in my mind ♪ Peter Parker

16

"OK, wenn du bereit bist, dann hebe deine Hand... Ungefähr so.", sagte mein Dad und machte es mir vor.

Ich stand gerade mit ihm auf einer großen Wiese irgendwo am Ende der Welt, damit er mir beibringen konnte, wie ich meinen Anzug benutzen und mit ihm fliegen konnte.
Keine Menschenseele war hier zusehen und weit und breit war nichts, was ich bei meinem Training hätte zerstören können.

Ich hob meine Hand, aber nichts geschah. Ich sah meinen Dad an.

"Du musst dich konzentrieren.", ermutigte er mich.

Ich versuchte es erneut und dachte dabei an das, was ich damit bezwecken wollte. Ich spannte meine Hand an und kurze Zeit später sah ich das Handstück meines Anzugs auf mich zu fliegen.
Geschickt bewegte ich meinen Arm ein Stück zur Seite und das Stück heftete sich ein meine Hand.

Ich tat das selbe mit meiner anderen Hand, mit meinem Fuß und so weiter, bis ich meinen kompletten Anzug an hatte.

Mein Dad öffnete die Klappe an meinem Helm und sah mir in die Augen.
"Das lief doch ganz gut.", lobte er mich und seine Mundwinkel gingen nach oben.
Er streckte seinen Arm zur Seite und das Handstück seines Anzugs kam angeflogen.
Er drehte sich und sah bei dem Anziehen seines Anzugs aus wie ein richtiger Superheld. Obwohl, das war er ja auch.

"Kommen wir zum nächsten Teil."

Er feuerte mit seiner Hand, welche er ausgestreckt hatte, einen Schuss ab.
Ich machte ihm nach und es klappte beim ersten Mal, nur dass ich durch den Rückstoß fast hinfiel.

~

Mein Dad zeigte mir alle möglichen Tricks und erklärte mir jede einzelne Waffe, welche sich in dem Anzug befand.
Wir machte ein paar Übungen mit den aufstellbaren Pappfiguren, welche er irgendwie in seinem Auto mit transportiert hatte.

Als ich den Dreh raushatte und ich einmal gegen meinen Dad in Zeitlupe, damit er mir dabei erklären konnte wie ich mich am besten verteidigen konnte, gekämpft hatte, öffnete er wieder seinen Helm. Ich tat es im gleich.

"Das macht Spaß.", sagte ich und lächelte. Es machte sogar sehr viel Spaß.
"Wenn deine Mutter nur wüsste.", gab er zurück und ich sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er sich in seinem Kopf gerade einen Grabstein aussuchte.

Mein Dad hatte meiner Mum gesagt, dass wir einen Vater-Tocher-Ausflug machen würden, während sie sich um die Angestellten der Arbeitsabteilung des Stark Towers kümmerte. Dieser Teil des Towers war jetzt auch fast fertig und meine Mum würde am Wochenende versuchen, ein paar alte Kollegen zu kontaktieren.

Sie hatte komischerweise nichts hinterfragt, aber wahrscheinlich hatte sie sich schon damit abgefunden, dass es wieder so ein Tony-Ding werden würde.

"Kommen wir zum besten Teil.", fuhr mein Dad fort. Ich fing an zu grinsen, denn ich wusste genau, was jetzt kommen würde. Das Fliegen.

Es war schwerer als gedacht.
Beim ersten Mal hielt ich mich nur ein paar Sekunden in der Luft, beim zweiten Versuch landete ich sofort auf der Erde und beim dritten schoss ich ausversehen ein Loch in den Boden.
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schaffte ich es endlich in der Luft zu bleiben.

Ich flog umher und genoss das berauschende Gefühl so weit oben in der Luft zu sein. Ich konnte nicht anders als durchgehend zu lächeln.
Ich realisierte wieder einmal mehr, dass mein Dad ein Genie war und dass er diesen Anzug konstruiert hatte.

Ich hatte auch früher immer seine Anzüge bestaunt und hin und wieder mal einen Helm geklaut, wozu ich einen passenden, selbstgebastelten Handschuh hatte.

Flashback

Ich saß in meinem selbstgebauten Zelt und spielte gerade mit Dads Sachen, als ich ihn auf einmal von weitem in die Hände klatschen hörte.
"Futtern!", rief er, da er mich herauslocken wollte.
"Maguna!" versuchte er es erneut, aber ich blieb nur kichernd in meinem Zelt. Den Spitznamen verwendete er immer, wenn er mich aus der Reserve locken wollte, aber darauf fiel ich nicht rein.

"Morgan H. Stark, wünscht ihr zu speisen?"
Bei dem Wort speisen hatte er mich dann doch erwischt. Ich richtete den Helm, den ich von meinem Dad hatte und stieg aus dem Zelt.

"Definiere Speisen oder du wirst eliminiert!", sagte ich und hielt meine Hand mit dem Handschuh auf ihn.
"OK.", sagte er und räusperte sich. "Das solltest du gar nicht tragen, ist Teil von einem speziellen Geschenk zum Hochzeitstag für Mum", erklärte er und küsste mich auf die Wange bevor er den Helm von meinem Kopf nahm.
"So, willst du Mittagessen? Ich hätte für dich eine Hand voll Grillen auf Salat.", scherzte er.
"Nein!" Ich verzog mein Gesicht.
"Du hast doch Lust darauf."

"Wo hast du das hier her?", fragte er mich dann und deutete auf den Helm.
"Aus der Werkstatt.", sagte ich unschuldig.
"Ach was? Hast du danach gesucht?"
"Nein, aber ich hab's gefunden.", gab ich zurück, aber ehrlich gesagt hatte ich wirklich danach gesucht. Ich mochte seine Anzüge und wollte später selbst gerne einen haben.
"Mh, du bist gerne in der Werkstatt oder? Daddy auch.", sagte er lächelnd und hob mich hoch.
"Schon gut. Eigentlich trägt Mum sowieso nichts was ich ihr kaufe."

Flashback Ende

Das waren schöne Zeiten gewesen. Und jetzt war ich einfach 15 und hatte meinen eigenen Anzug, mit welchem ich gerade herumflog, als wäre es selbstverständlich.

🕷️

Hier ist wiedermal ein Kapitel für euch.🤗 Ist euch schon aufgefallen, dass ich versuche die Bilder oben passend zum Kapitel zu wählen?

Meinung?