Kapitel 25

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Wir wollen gerade das Haus verlassen, da klingelt es an der Tür. Ich öffne sie und sehe zwei Polizisten ins Gesicht. "Guten Tag, Mr. Styles?" "Ja..." "Wir haben die letzte Flüchtige gefasst und sie müssen uns aufs Präsidium folgen, für die Anhörung." "Äh.. okay. Aber könnte man das nicht verschieben? Ich müsste dringend verreisen. Das kann keinen Aufschub dulden." "Oh. Sie können aber nicht reisen. Zeugenschutzprogramm. Wir können siw woanders nicht schützen" "Das ist mir egal. Ich muss jetzt los. Also. Ich komme übermorgen zu Ihnen, dann können wir all das Regeln." Mit Niall stürme ich raus und fahre los. Wahrscheinlich viel zu schnell. Ich würde einen Strafzettel kriegen. Aber das ist mir jetzt egal. Mal sehen wann sie mich in Deutschland suchen werden.
Nach unzählbaren Sekunden, sehr vielen Minuten, über 24 Stunden und anderthalb Tage in Deutschland

Endlich! Ich habe kaum eine Pause gemacht um hierher zu kommen. Wir stehen auf dem Parkplatz des Krankenhauses. Aber ich habe Angst reinzugehen. Ich habe Angst davor was mich erwartet... Ich habe Angst, dass diesmal im Koma liegt und nicht aufwacht. Dass sie seelisch zu verletzt ist. Dass sie es nicht übersteht von dem Verlust unseres Baby zu erfahren. Mir selbst treibt es Tränen in die Augen. Und sie hat eine viel engere Verbindung gehabt. Sie ist erst sechzehn aber sie ist seitdem ich sie kennengelernt habe um mindestens fünf Jahre gealtert. Mit all den Schicksalsschlägen ist das auch kein Wunder. "Grübel nicht so viel. Geh zu ihr. Ich komme später nach, Mann." "Danke." Ich steige in Zeitlupe aus und bewege mich Richtung Eingang. Es fühlt sich nicht an als würde ich selbst bestimmen wo ich hinwill. Es ist als würde ich wissen wo ich hinwill. Ich ignoriere die Sekretärin und "schwebe" weiter. Ich stehe vor Raum B211 und trete ohne zu zögern ein. Ich weiß, dass ich richtig bin. Und ich sehe ihren wunderschönen Körper vor mir liegen. An vielen Maschinen angeschlossen. Ich habe sie, wirklich Sie, ihren Körper, nur sehr kurz gesehen. Aber ich kenne ihn wie mich selbst. Sie atmet flach, als würde sie jeden Moment aufwachen. Tut sie aber nicht... Maschinen piepsen und ich bewege mich wie im Traum auf sie zu. Setze mich auf den nächstbesten Stuhl und halte einfach ihre Hand. Eine Stunde lang sitze ich hier und beobachte sie. Ich zähle ihre Atemzüge pro Minute. Und schaue sie einfach nur an. Ich könnte schwören, dass sie anders geatmet und das sich ihre Augen bewegt haben unter den Lidern, als ich sie berührt habe. Ich beschließe ihr die Kette anzulegen. Ich berühre ihre zarte Haut und ein Kribbeln durchfährt meine Finger. Ich setze mich an den kleinen Tisch und fange an ihr einen Brief zu schreiben. In dem Momentals Niall eintritt, werde ich fertig. Ich lege ihn ihr in die Hand und schließe sie wieder. Niall bleibt noch kurz aber ich bringe es nicht über mich. Ich gehe mir einen Kaffee holen und warte auf Niall.

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