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Entsetzt springe ich daraufhin von einem mittlerweile schneebedeckten Steinrand des Brunnens auf. Und stoße mir dabei prompt den Kopf an dem niedrig hängenden Ast über mir. Woraufhin sich zu allem Übel auch noch eine Ladung Schnee über mich ergießt.

Geschockt von der plötzlichen Kälte, erstarrt mein Körper für einen Augenblick. Ehe es mich schüttelt und ich mir fröstelnd die Arme um den Körper schlinge. In dem Versuch, mich zu wärmen.

Warum liegt hier auf einmal Schnee? Und wieso ist es so furchtbar kalt?

Weshalb ist es urplötzlich so still?

Zugleich frierend und irritiert, schaue ich mich weiter um.

Ich stehe unweit von dem grauen Steinbrunnen entfernt. In dessen Mitte sprudelt jedoch keine Wasserfontäne mehr empor. Stattdessen ragt dort eine mir unbekannte Statue in die Höhe, welche einen König oder Prinzen in einer imposanten Haltung zeigt.

Weswegen hat sich der Brunnen verändert? Wie kann das sein? Halluziniere ich? Habe ich mir vielleicht den Kopf gestoßen?

Hilfesuchend wandert mein Blick weiter und ich inspiziere die übrige Landschaft.

Es scheint so, als wäre ich mitten im Winter gelandet. Überall um mich herum liegt glitzernder Pulverschnee. Und die rings umherstehenden Bäume und Sträucher sind mit Frost überzogen. Welcher von der Sonne zum Funkeln gebracht wird.

Aber das ist nicht möglich!

Ich muss mich in einem sehr lebhaften Traum befinden. Oder ich habe einen Schlaganfall erlitten. Möglicherweise bin ich auch in Ohnmacht gefallen.

Doch daran kann ich mich nicht erinnern. Ich kann mich zuletzt nur noch an diesen altmodischen Ring entsinnen, welchen ich mir an den Finger gesteckt habe. Bevor ich an diesem Ort gelandet bin.

Entgeistert starre ich das Schmuckstück an.

Ich glaube, ich verliere den Verstand!

Das ist ein Ring! Kein Zauberstab! Ich kann nicht schlagartig an einem anderen Platz sein! Das geht nicht! Wie soll das funktionieren?

Ich kneife mir kräftig in den Arm.

Au!

Aber nichts verändert sich.

Unwillkürlich beschleunigt sich meine Atmung und ich blinzele ungläubig.

Wieso kann ich den Schmerz spüren? Und weshalb bin ich nicht in die Wirklichkeit zurückgekehrt? Es hätte klappen müssen! Das hier kann nicht echt sein! Wie soll ich denn bitte an diesen Ort gelangt sein? Ich weiß nicht einmal, wo ich bin!

Hilfe!

Panisch blicke ich mich um. Doch es ist weit und breit niemand zu sehen. Und auch sonst kann ich nichts Vertrautes erspähen.

Das ist unmöglich! Es ist komplett verrückt!

Ich greife mir mit beiden Händen an den Kopf und schüttele diesen.

Stopp!

Ich muss mich beruhigen!

Tief atme ich ein und aus. Langsam legt sich meine Aufregung und ich lasse meine Hände wieder sinken.

Was kann ich tun?

Wiederholt nehme ich den Ring in Augenschein.

Es ist eine vollkommen wahnsinnige Idee. Jedoch auch die einzige, welche ich momentan habe.

Womöglich gelange ich auf demselben Weg zurück in die Realität, auf welchem ich in diesem aberwitzigen Traum gelandet bin.

Abermals atme ich tief durch. Ehe ich die Augen schließe und mir das Schmuckstück in einer fließenden Bewegung vom Finger ziehe.

Der Zauber des DiamantkönigreichesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt