Jisung.
»Du hast mir gerade echt aus der Klemme geholfen.«, lächelte ich etwas außer Atem zu dem Lockenkopf herüber, als wir bereits wieder im Schulgebäude waren – außer Sicht der unzähligen Mädchen und hoffentlich noch viel weiter von dem Braunhaarigen entfernt.
»Oh, ehm... echt?«, fragte der Angesprochene mich ebenfalls mit einem leichten Grinsen auf den Lippen zurück. Er schien wohl nicht ganz mitbekommen zu haben in welch Situation er gerade eben noch geraten war.
Ich nickte ihm bloß als Antwort zu, schlenderte weiterhin mit ihm Richtung Klassenzimmer.
»Aber sag mal, kennst du Minho irgendwoher? Ihr scheint ständig aufeinander zu treffen, wie zwei Magneten, dessen Pole sich anziehen.«, ertönte es plötzlich nach einer kurzen, schweigsamen Minute.
Meine Augen schreckten entsetzt und beinahe schon angeekelt zu dem Größeren herüber.
»Was sagst du da?! Ihn kennen? Wie Magneten?!«, mit jedem Wort wurde meine Stimme etwas lauter, sodass der Silberschopf etwas zurückschreckte; sein verwirrter Blick klebte jedoch trotzdem noch an mir, welchen ich nur so geschockt erwiderte.Ich lachte einmal verächtlich auf, als ich wieder zum sprechen ansetzte: »Wir sind eher wie zwei Pole die sich voneinander abstoßen.«, sagte ich spöttisch; fluchte die Worte schon fast als seien sie Schimpfwörter.
Chan nickte. Er war zwar immer noch etwas überrumpelt, jedoch lauschte er weiterhin aufmerksam meinen Worten.
»Ich habe bloß das Gefühl, dass das Schicksal es darauf anlegt, dass wir aufeinander treffen... und das gefällt mir jetzt schon nicht.«—
Minho.
Noch etwas überrumpelt davon, wie schnell sich der Zwerg gerade eben noch aus dem Staub gemacht hatte, blickte ich in die Richtung, in die er mit seinem scheinbar neuen Freund verschwunden war.
Als ich jedoch von Changbin angestupst wurde, erwachte ich aus meiner Starre und bemerkte die zahlreichen Blicke der Mädchen, die wohl immer noch darauf hofften, dass etwas passierte. Ich schnaubte innerlich genervt auf.
»Was gibt's denn noch zu sehen?! Verschwindet.«, meine Stimme völlig genervt und mein Blick kalt wie Eis. Kein Wunder, denn gerade hatte ich nicht mehr das Bedürfnis meine Wut zurückzuhalten, denn eines war klar; dieser Neue brachte mich um den Verstand.
So stolzierte ich also trotzig davon, die Menge hinter mir löste sich schließlich auch auf.
Die Stimmung war gedrückt, so fühlte es sich zumindest gerade für mich an, jedoch hörte ich plötzlich Changbin klatschend von hinten auf mich zukommen. Sein Grinsen wollte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht schlagen.
»Was ist?«, zickte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
»Wow, wow, wow. Der berüchtigte Minho in Grund und Boden gestampft, voller Scham und völlig verzweifelt ergeben.«, er schmunzelte, während er meinen wütenden Gesichtsausdruck betrachtete.
»Wolltest du dem Typen jetzt schon so früh eine Lektion erteilen? Du kennst wirklich keine Gnade. Gut, dass er sich davonschleichen konnte, bevor du angreifen konntest... oder... warst du so angetan von seinem Selbstvertrauen, dass es dir die Sprache verschlug?«, er wackelte zweideutig mit seinen Augenbrauen; deutlich zu erkennen, dass er es nur darauf ansetzte mich aufzuziehen.
»Was redest du für einen Scheiss?«, ich hielte kurz inne und atmete dann etwas frustriert aus, ehe ich weiterredete. »Er hat einfach nur eine zu große Klappe... und das kotzt mich gewaltig an.«
Der Brünette legte seine Hände entspannt in seinen Nacken. »Also mir gefällt's.«, lachte er schelmisch. »Ist mal eine Herausforderung.«
»Herausforderung? Das packe ich mit links.«, konterte ich.
»Ach, ist das so? Ich glaube den zu richten wird schwerer als du zugeben willst – wobei, wohl eher unmöglich.«
Zunächst schaute ich überlegend in seine Richtung, versuchte mir ein klares Bild von seinen Worten und dessen Bedeutung zu schaffen, bis mir die Idee kam.
Ich grinste plötzlich teuflisch zu ihm: »Und was ist, wenn ich dich vom Gegenteil überzeugen kann, hm?«
Mein bester Freund hingegen war immer noch unbeeindruckt. »Das will ich sehen! Das schaffst du nämlich nie.«
Darauf blieb ich perplex stehen und schaute in seine beinahe schwarzen Augen, während meine sich zu kleineren Spalten verengten. »Wenn ich es schaffe, dass sich der Knirps in einem Monat wie all die anderen Mädchen in mich verliebt–«, ich hielt ihm nun meine Hand entgegen. »Dann schuldest du mir 50€.«
Jetzt hatte ich meinen besten Freund doch noch überzeugen können, da dieser mich auf einmal völlig motiviert und mit einem fetten Grinsen anstarrte. »50€ von dir, wenn es nicht klappt.«, klatschte er in meine Hand, die wir dann für einen kurzen Augenblick schüttelten.
»Die Wette gilt.«
—
8
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1 MONTH ・ minsung
Fanfic➠ Eine Wette, eine Aufgabe und genau ein einziger Monat; das war es anfangs für den berüchtigten Minho gewesen, den beliebtesten Jungen der Schule und der Schwarm aller Mädchen, die ihm nur so zu Füßen lagen. Doch woher sollte dieser schon wissen...