Kapitel 27

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Melody P.O.V.

Mittlerweile haben die Krankenschwestern auch bemerkt, dass ich wach bin. Und diesmal rufen sie direkt meine Mutter an. Ich bin noch nicht bereit ihr gegenüber zu treten. Es klopft und meine Mutter tritt ein. "Oh Schatz! Schatz!  Wie geht es dir? Du bist wach. Oh du, mein Kind" Sie fasst mir ins Gesicht um sicher zu stellen, dass ich wirklich wach war. Sie weint. Und ich bin still. Ich kann nichts sagen. Nicht ohne zu weinen. Weinen wegen meinem Kind, nicht wegen meiner Mutter. Tränen schießen mir in die Augen. "Schh... nicht weinen. Alles ist gut. Ist doch nichts passiert. Du warst nur mehrere Monate am Schlafen. Seitdem ist nichts passiert." Doch! Viel ist passiert. Ich war schwanger. "Oh. Was ist das?" Sie hält meine Kette hoch und sieht sich die Buchstaben an. "M+H? M für Melody? Und H?"  "Ist doch egal." "Sag mir wer das ist" "Nein. Du hast dich nie für mich interessiert warum jetzt?" "Ich habe mich immer für dich interessiert. Weil du meine Tochter bist und fast gestorben wärst." "Dann sollte ich das öfter tun. So viel haben wir in den letzten Jahren nicht geredet!" Ein Arzt wird auf unseren Streit aufmerksam. Ich sehe ihn durch das Fenster linsen. Wenn er jetzt etwas sehen würde was nicht gut für mich ist, wäre ich meine Mutter los... "Das du es wagst so mit mir zu reden?! Ich bin deine Mutter!" "Ja. Meine biologische. Und dafür kann ich nichts." Flüstere ich. Der Arzt kommt rein. "Miss. Die Patientin ist nicht stabil. Ich muss sie bitten, das Zimmer zu verlassen. Kommen sie, ich bringe sie runter." Wenn Blicke töten könnten, wäre meine Mutter jetzt eine Mörderin. "Ich bin nichtmal deine biologische!" Und damit wird sie regelrecht rausgezerrt. Langsam sickern ihre Wort zu mir durch. Ich bin adoptiert? Das sagt sie mir erst jetzt? Jetzt hält mich nichts mehr zurück. Ich werde mit Harry fliehen. Mein Vater ist gar nicht mein Vater. Trotzdem war er der Beste den man sich hätte vorstellen können. Den Rest des Tages dämmere ich vor mich hin. Weder esse ich etwas, noch sage ich etwas. Sie müssen mich wieder an die künstliche Nahrung stelllen. Ich warte noch den ganzen nächsten Tag. Und am Abend kommt endlich Harry. "Melody. Melody." Tränen laufen ihm das Gesicht runter und mir auch. Er kommt auf mich zu und umarmt mich einfach. So bleiben wir eine Zeit lang und dann küssen wir uns. Jede einzelne Faser meines Körpers sehnt sich nach ihm. "Und? Hast du es dir überlegt?" "Ja. Ja. Ich komme mit." Ich erzähle ihm noch wieso mich nichts mehr hier hält und wir beschließen morgen auf zu brechen.

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