Kapitel 29

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Die Kapelle ist von innen noch schöner als von außen. Unzählige verblasste Bilder hängen an den Wänden und ein Altar ist schmuckvoll mit Blumen geschmückt. Durch die ganzen goldenen Verzierungen scheint es golden zu glühen. In Melodys Haaren spiegelt sich das goldene Licht und statt Braun schimmern sie in den verschiedensten Farben. "Wow." Ihr Wort hallt von den Wänden zurück. "Es ist wunderschön hier." Antworte ich und wieder hallt es nach. "Wie kann es sein, dass ich nur ein einziges Mal in einer Kirche war?" "Keine Ahnung. Warst du nie mit deinen Eltern in den Gottesdienst?" "Einmal aber das war nicht mit meinen "Eltern" sondern mit ich weiß auch nicht einer Frau mit braunen Haaren und strahlend blauen  Augen" warum hat sie Eltern so komisch betont. "Meine Mutter hat mir gebeichtet, dass ich adoptiert bin." "Oh." "Ja. Aber jetzt zeig mir was man in einer Kapelle macht." "Nagut. Also meine damalige Nanny ist mit mir immer in die Kirche gegangen. Wir haben uns in einer der Reihen gestellt und gebetet." Ich führe sie in die Reihe vor dem Altar. "Du musst die Hände ineinander verschränken." Weise ich sie leise an. Irgendwie flüstert man in Kirchen ja immer. Ich verschränke sie uns sehe auf ihre zarten Finger. Sie hat die Hände falsch verschränkt, doch eine vergessen geglaubte Erinnerung schleicht sich hoch. Diese Art die Hände zu verschränken, habe ich schon gesehen. Stutzig überlege ich. Damals mit meiner Nanny. Sie hatte die gleiche Art und Weise gehabt zu beten.
Flashback

"Harry-Schätzchen, guck mal. Das ist deine Nanny. Sie wird auf dich aufpassen. Du kannst ihr vertrauen. Eine braunhaarige Frau kommt auf mich zu und hockt sich hin. Ihre strahlenden blauen Augen fallen einem direkt ins Auge. "Hallo. Ich bin Mary" "Mama. Warum macht sie das?" "Was denn?" "Hat sie keine eigenen Kinder?" Mir wurde immer beigebracht, dass jeder seine eigenen Kinder erzieht. Mary schluckt hart und ihre Augen füllen sich mit Tränen. "Sie musste ihre Tochter abgeben. Sie ist etwa so alt wie du, nur Mary war zu jung." Ich nicke.

Mary geht mit mir in eine Kapelle. "Und Harry, für wen betest du?" "Für dich,mama und papa. Und du?" "Für meine Tochter" "Wie heißt sie?" "Melody. Wie die Musik." Wir lächeln. Sie faltet ihre Hände, aber anders als es mir beigebracht wurde. So wie Melody.
Flashback Ende

"Wie sah die Frau nochmal aus, die mit dir in der Kirche war?" "Braune Haare und richtig blaue Augen. Wieso?" "Sagt dir der Name Mary etwas?" "Mary... hm.. ja ein bisschen. Aber wieso?" "Sie war meine Nanny. Sie faltet ihre Hände beim Beten auch so. Hat die Frau dir das so gezeigt? Weil mir hat sie erzählt, dass sie ihre Tochter abgeben musste, weil sie zu jung war. Und als ich sie fragte wie ihre Tochter heißt, meinte sie Melody. Wie die Musik." "Sie hat ihre Hände so gehabt. Und ich hab es ihr nachgemacht. Du meinst... ich bin die Tochter von deiner Nanny?" "Ja. Die Beschreibung passt haargenau." "Oh mann! Wie klein die Welt ist. Wir müssen zu ihr! Wo wohnt sie?" "Willst du sie damit einfach überrumpeln? Wir können ihr ja per Postkarte ankündigen, dass wir kommen. Sie wohnt mittlerweile in Ungarn." "Genial. Los, davorne sind Karten." Nach einer Weile entscheiden wir uns für eine Karte mit einem idyllischem Bild der Kapelle. Das Bild aus meinem Portemonnaie von ihr kleben wir drauf. Dank Auskunft wissen wir auch Ihre Adresse und schmeißen den Brief ein.

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Sooo, ich denke das nächste Kapitel wird das Letzte sein.... auf dem Bild seht ihr wie ich das mit den Händen meine.... hoffe euch hat meine Geschichte bisher gefallen :)

Und ich habe es schon @Trinchentee versprochen: ich werde nicht einen sterben lassen.

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