Kapitel 4

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Es wurde immer später.

Und ich wurde langsam nervös. Ich musste einen Weg finden, um zu Ashter zu kommen. Auch wenn ich Cerberus nicht töten konnte, könnte ich noch immer Andres oder Leon töten, um zu fliehen. Wenn ich doch nur ein paar Minuten alleine sein könnte um irgendetwas zu tun!

Ich gab ein frustriertes Geräusch von mir und drückte meine Handballen gegen meine Augen, während ich im Bett lag und meine Gedanken sich verrannten. Töte ich Cerberus, wird das Universum kollabieren, womit ich für mein eigenes Ableben sorgen würde, also war dies keine Option. Töte ich Andres, verärgere ich damit Hades, was auf meiner bloß-nicht Liste stand. Leon zu töten würde mir auch das Leben kosten, weil Cerberus ihn aus irgendeinem Grund verehrte.

Der Klang der Türklingel holte mich aus meinen Gedanken zurück. Mit gerunzelter Stirn ging ich zur Tür, machte sie auf uns spähte in den Flur. Dann klingelte es erneut und ich rollte mit den Augen, bevor ich hinaustrat und die Tür hinter mir schloss. Normalerweise öffnete Leon die Haustür. Da er das nicht tat, war er vermutlich mit den anderen Stellvertretern in Styx trinken gegangen. Eigentlich waren sie verwöhnte Diener, die Hades Söhne als Schild dienten.

Ich öffnete die Tür und sah Malachi mit Adrian und Dorean davorstehen. Malachi war einer von Cerberus sechs Brüdern. Er war sehr groß und mit Muskeln vollgepackt, die sich bei jeder Bewegung wölbten und anspannten. Heute trug er ein Paar Armreifen in Form von Kobras, enge Lederhosen, hohe Stiefel mit Schnallen und einen Umhang, der über seine Schultern fiel und dessen Kapuze heruntergezogen war. Adrian, sein Liebhaber und halb-Titan, war viel kleiner und jünger als Malachi. Sein Haar war sandblond und es war etwas länger geworden, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es bedeckte seinen Nacken und sein ordentlich geschnittener Pony fiel ihm über sein junges und glücklich aussehendes Gesicht. Er trug einen schulterfreien blauen Pullover und blaue Jeans.

Und dann wäre da noch Dorean. Der dreckige kleine Imp, den Adrian offenbar von den Straßen aufgelesen hatte. Er war noch klein und jung für seine Spezies. Er war ungefähr so ​​groß wie Adrian, aber er hatte ein so jungenhaftes, schelmisches Gesicht, dass er jünger aussah. Sein Haar war schneeweiß und war vielleicht nur einen Zentimeter kürzer, als das von Adrian. Sein Seitenpony fiel ihm senkrecht über die Stirn, über zwei große silberne Augen. Seine kleinen schwarzen fledermausartigen Flügel ragten aus seiner weißen, mit Spitze verzierten Bluse heraus, die für einen Mann viel zu weiblich aussah, jedoch waren, silberne, glitzernde Schmetterlinge darauf abgebildet, was sicherlich der Grund für den Kauf gewesen war. Die Bluse passte gut zu seiner weißen Jeans und nun sah er aus wie ein riesiger Schneeball.

"Zur Hölle wollt ihr denn hier?" begrüßte ich sie genervt. Malachi zuckte und Adrian versuchte sein Lächeln aufrechtzuerhalten. Dorean, der ahnungslose Scheißer, der er war, strahlte nur und winkte mir übertrieben zu.

"Hallo! Wir sind gekommen, um Cerberus zu sehen. Hat Malachi angerufen, gesagt, dass er viel zu sagen hat." fügte er strahlend hinzu und kam ohne zu fragen, herein. Ich blickte ihm finster nach und öffnete die Tür, damit Malachi und Adrian eintreten konnten. Dorean kam nicht weit, als Andres sich in den Raum materialisierte. Dorean quietschte ängstlich, sprang zurück, packte meinen Arm und versteckte sich hinter mich. Ich seufzte und warf Andres einen spitzen Blick zu, während er mich böse anstarrte.

"Du darfst ohne die Erlaubnis deines Herrn keine Besucher hereinlassen, Sklave." Er untermauerte seine Aussage, indem er mir hart ins Gesicht schlug. Dorean stellte sich beschützend vor mich und ich starrte ihn ungläubig an. Er tat es schon wieder, wie im Labyrinth und versuchte, die Leute davon abzuhalten, mich zu disziplinieren. Offensichtlich war er zu dumm, um ein Sklave zu sein. Wir brauchten nicht einander, wir kämpften für uns selbst.

"Tu ihm nicht weh!" protestierte Dorean. Andres Augen leuchteten vor Wut auf. Wenn er es hasste, wenn einer Fee ihm Widerspruch leistete, dann war der Widerspruch eines Imps noch viel schlimmer. Andres hob die Hand, um Dorean zu schlagen, aber Malachi war sofort zur Stelle und quetschte sein Handgelenk in seinem Griff. Seine eisblauen Augen funkelten gefährlich.

Wächter [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt