𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝚃𝚑𝚛𝚎𝚎

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Still sitze ich hier noch immer in Derek's Wagen. Sein Geruch, der noch immer vorhanden ist, liegt in meiner Nase. Es fühlt sich so gut an. Als sitzt er gerade neben mir. Erneut starre ich auf die Nachricht die er mir auf dem Zerknüllten Zettel hinterlassen hat und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Derek wusste davon und dass die Leute die ihn entführt haben, auch mich wollen. Dass er mich vorwarnen und mich durch diese hinterlassene Nachricht schützen will, macht die ganze Sache nur noch verrückter. Was verdammt soll ich jetzt tun? Wo soll ich hin? Ich kann doch nicht einfach so verschwinden. Nervös sehe ich mich um. Niemand zu sehen. Nicht einmal Scott, Lydia oder Kira. Wo sind die schon wieder? Meinte ich nicht zu den dreien, dass sie sich in der Nähe umsehen sollen. Vielleicht haben sie auch was gefunden.

Langsam öffne ich die Autotür. Trete vorsichtig aus dem Auto und lasse die Tür mit einem leisem knall zurückfallen. "SCOTT? Scott?" rufe ich laut durch die Gegend. Sie müssen mich doch hören, vor allem Scott. Er muss mich gehört haben. So weit können sie nicht weg sein. Ich will ihnen doch die hinterlassene Nachricht von Derek zeigen. Doch niemand antwortet mir auf meine Rufe. Das kommt mir alles irgendwie komisch vor. "SCOTT? LYDIA? KIRA? WO SEID IHR? HEY?" rufe ich erneut, doch wieder bekomme ich keine Antwort von niemanden. Es ist verdächtig still und so mehr ich mich nach den dreien umsehe, desto mehr packt mich die Panik. Niemand ist zu hören oder zu sehen. Nur Bäume und Büsche. Vögel die durcheinander Zwitschern und ein hauch Wind, der durch die Luft direkt durch meine Haare weht.

Plötzlich höre ich jemanden hinter mir und ich will mich gerade umdrehen. "Scott?" frage ich und sehe wie zwei Fremde auf mich zu kommen und mich von hinten fest zupacken. Dabei fällt mir der Zettel von Derek auf den Boden. "HEY! VERDAMMT...WAS SOLL DAS?" beschwere ich mich laut und versuche mich zu wehren. Doch sie halten mich an meinen Armen fest, so dass mir meine Handgelenke schmerzen. "LASST MICH LOS!" rufe ich immer wieder. Doch sie hören nicht auf mich. "Hält den Mund. Deine schreie nützen nichts!" sagt der eine von ihnen und klebt mir den Mund zu. Sie tragen mich davon und ich kann nichts dagegen tun. Voller Panik reiße ich meine Augen auf. Wo verdammt sind Scott, Lydia und Kira? Sie müssen doch hier sein. Warum haben sie mich nicht gehört. Immer wieder versuche ich zu schreien, doch meine Schreie verstummen jedes mal durch das Klebeband auf meinem Mund. Mir tut der Hals vom schreien weh. Was ich auch versuche. Es nützt nichts.

Ich versuche mich immer wieder aus dem Griff zu lösen. Schließlich spritzen sie mir irgendeine Flüssigkeit. Sie schuppen mich in einen Wagen. Dabei lande ich hart auf dem Boden. Mein Kopf schlägt heftig auf und ich merke wie durch die offene stelle am Kopf, warmes Blut herunterfließt. Sie schließen den Kofferraum zu und es ist auf einmal Stockfinster. Mein Puls ist bei 180 und die Angst breitet sich in mir aus. Als sich auch noch der Wagen anfängt zu bewegen. Der Holprige Waldboden lässt meine Schmerzen jedes Mal stärker werden. Mein Herzschlag ist deutlich überall zu spüren und so langsam verliere ich das Bewusstsein. Aber ich glaube, dass das an der Flüssigkeit liegt, die sie mir gerade eben gespritzt haben. Meine Augen werden von Sekunde zu Sekunde schwerer und ich kann nicht mehr dagegen ankämpfen. Es ist so schwer sich überhaupt noch wach zu halten. Diese Schmerzen bringen mich noch um. Sekunden später liege ich bewusstlos am Boden. Ohne zu wissen wo sie mich hinbringen werden.

*2 Tage später*

Durch Licht wache ich auf. Es scheint direkt auf mich herab. Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen. Das Licht ist viel zu grell, wo gegen meine Augen keinerlei eine Chance haben. Weshalb ich sie sofort wieder zu kneife. Ich versuche einen erneuten Versuch, während ich mich langsam aufsetze. Mein Kopf fühlt sich schwer an, wie der Rest meines Körpers. Ein pfeifen liegt in meinen Ohren und ich halte mir meinen Kopf. Langsam öffne ich meine Augen erneut und gewöhne mich nur schwer an das Licht. Es ist kalt und ich habe schreckliche Schmerzen. Schmerzen drücken auf meinen Kopf und mir ist übel. Ich versuche langsam zu atmen, doch die momentane Situation lässt das nicht zu. Noch dazu ist mein Mund zugeklebt und mein Mund fühlt sich trocken an. Ich habe viel zu große Angst. Nicht zu wissen wo ich bin und was als nächstes mit mir passieren wird. Es lässt in mir nur noch mehr die Panik aufsteigen.

Immer wieder sehe ich mich nervös um. Graue Wände, eingeschlossen in einem Keller oder was das auch hier immer ist. Ich sitze hier fest, das ist mir klar. Aber wie soll ich hier wieder raus kommen? Werden Scott und die anderen nach mir suchen? Ich bezweifel ja, dass sie mich finden werden. Mein Magen knurrt laut. Habe ich ein Hunger. Wird mir bewusst und ich sehe mich weiter um. Weiter ist nichts interessantes zu sehen. Ein unheimlicher Keller und es gibt nur ein kleines Fenster. Eine Tür, die vermutlich verschlossen ist und ich bin hier eingesperrt wie ein wildes Tier. In was bin ich hier nur wieder hinein geraten? Was wollen die von mir? Ich habe nichts getan. Ich will nur endlich wieder nach Hause. Mein Dad macht sich sicher schlimme sorgen um mich. Er wird krank vor Sorge sein, wenn er herausfindet, dass ich entführt worden bin.

Ich lehne mich an der Wand an und presse meine Beine fest an meinen Oberkörper. Dabei lasse ich meinen schweren Kopf auf meine Knie nieder. Als sich plötzlich etwas regt. Mit einem lautem Knall und einem furchtbaren Quietschen, öffnet sich die Tür. Der einzige Ausgang hier heraus. Sofort packt mich die Panik erneut und ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter. Meinen Blick richte ich sofort in Richtung Tür und das erste was ich zu sehen bekomme, ist ein Mann. Sein Gesicht ist verdeckt, so dass ich nicht erkennen kann, wer dahinter steckt. Meine Augen weiten sich wieder und mein Atem ist außer Kontrolle geraten. 

Der Mann ist nicht der einzige, der herein kommt. Nach ihm kommen zwei weitere herein. Darunter ein Gefangener und der andere hält ihn fest. Es sieht so aus als wäre er am ende seiner Kräfte. Auf seinem Gesicht verziehen sich mehrere offenen Wunden. Sein Oberteil ist bläulich und komplett Nass geschwitzt. Ich kann nicht gleich erkennen, wer der Gefangene ist. Ich mustere ihn deswegen genauer. Doch plötzlich bleibt mein Herz stehen, als ich denjenigen doch erkenne. Das kann nicht möglich sein.

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt