Noch immer sehe ich ihn geschockt an. Ich kann nicht fassen, was er gerade getan hat. Er hat mich geküsst. Mich geküsst? Wieso? Derek ist mir ein Rätsel. Jahre lang haben wir uns ständig wegen irgendwas in die Haare bekommen. Dabei konnte ich ihn noch nicht mal mehr ausstehen und er mich ebenfalls nicht. Zu mindestens dachte ich das immer. Wir beide wussten damals wo wir stehen, doch jetzt habe ich überhaupt keine Ahnung was zwischen uns ist. Alleine schon diese Gefühle, die mich zu Derek ziehen. Die ständigen Nacht Ausflüge zu seinem Loft und dieses ganze unwohl sein, nur wenn ich an ihn denke. Er ist das komplette Gegenteil von mir, was soll das werden. Wieso spielen meine Gefühle mir so einen Streich?
Ich werde einfach nicht aus diesem Grumpy schlau. Warum hat er das getan? Was hat er eigentlich damit gemeint, dass er das schon immer mal machen wollte? Und wieso sieht er mich so an? Mehrere solcher Fragen sammeln sich in meinen Kopf. Noch immer herrscht Stille zwischen uns und dabei spüre ich noch immer den leichten Hauch seines Kusses auf meinen Lippen und mein Herzschlag macht was es will. Als ich jedoch etwas sagen will, erkenne ich, dass Derek plötzlich auf wundersamer Weise anfängt langsam zu heilen. "Wie ist das möglich?" flüster ich leise vor mich ihn und bin erstaunt das Derek wie durch ein Wunder heilt.
Erstaunt sehe ich ihn an. Seine Augen sind auf mich gerichtet. Sie durchdringen mich mit einem festen Blick. Als würde er irgendwas sehen, was er noch nie zuvor gesehen hat. Und ich kann auch für immer in dieses grün-grau schauen, welches verursacht, dass ich alles um mich herum vergesse und meine komplette Aufmerksamkeit nur ihm alleine gilt. Es scheint ihm wohl eher weniger zu stören, dass er gerade heilt. Nein, er sieht mich lieber an und achtet nicht weiter darauf, was mit ihm passiert. Ich löse mich langsam von seinen grün-grauen Augen, die mich in fester Starre anschauen. Sehe auf seinen Arm. Gerade waren dort noch mehrere Blaue Flecken und kleine Schnittwunden. Aber sie sind auf einmal weg. Wie der Rest seiner Verletzungen. Nicht mal die kleinste Narbe oder irgendwelche Rückstände sind zusehen. Als wäre nie irgendwas passiert.
Verdammt, wie ist sowas möglich? Wir haben uns doch nur... Wir haben uns... geküsst. Ich muss diesen Gedanken noch immer erst verdauen bis ich es glauben werde, dass es wirklich passiert ist. Ich habe mir so viele unsere wieder aufeinander Treffen vorgestellt und sie immer wieder in meinem Kopf abgespielt. Aber das wir uns in diesem ekligen und abgenutzten Keller zum ersten mal küssen, kam so nicht in meinen Vorstellungen vor. Doch die Vorstellung irgendwann bei Derek zu sein, hat mich weiter daran glauben lassen, dass es wert ist weiter zu hoffen. Hoffen Derek endlich wieder zu sehen. Auch wenn es mir Tag für Tag immer schwerer Gefallen ist, ist es dennoch jetzt so einfach neben ihm hier zu sitzen und ihn einfach anzustarren. Ich habe ihn so sehr vermisst. Das wird mir erst jetzt richtig bewusst.
Ich habe den letzten Tag so sehr mit Angst verbracht, dass ich vergessen habe, wer mir eigentlich gegenübersitzt. Doch jetzt beruhigt mich dieser Gedanke. Denn Derek würde niemals zulassen, dass mir irgendwas passiert. Das war schon immer so. Egal wie sehr wir uns hassen oder verabscheuen. Er hat mich immer wieder gerettet. Und ich muss mir eingestehen, wie dankbar ich ihm eigentlich dafür bin. Wie sehr ich ihn für seine Stärke bewundere und dass er immer nur das beste will. Ich weiß schon seit langer Zeit, dass er diese Mauer um sicher herum aufrecht erhalten möchte. Diese Mauer die ihn kalt, Stark und herzlos zeigt. Doch so ist er gar nicht. Sein inneres zeigt seine Narben und seine Wunden. Seine Einfühlsamkeit und seine Trauer. Sein wahres Ich verbirgt so viele Geheimnisse. Geheimnisse, die ihn noch interessanter für mich machen.
Ich nehme wahr, wie Derek zufrieden seine Mundwinkel leicht nach oben zieht. Also war es doch mit Absicht, dass er mich geküsst hat. Und ich hatte mir immer sorgen gemacht, dass er mich dafür umbringen könnte, sollte es jemals geschehen. Aber was hat das mit seiner Heilung zu tun? Er hat nicht mehr irgendein Funken Hoffnung gehabt und sobald sich unsere Lippen aufeinander getroffen haben, sitzt gefühlt ein neuer Derek vor mir. Ich achte auf jede seiner kleinen Bewegungen. Seine Hand durchfuhr langsam mein dunkles Haar und jeder seiner Berührungen auf meiner Haut fühlen sich so leicht an. Jede Stelle die er auf meiner Haut berührt, beginnt sofort an zu kribbeln. In meiner Magengegend ist ein angenehmes Gefühl von Tausenden Schmetterlingen zu spüren.
Warum er so viele Gefühle in mir zum Leben erweckt, verstehe ich noch immer nicht. Genauso wie seine Berührungen mich fast verrückt werden lassen. Und dass er mir auf einmal so wichtig geworden ist. Er braucht noch nicht mal irgendwas zu sagen, er sagt mir schon alles, alleine durch seine Anwesenheit. Doch schließlich bricht er die Stille doch mit seiner tiefen angenehmen Stimme. Verschränkt seine Finger mit meinen. Ich sehe hinunter zu unseren Händen und mir gefällt das was ich sehe. Es fühlt sich so gut an seine Finger mit meinen verschränkt zu sehen. Nervös streift er mit seinen Daumen über meine Fingerknochen. Mein Blick gleitet wieder hoch zu seinen Augen, die mich ebenfalls wieder fest im Blick haben.
"Stiles, du..." er hält inne. Gespannt sehe ich ihn an. Er schluckt schwer, als würde ihm das hier gerade schwer fallen. Dieser Gedanke lässt mich schmunzeln. So habe ich Derek noch nie erlebt. Er scheint richtig Nervös zu sein. "Was grinst du so?" grummelt er leise vor sich hin. "Was wolltest du gerade sagen?" erinnere ich ihn daran, dass er angesetzt hat was zu sagen, jedoch mitten im Satz abgebrochen hat. "Ja, ich..." wieder bricht er ab. Fragend sehe ich ihn an. "Sorry. Ich weiß nicht wie ich dir das erklären kann." versucht er mir zu erklären. "Sorry? Hat sich gerade Derek Hale bei mir entschuldigt?" frage ich belustigt, um Derek ein, wenn auch leichtes grinsen zu verpassen. "Hör auf Stiles." sagt er und versucht wieder eine ernsthaftere Miene aufzusetzen.
Jedoch sieht er mich wieder an. "Du musst es mir nicht jetzt sagen, wenn du nicht willst." lasse ich ihm die Wahl. Langsam nickt er zustimmend. "Ok, Stiles! Was ist dein Plan? Ich will hier endlich raus." fragt er und steht vom Boden auf. Weit kam er jedoch nicht. Denn die Ketten hintern ihn daran. Kurz darauf zeige ich ihn, was ich mir ausgedacht habe, um endlich aus diesem Keller zu fliehen.
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𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1
FanfictionINFO! Das hier ist eine überarbeitete Version von "Nicht Irgendein Werwolf!" 𝚃𝚎𝚒𝚕 𝙾𝚗𝚎 -Komische Gefühle- Stiles muss mit erschrecken feststellen, dass er ausgerechnet den Grumpy des Rudels vermisst. Plötzlich sind da so viele wunderschöne und...