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Ich schreckte mit schmerzendem Kopf auf. Ich rang nach Luft, so als hätte ich mehrere Stunden lang die Luft angehalten. Es roch unglaublich stark nach Desinfektionsmittel, sodass es in meiner Nase brannte.
Ich musste zudem mehrere Male blinzeln, damit ich etwas erkennen konnte, da meine Sicht verschwommen war.
Ich hielt mich krampfhaft an der Decke fest.

Wo bin ich?

Ich sah mich um. Ich war in einem weißen Raum. Ein kleiner Tisch und eine Reihe von Stühlen standen neben den Fenstern. Ich befand mich in einem hellen Bett mit weißer Bettwäsche. Daneben waren Geräte und Monitore angeschlossen, die aber abgestellt waren. Allerdings war das das einzige, was ich erkennen konnte, da meine Augen erneut nicht fokussieren konnten.
Wenn ich mich nicht irrte, war ich in einem Krankenhaus.
Ich hatte gehofft, dass mich mein Dad gerettet hatte, doch der Raum, in dem ich mich befand, war leer. Würden meine Eltern nicht dann hier sein?

Auf einmal verfiel ich in Panik und mein Herz begann wie wild zu schlagen. Am Ende war es wieder so ein kranker Trick von dem Mann in Schwarz oder von den Ärzten. Sie hatten schon öfter Illusionen verwendet, um meine Gehirnströme zu messen.
Gleich würde jemand hereinkommen und wieder Tests oder Experimente an mir durchführen.

Ich musste hier weg!

Ich schlug die Decke zur Seite und bemerkte, dass ich die typische Krankenhauskleidung trug. Sie hatten sich bei dieser Täuschung wirklich Mühe gegeben, nur hatte sie ein paar Fehler, da sich die Decke, zum Beispiel, nicht mehr von meiner Hand löste. Nach ein paar Mal schütteln, fiel sie endlich zu Boden.

Ich tastete mich leise, aber hastig zu den Fenstern. Da ich keine Schuhe trug, merkte ich, wie klebrig der Boden in diesem Zimmer eigentlich war. Es war schwer, meine Füße überhaupt bei jedem Schritt davon wieder zu lösen.
Ich konnte jetzt wieder etwas sehen, also schaute ich immer wieder hinter mich, da ich Angst hatte, dass auch dieser Fluchtversuch scheitern würde.
Allerdings wusste ich auch nicht, ob ich hier überhaupt fliehen konnte.
Trotzdem stellte ich mich auf das Fensterbrett. Ich befand mich in einem höheren Stockwerk und schaute in die Tiefe. Ich konnte mir immer noch nicht sicher sein, dass mein Anzug reagieren würde oder ob ich ihn in der Simulation überhaupt sehen konnte. Allerdings war dieser Weg der einzige, der mir einfiel.

Ich stieß mich ab und sprang. Dabei versuchte ich meinen Anzug zu rufen, doch allem Anschein nach funktionierte es wieder nicht.
Der Boden kam immer näher. Ich machte mich auf den Aufprall gefasst und schloss meine Augen, um nicht zu schreien.
Doch ich kam nie auf dem Boden auf.

Als ich meine Augen wieder öffnete, schwebte ich wenige Meter über dem Boden.
Mein Blick wanderte meinen Arm hinauf und ich erschrak. Aus meinem Handgelenk kam eine Art Netz, dass mich in der Luft hielt. Das Ende davon klebte an einem Laternenmast.
Augenblicklich begann es in meinem Kopf zu arbeiten.

Das Serum! Deshalb war ich in so einer aufwendigen Illusion mit zusätzlichem Geruch- und Tastsinn. Sie wollten meine Fähigkeiten testen. Allerdings würde ich das diesmal nicht zulassen.
Wenn ich richtig lag, müssten diese Kräfte so ähnlich sein wie Peters, nur dass seine Spinnennetze nicht aus seinen Handgelenken kamen.

Ich löste mich von dem Netz und hatte wieder festen Boden unter den Füßen.
Ich atmete tief durch und schloss meine Augen. Wenn ich Glück hatte, besaß ich auch verstärkte Sinne.
Ich versuchte mich zu konzentrieren, doch auf einmal überkam mich der Lärm der Autos, welcher meinen Kopf fast zum Platzen brachte. Ich hielt mir die Ohren zu, doch es hörte nicht auf.
Allerdings durfte mich das nicht davon abhalten, von hier wegzukommen. Ich wollte unbedingt nach Hause zu meinen Eltern. Ich vermisste den Sarkasmus meines Dads und die Fröhlichkeit meiner Mum, obwohl es nur einen Monat her ist. Allerdings fühlte sich dieser wie ein Jahr an.

Allerdings hatte ich keine Ahnung, wie weit ich von Manhattan weg war, weswegen ich mich zusammenriss. Ich versuchte die Geräusche in meinen Ohren, die Gerüche in meiner Nase und meine begrenzte Sehkraft zu ignorieren. Ich verließ mich auf meinen Instinkt und versuchte so den Weg zum Stark Tower zu finden.

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Das Kapitel ist wieder ein bisschen kürzer, aber dafür, denke ich, wird das nächste wieder länger.

Meinung?

in my mind ♪ Peter ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt