Kapitel 1

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*Hinweis: Dies ist ein Teil einer Serie! Lest "Inferi" zuerst!

Stampf, Stampf, Stampf, Stampf, Stampf

Stampf, Stampf, Stampf, Stampf, Stampf

Dies war mit Abstand das schlimmste Geräusch, das ich in meinem ganzen Leben je gehört hatte. Das Geräusch von schweren, kraftvollen Schritten, die den Boden auf dem ich kniete, zum Vibrieren brachten. Mit jedem Schritt donnerte sein gigantischer Fuß – Schuhgröße 46 um exakt zu sein - auf den Marmorboden, wie das Geräusch von Thors Hammer, der auf die Erde einschlug. Das Geräusch hallte in meinen Ohren wider und ließ mir die Haare zu Berge stehen. Das Geräusch eines machtvollen Wesens, das sich seinen Weg durch sein extravagantes und modern eingerichtetes Herrenhaus bahnte, ein Herrenhaus, das sich nicht allzu weit von den Toren zur griechischen Unterwelt und Hades Heimat befand.

Diese Schritte sandten mir Schauer über den Rücken und ich war sofort auf der Hut, als die Schritte immer näher und näher kamen und im Rhythmus meines Herzens ertönten, das in meiner Brust donnerte, wie ein heftiger Sturm aus Emotionen, die sich nicht besänftigen ließen.

Ich rappelte mich auf und ging zu dem hohen bodenlangen Fenster, das einen Blick auf die wunderschön, aber auch unheimlich und düster gestaltete Hinterhofterrasse mit teuren Gartenmöbeln ermöglichte. An meinen Knöcheln befanden sich Ketten, die zum Bettpfosten führten und sich zusätzlich mit dem Metallring an meinem Hals verbanden, und in einer Symphonie klimperten, die von Gefangenschaft und Gefahr sprach. Ich eilte zu dem großen schwarzen Himmelbett, dass sich wie ein dunkles, verbotenes Grab in der Mitte seines Schlafzimmers befand und mehr wie eine Kulisse aus einem Marilyn Manson Musikvideo aussah.

Ich duckte mich unter das Bett, schob die Seidendecke beiseite, die an den Bettseiten herunterhing, und kroch so weit wie möglich nach hinten, bis ich am Kopf des Bettes ankam, auf dem sich zu beiden Seiten ein Nachttisch befand, doch ich habe bereits die Erfahrung gemacht, dass sie mich nicht schützen konnten.

Ich rollte mich zusammen und krallte mich am Boden fest, während ich in der Dunkelheit hockend, aufmerksam zuhörte, wie die Schritte zum Stillstand kamen. Mein Atem stockte, mein Herz pochte und in meinen Ohren klingelte es, bevor ich das knarrende öffnen der Holztür vernahm und die schweren Schritte eintraten, gefolgt von dem Geräusch der sich verschließenden Tür.

Ich spähte unter den Seidenlaken, die vom Bett runterhing, hindurch und starrte auf ein großes Paar schwarzer Stiefel, die der monströsen zwei Meter großen Kreatur gehörten, die ihm zusätzlich 5 Zentimeter größer machten. Die Stiefel reichten ihm bis zu seinen Knien und waren mit Schädel- und gekreuzten Knochen an den Schnallen verziert, dessen Augen seelenlose Gruben waren, die mir eine Gänsehaut bereiteten.

"Blaine", rief eine kehlige Baritonstimme, "komm raus, komm raus, wo immer du auch steckst." neckte er mich mal wieder und versuchte dabei verspielt und süß zu klingen und das hasste ich mehr als alles andere an ihm. Die Art, wie er mit mir spielte, als ob ich ein Spielzeug wäre, und ich war es so leid, wie ein Spielzeug behandelt zu werden. Ein Leben in der Sklaverei gegen meinen Willen, weil meine Hurenmutter mich verkauft hatte, um sich selbst zu retten. Dieses Monster war nur eines von vielen, das mich benutzte und mit mir spielte, um mich zu brechen.

Und er konnte so gut aussehen, wie er wollte, aber es ließ sich nicht leugnen, dass er die Inkarnation des Teufels war.

Die riesigen gotischen Stiefel traten an das Bett und ich positionierte mich zentral, um mich von den Rändern fernzuhalten, was letztendlich nichts nützte, weil das Bett einen Moment später hochgehoben wurde, bevor es zum Fenster schoss, vor dem ich noch vor kurzem gekauert hatte.

Meine Augen weiteten sich und mein Kopf schoss hoch zu dem Biest, das sich mein Meister nannte.

Cerberus.

Wächter [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt