Kapitel 33

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"Du bist nur hier, weil mein Vater das so eingefädelt hatte, das wird nicht so bleiben. Mir egal, was deine Eltern hierfür zahlen.", James seufzte und warf seine Schuhe achtlos neben das Schuhregal.
Meine Aufgabe war, wie immer, sie einzusammeln und ordentlich weg zu stellen.
Sofie musterte mich ordentlich, dann sah sie sich kurz um. "Keine gemeinsamen Fotos?", sie lächelte und sah gleichzeitig feindselig aus. "Doch nicht so in love?", sie sprach nur mit mir.

Klar ich bin ja auch der sogenannte Dorn.

"Was hast du eigentlich davon? Die Frage ist doch viel interessanter oder?", ich stellte eine Gegenfrage, denn ihre war mir keine Antwort wehrt.
James lief sauer vom Schlafzimmer ins Badezimmer und hatte sich bislang nicht mehr zu Wort gemeldet.
"Na ihn. Was sonst, naja außerdem einen ganz sicheren späteren Arbeitsplatz."

Ich musste mich kurz zusammen reißen und überlegte.
"Du willst ihn? Dachte ichs mir doch, dass du verknallt bist. Haha nur für den Fall falls du es nicht mitbekommen hast, aber nur für den Fall, hier noch mal - er steht nicht auf Frauen.", ich schmunzelte etwas und war erstaunt, dass sie eine ganz andere Person war, als ich vorhin noch kennengelernt hatte.
"Mhm keine Sorge, das ändere ich schon.", sie funkelte mich an.

Da ist der Professor Han schon eine viel viel viel größere Gefahr. Was macht der Horst eigentlich? Vielleicht sollte ich James fragen ob der schon irgendwas versucht hatte. Aber das kann erst mal warten.

Ich klopfte an die Badezimmertür und öffnete sie auf sein Rufen.
"Bist du fertig? Wir müssen zur Uni. Wenigstens Nachmittags die Lesungen mitnehmen."
Ich blieb in der Tür stehen und lächelte ihn aufmunternd an.
"Komm schon, das wird schon. Außerdem bin ich stolz auf dich. Das war schon ziemlich cool heute. Und sexy, so frech."
James sah in den Spiegel und dann zu mir rüber. Er sah wieder ein wenig beruhigter aus.
"Gut, lass uns gehen."
Mit Sofie im Schlepp liefen wir über den Kampus und das gestaltete sich mehr wie ein Eiertanz, als laufen. Immer wieder nutzte sie jede Möglichkeit ihm näher zu kommen. Kamen ihr Studenten entgegen wich sie zu seiner Seite aus, hielt sich an seinem Arm fest und blickte verliebt hoch.
Und immer wieder zog er seinen Arm weg.
Ihr wäre es wahrscheinlich auch am Liebsten gewesen, wenn er keinen dicken Pullover und Mantel getragen hätte.
Im knappen Sommerkleid hätte sie dann wahrscheinlich alles was sie hat präsentiert.

Wäre ich ihr Ziel hätte sie vielleicht eine Chance damals gehabt, aber bei ihm beißt sie sich die Zähne aus. Das zu beobachten ist schon traurig. Ich weiß das ihre Gefühle kein Happy End haben werden, James war jetzt schon davon genervt, dass weder sie noch sein Vater seine Grenzen respektierten. Im Theater nennt man das doch Tragödie oder? Glaube ich zumindest.

"Hey Babe, in wie viele Lesungen gehst du heute?", ich zögerte kurz, griff dann aber schnell nach seiner Hand. James schien ziemlich glücklich mit meiner Entscheidung. Wir hatten uns in der Öffentlichkeit nie wirklich als Paar gezeigt.  Jetzt war es so, als würde Sofie gar nicht da sein.
"1 und ach es ist egal, wie oft ich protestiere du bleibst dabei mich so zu nennen?", er drückte meine Hand etwas fester.
"Mhm.", ich lächelte und zappelt etwas herum.
"mghmm entschuldigt. Könntest du mir bitte sagen wo ich zur Verwaltung komme? Ich muss noch meine Papiere holen.", Sofie drängte sich wieder ins Blickfeld und sah ziemlich genervt aus.
Das amüsiert James dafür umso eher.
"Guck mal, da ist ein Schild. Da steht alles. Wir gehen da lang.", er zeigte auf einen Wegweiser und schleppte mich direkt danach in die andere Richtung.

"Und was machen wir jetzt?", James stellte mir die Frage, als wüsste ich die Antwort. "Ich rede mit Melly und den anderen Mädels, da kommt immer was bei raus."
Es war komisch, dass ich es dieses Mal war der einen Plan machte und er keine Ahnung hatte.
Vor meinem Hörsaal trennten wir uns und weil er immer noch down war beschloss ich ihn noch etwas glücklicher zu machen.
Gerade als er gehen wollte hielt ich ihn am Ärmel auf und er drehte sich verwundert um.
"Was vergessen?"
Ich schüttelte den Kopf, legte die Hände an seine Brust und gab ihm einen kleinen Kuss. "Nein, nichts vergessen. Bis später.", grinsend fröhlich ging ich in den Hörsaal. Dort verging mir aber das Grinsen.

Partyboy -  Love MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt