Aber wie willst du dem König eine Heirat mit mir verkaufen? Er möchte doch sicher, dass du nicht unter deinem Stand heiratest", unternehme ich einen letzten schwachen Versuch der Sache mit der Heirat doch noch aus dem Weg zu gehen.
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Der Zauber des Diamantkönigreiches
Fantasy- wird überarbeitet- Jewel Kingdoms- Vier Königreiche und ein Fluch. Band 1 Eigentlich sollte Zemira sich glücklich schätzen können, da sie den Traum vieler Frauen lebt, denn ihr Verlobter bietet ihr ein Leben im Luxus. Trotzdem ist Zemira unglückli...