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"Du weißt schon, dass das eine Falle für mich ist, oder?", fragte Bucky zweifelnd, als wir uns gemeinsam umdrehten und zurück zu unserem Tisch marschierten, wobei sein Arm immer noch über meinem Nacken lag.

Irritiert zog ich meinen Kopf zurück, um mehr Abstand zwischen unsere Gesichter zu bringen und hob meine Augenbrauen. "Für dich? Sie erwarten mich."

Er schüttelte den Kopf und ließ von mir ab, bevor wir uns setzten und ich einen Schluck von meinem neugewonnenen Saft nahm. "Ich denke sie wissen, dass ich dich nicht mit dem Serum gehen lasse und selbst komme, um mit denen fertig zu werden."

"Und was machen wir dann?", wollte ich wissen und machte mich daran die Reste auf meinem Teller zu verspeisen.

"Ich gehe trotzdem dahin und du bleibst."

Empört sah ich auf und ließ fast meine Gabel fallen. "Du gehst dahin, obwohl du weißt, dass das eine Falle ist? Alleine? Ich komme mit." Viel konnte ich zwar nicht tun, aber immerhin würde mich mein schlechtes Gewissen nicht zerfressen. Ja, ich hatte wirklich Angst zurückzukehren - dorthin, wo ich zuletzt eine echte Leiche gefunden hatte und mir wurde übel bei dem Gedanken, aber ich wollte ihn nicht allein gehen lassen. Schließlich war ich diejenige, wegen der er in all das hineingeraten ist.

"Du bleibst", widerholte er streng und sah so aus als würde er keinen Widerspruch dulden während er sich mit verschränkten Armen auf dem Tisch abstützte.

Ich stopfte mir den letzten Pancake in den Mund, schob den Teller beiseite und ahmte seine Haltung nach, sodass wir uns beide nach vorne lehnten und stur anglotzten. "Ohne mich weißt du nicht, wo sie sich überhaupt befinden also hast du keine andere Wahl als mich mitzunehmen."

Sofort verengten sich seine Augen, was ich ihm automatisch nachtat. Keiner von uns schien nachgeben zu wollen und dieses Mal schaffte ich es sogar seinem stechenden Blick standzuhalten, bis er endlich geräuschvoll aufatmete und sich zurücklehnte. "Wenn dir etwas passiert, werde ich die Schuld tragen müssen. Ich habe schon genug Menschenleben auf dem Gewissen."

"Mir wird schon nichts passieren", verdrehte ich die Augen. "Sie haben nicht vor mich umzubringen. Zumindest bis 18 Uhr."

Er legte ergeben den Kopf in den Nacken und fuhr sich mit seiner Hand übers Gesicht. "Na schön, aber falls ich sage, dass du rennen sollst, dann tust du es, okay?"

Hastig nickte ich.

"Dann fahre ich erst mal kurz zu meiner Wohnung, um ein paar Sachen zu holen und wenn ich wieder komme, gehen wir los."

"Okay", erwiderte ich zufrieden und nahm meinen leeren Teller, um ihn in die Plastikkiste mit dreckigem Geschirr neben dem Eingang zum Saal zu legen.

~

Nachdem ich mich eine Weile damit beschäftigt hatte die Terasse des Hotels anzusehen und neben dem Pool in der Sonne zu liegen, traf mich Bucky dann auch schon mit einer schwarzen Sporttasche in der Lobby an. Er bat mich noch einen Moment zu warten und verschwand im Fahrstuhl, bevor er ohne Tasche zurückkehrte und wir uns gemeinsam auf den Weg machten.

Zurzeit war es recht sonnig und warm in New York, obwohl es langsam aber sicher auf den Herbst zuging und die Temperaturen dadurch immer wieder mal schwankten. Mal war es kalt und nass und dann schien auf einmal die Sonne und erwärmte die Stadt.

Es war immer noch gewöhnungsbedürftig hinter Bucky auf seinem Motorrad zu sitzen und es war auch nahezu unmöglich sich jemals daran zu gewöhnen. Nicht nur an seine irrsinnige Geschwindigkeit, sondern generell an seine Anwesenheit. Ich fühlte mich immer noch so als befände ich mich in einem verrückten Traum, doch mittlerweile war mir klar, dass das alles real war. Ob das nun gut oder schlecht war, konnte ich noch nicht sagen, weil ich nicht wusste wie das Ganze enden wird, aber ich tendierte eher zu gut, denn allein schon das Treffen mit einem Avenger und dann noch Bucky Barnes war das beste, was mir bis jetzt in meinem belanglosen Leben passiert ist.

Affected (Bucky Barnes FF) ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt