Kapitel 28

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Bis auf die Tatsache, dass meine Eltern mein Unizimmer nicht mehr zahlten war alles bestens. War ja eh nicht mehr dort gewesen.
Müsste jetzt aber mein ganzes Zeug holen.

"Maxi wir müssen reden.", James schloss hinter meinen Eltern die Tür und kam zurück zu mir im die Küche.
"Wieso? Lief doch bestens!", lächelte ich und verstand gar nicht wieso er so ernst wurde.
"Ja lief es.", er setzte sich und endlich konnten wir etwas essen. Uns beiden hing der Magen bis zum Boden, vor Hunger.
"Da deine Eltern nicht mehr für dein Unizimmer zahlen wollen wo willst du denn hin?", er biss von seinem Brötchen ab und wischte sich die Marmelade von der Lippe.
"Ich kann nicht hier bleiben?", mir blieb kurz der Atem weg.
"Wie? Meinst du das? Willst etwa nicht das ich hier bleibe?", ich vergass komplett zu essen.
Wieso will er mich loswerden, ich dachte er liebt mich.
"So ist das nicht, aber mein Vater zahlt lediglich die Miete, alles andere zahle ich durch meinen Job in der Bar. Und bevor du was sagst, nein das du das Geld deiner Eltern nimmst will ich nicht. Ich würde am liebsten nicht mal einen Cent von meinem Vater nehmen. Verstehst du das? Auf Dauer wird es teuer zu zweit."
"Natürlich. Wie wäre es wenn ich mir auch einen Nebenjob suche?", ich würde das schon hinbekommen.

Ich verstehe es ja, aber er hätte es vielleicht anders ausdrücken können.
Das er mich problemlos hätte rausgeworfen tut schon weh.

James sah nicht besonders überzeugt aus und musterte mich.
"Und wo?", wortkark sah er mich an.
"Glaubst du ich könnte nichts?", ich war jetzt total beleidigt.
Anscheinend sah er mich als unreifen Kerl, der gerade so als Hausfrauchen reichte.
"Hast du denn jemals gearbeitet? Oder überhaupt ne Ahnung was du kannst? Tanzen, wenn du feierst, dass kannst du und was noch?", James blickte mich nicht nur ausdruckslos an, sondern auch ziemlich erschöpft.
"Wie viel hast du letzte Nacht geschlafen?", ich musterte ihn von oben bis unten.
"Ahrg nicht viel, was glaubst du denn!"
Ich knallte mit der Hand auf den Tisch und sah ihn böse an.
"Nur weil du müde bist gibt es dir nicht das Recht so mit mir zu reden!", ich stand auf und ging ins Schlafzimmer.
"Oh sry. Hätte ich gestern lieber mit dir feiern sollen?", murmelte er nur, stützte den Kopf auf seine Hand und aß weiter.
Gerade war ich noch total erleichtert, dass meine Eltern sich mit meiner Liebe abgefunden hatten, da kam er um die Ecke und mault mich dumm an. Ich warf mich aufs Bett, ließ die Beine schwer hängen und starrte an die Decke.
"Ach fuck man. Wenn ich auch einen Job habe dann muss er vielleicht nicht mehr so viel in der Bar arbeiten. Uni, Klinik und Bar... Ach und geil sicher auch noch.... Idiot... Ich Idiot. Ich muss es doch besser wissen, dass man einen Mann wie ihn nicht so lange hinhalten kann.", ich sprang auf und ging an seinen Laptop.
Ich suchte ein paar Stellen für Nebenjobs raus.
Ich gehe einfach früh in Lesungen und am Nachmittag grase ich die Stellen ab.
Wenn ich morgens schon die Lesungen besuche treffe ich wahrscheinlich keinen meiner Freunde. Nick ist sowieso noch suspendiert
Sry, aber wenn James das kann, dann ich schon lange.

Ich suchte noch eine Weile weiter und schrieb mir weitere Adressen von Cafés auf. Ich dachte daran, dass ich vielleicht auch nach Stellen schauen könnte die Praktikanten suchten, die werden ja auch bezahlt.
"Okay schauen wir mal.", seufzte ich und tippte den Buchstaben P für Praktika ein.
Weiter als P kam ich aber nicht, denn der Suchverlauf öffnete sich automatisch.

Das ist sein Laptop und er scheint es nicht für nötig zu halten seinen Suchverlauf zu löschen.
Wieso fragt ihr? Das P führte dazu das im Suchverlauf unheimlich viele Seiten für Pornos auftauchten.

"Ah oh gott, dass sind viele.", ich redete mit mir selbst, wurde aber unbemerkt beobachtet.
"Was tust du da?", James stand im Türrahmen und beobachtete mich.
In der einen Hand hielt er einen Aschenbecher und in der anderen eine Zigarette.
"Könntest du wenigstens nicht im Schlafzimmer rauchen?", böse sah ich zu im rüber. Ich wollte einfach nicht im Qualm pennen. "Von mir aus.", schlecht gelaunt drückte er die Zigarette aus und stellte den Aschenbecher im Flur ab.

Partyboy -  Love MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt