Kapitel 13

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"Wacht auf, verdammt!"

Ich war schon auf viele unangenehme Weisen geweckt worden. Durch Fäuste, die auf mich einschlugen, Schwänze die in mich rammten, durch schmutziges Wasser, dass mir ins Gesicht geschüttet wurde, und einmal wurde ich sogar geweckt, als jemand dabei war mich zu strangulieren. Aber aus irgendeinem Grund, war Andres Stimme, die mir ins Ohr schrie, die nervigste Art von allen.

Ich versuchte mich vor ihm zu verstecken und kroch unter die Decke, um mich an Cerberus zu kuscheln, der ebenfalls versuchte, die Decke über uns zu ziehen, aber nicht einmal die dicke Decke konnte uns vor Andres wütender Stimme schützen, die wie tausend von den Wänden hallte. In meinen Ohren klingelte es und mein Kopf tat weh. Ein Kater, den ich sofort gegen tägliche Prügel eintauschen würde.

"Aufstehen habe ich gesagt! Alle beide!" donnerte Andres und ich meine, dass er mir mit einer DVD-Box auf den Hintern geschlagen hat. Ich runzelte die Stirn und lugte schließlich aus der Decke hervor, um ihn mit trüben Augen anzustarren und mir das Auge zu reiben.

"Alter, nicht cool." grunzte ich. Andres sah mich finster an, sagte aber nichts. Ich seufzte und verdrehte die Augen, als ich unter die Decke schielte und sah, dass Cerberus sein Gesicht auf meiner Brust und seine Arme um meine Taille legte.

"Liebling, da ist jemand an der Tür." sagte ich zu ihm. Er grinste, hielt aber weiterhin die Augen geschlossen, als er sich ein wenig unter der Decke wand.

"Sag ihm, dass ich nicht zu Hause bin." antwortete er mir. Ich grinste darüber und versteckte es schnell, als ich Andres einen komischen Blick zuwarf.

"Soll ich ihm eine Nachricht überbringen?" fragte ich. Andres schien nicht amüsiert. Er machte Anstalt, die Decke von uns herunterreißen, doch ich packte sie und Cerberus tauchte dann doch unter der Decke auf, um Andres mit einem bedrohlichen Blick fixieren, wodurch der Kerl doch tatsächlich einen Schritt nach hinten machte.

"Du hast besser einen guten Grund dafür, dass du mich aufweckst." warnte er ihn. Andres zögerte und sah dann zu mir, als ich eine Augenbraue hochzog. Sein Blick sagte mir, dass er mir noch mehr den Tod wünscht, als Hades. Dann ging sein Blick wieder zu Cerberus, dessen Blick ihn drohte, mich nicht noch einmal so anzusehen. Ein befriedigendes Kribbeln ging durch mich hindurch, obwohl ich vor einem Schwanz wie Andres, nicht von Cerberus in Schutz genommen werden musste. Immerhin wusste ich wo mein Platz war.

Ich war ein Sklave, und dies habe ich vor sehr langer Zeit akzeptiert. Das bedeutete aber nicht, dass ich kein frecher Hurensohn sein konnte.

"Dein Bruder hat angerufen", sagte Andres an zusammengebissenen Zähnen vorbei, "Theo. Er meinte, dass es sich um einen Notfall handelt und dass er deine Hilfe benötigt." Cerberus hob eine Augenbraue und sah dann zu mir. Ich hob kapitulierend die Hände, bevor er sich wieder Andres zuwandte.

"Theo? Bist du sicher, dass es Theo war? Nicht Abel, der uns einen Telefonstreich spielt?" fragte er. Andres kniff die Augen zusammen.

"Nein, es war Theo. Letzte Nacht wurden in Styx zwanzig Leute ermordet." sagte er monoton. Cerberus Augen weiteten sich. Er krabbelte vom Sofa und hob seine Hose vom Boden auf. Andres verzog indessen angewidert das Gesicht und wandte den Blick ab. Ich runzelte die Stirn, setzte mich auf und zog die Knie an die Brust, während ich in eine sitzende Position kam und mich mit der Decke zugedeckt hielt.

"Gehst du jetzt dahin?" wollte ich von Cerberus wissen, der zur Antwort nickte.

"Ja, und du kommst auch mit."

"Warum?" fragten Andres und ich gleichzeitig, bevor wir uns beide hasserfüllten ansahen. Cerberus räusperte sich streng, schnippte mit den Fingern und beschwor mir ein neues Outfit. Ich schnappte mir die graue Jeans, zog sie hastig an und griff dann zum langen, lila-schwarzen Kapuzenpullover, während Cerberus sich seine kurze Jacke anzog.

Wächter [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt